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Der Bann Der Magie

Der Bann Der Magie

Titel: Der Bann Der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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ihm zu kommen. Ohne Fragen zu stellen, folgte Strick seiner Einladung. Aber zuerst zog er sich um.
    Der Fußboden des Korridors zu dem Gemach war aus feinen Fliesen in einem warmen Rotbraun und blassem Kremgelb im Schachbrettmuster. Schöne Wandgemälde zierten beide Seiten, eines umschloß ein kunstvolles Mosaik. Stricks leichter beiger Umhang flatterte um seine Fußgelenke, als er das Gemach betrat, dessen kostbare Einrichtung nicht nur gedacht war, Eindruck zu machen, sondern auch Bequemlichkeit bot -luxuriöse Bequemlichkeit.
    Strick staunte über die Ansammlung von Personen, die ihn erwarteten, zeigte es jedoch nicht. Sie dagegen konnten ihre Verwunderung nicht verhehlen, daß er die >Strick-Uniform< nicht trug: seine unmodische lange Tunika über dem unmodischen Beinkleid gleicher Farbe und gleichen Stoffes. Heute trug er kühn die kräftigen Waden und muskulösen Arme in seinem kurzen Kittel aus ungebleichter Wolle mit den sehr kurzen Ärmeln und dem weiten Halsausschnitt zur Schau. Er hatte sich entschieden, ebenso farblos zu erscheinen wie an dem Tag vor drei Monaten, als er in Freistatt angekommen war. Der Umhang jedoch war ein keineswegs billiges Kleidungsstück.
    »Also sind die Bankiers von Freistatt nicht Feinde, hm?« fragte er und blickte Renn freundlich an - dann Volmas und Shafralain und außerdem einen Mann, den er nicht kannte, und schließlich Melarshain. »Einen Augenblick, bitte.« Er drehte sich zur offenen Tür um. »Fulcris? Sieht so aus, als wäre ich nicht eingeladen worden, um ermordet zu werden. Komm, nimm das und wende dich an einen Diener Melarshains, damit er dich hinunterbringt und du Frax ausrichten kannst, er brauche nicht mehr Wache zu stehen.«
    Während fünf reiche Männer erstaunt starrten, trat ein Bewaffneter ein, den Shafralain kannte. Er trug eine blaue Tunika mit dunklerer Borte an den Säumen und über beide Schultern. Ohne auch nur einen Blick auf sie, griff er nach dem Waffengürtel, den Strick abschnallte, und nahm ihn mit sich.
    Nun erst wandte Strick sich den fünf Sitzenden zu, die immer noch überraschte Blicke wechselten und stumm vor Verblüffung waren. Die fünf repräsentierten ein Fünftel des Geldes in Freistatt. Strick nickte ihnen zu und setzte sich ebenfalls. Er blickte Melarshain mit milde fragendem Blick erwartungsvoll an.
    »Das ist der Edle Izamel, Strick.«
    »Hallo, Edler Izamel. Ihr wißt wahrscheinlich, weshalb Ihr hier seid. Melarshain, ich bin gekommen, wie Ihr gebeten habt. Sagt mir nun, weshalb.«
    Izamel, ein sehr alter Herr, von dessen Haar nur ein dünner weißer Kranz geblieben war, lächelte. »Man hat mir so allerlei über Euch erzählt, aber ich ahnte nicht, wie direkt Ihr sein würdet, Zaubermeister.«
    »Ich befinde mich jetzt in Gesellschaft reicher Männer, die sich einen freien Nachmittag gönnen können. Ich dagegen bin ein Werktätiger, der sich diesen Luxus kaum leisten kann.«
    »Ihr seid keineswegs ein armer Mann, mein Herr.«
    »Ich sagte nicht, ich sei arm, Edler. Da Ihr es seid, der spricht, nicht mein Bankier Melarshain, der mich einlud, frage ich noch einmal, nun Euch: Ich bin hier, aber warum?«
    Melarshain blickte Renn an, doch es war Shafralain, der sich ungeduldig erhob. Er schritt hin und her, während er sprach.
    »Wir sind Männer, die Freistatt lieben. Wir glauben, daß auch Ihr die Stadt mögt. Aber wir haben gehört, daß Ihr möglicherweise beabsichtigt, sie zu verlassen.«
    Stricks Gesicht wirkte offen, er blickte ihn frei an, aber er schwieg. Er selbst hatte dieses Gerücht in Umlauf gesetzt.
    »Ihr habt Gutes getan in Freistatt; für Freistatt«, fuhr Shafralain fort, als offensichtlich wurde, daß Strick nicht darauf antworten würde. »Für vier von uns persönlich, aber was wichtiger ist, für die Stadt. Für die Einwohner. Für uns Iisiger, für Rankaner - sogar für die Beysiber. Wir möchten, daß Ihr bleibt, Strick.«
    »Ich ziehe aus meinem Landhaus in die Stadt, mein Herr«, sagte Izamel. »Die Villa verkaufe ich. Wir hätten gern, daß Ihr sie kauft.«
    »Ihr - schmeichelt mir und beglückt mich«, sagte Strick fast noch ruhiger als sonst. »Auch weiß ich Offenheit zu schätzen, Edler Izamel. Doch obgleich ich es hier zu etwas gebracht habe, bin ich sicher, daß ich mir Euer Landhaus nicht leisten kann.«
    Endlich faßte sich Melarshain. »Strick, was Ihr hier seht, ist ein neues Kartell. Wir haben uns besprochen. Wir fünf lieben Freistatt und heißen mit Freuden einen willkommen, der nur das

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