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Der Bann Der Magie

Der Bann Der Magie

Titel: Der Bann Der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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sie sich schützen könnten. Angeblich sind bisher drei verschwunden.«
    »Das ist mir neu. Aber ich werde die Ohren offenhalten.«
    Eine Gruppe Stiefsöhne ritt im Schritt vorbei, ohne der Menge der Neugierigen auch nur einen Blick zu gönnen.
    Obwohl er es nie offen zugeben würde, beschäftigte der Abzug der Stiefsöhne sowie des 3. rankanischen Kommandos Hakiem viel mehr als das Verschwinden von ein paar gewöhnlichen Arbeitern. Er fragte sich, wieviel sich in der Stadt tat, von dem Hort wußte, ohne jedoch davon zu sprechen, und von wieviel er überhaupt keine Ahnung hatte.
    Etwas braute sich zusammen. Ein Kräftemessen des Willens, wenn nicht der Schwerter, zwischen der Stadt und dem Rankanischen Reich. Er hatte nicht einen Augenblick an einen Zufall geglaubt, daß die Stiefsöhne ausgerechnet da abgezogen wurden, als der Streit um die Steuern die Spitze erreichte. Die Frage war: Würden sie wiederkommen? Wenn das Reich versuchen sollte, die Einhaltung seiner Gesetze zu erzwingen, würden die Stiefsöhne dann zur Peitsche des Reichs werden oder zum Schild der Stadt? Oder würden sie sich heraushalten, die Neutralität bewahren und erst zurückkehren, wenn die Sache geklärt war - falls sie überhaupt je wiederkamen?
    Der alte Mann musterte die Gesichter der Söldner, fand jedoch in keinem einen Hinweis auf die Zukunft, und in keinem der Freistätter auch nur die Spur einer Ahnung, um welchen Einsatz gespielt wurde.
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    Originaltitel: Introduction Copyright: 1987 by Robert Lynn Asprin

Cade
Cade
    Mark C. Perry
    Zu einer anderen Zeit, an einem anderen Ort hätte er etwas anderes sein können. Ein Held, ein General, ein Priester, ein König. Aber er war in Freistatt geboren, und das machte ihn zum Killer.
    Cade stand auf einem niedrigen Hügel und blickte auf die Stadt hinunter. Freistatt. Er drehte den Kopf und spuckte. Freistatt, Hauptstadt der Hölle. Vor elf Jahren war er von hier weggegangen, nachdem er einen Mann getötet hatte, seinen ersten. Jetzt kam er zurück, um wieder zu töten. Irgendwo in dieser Senkgrube verweste die Leiche seines Bruders, dem ein Folterer alle Knochen zerschmettert hatte. Diesen Halunken würde Cade töten.
    Der Wind wechselte die Richtung, und der Gestank aus der Stadt warf Cade schier um. Nach dem langen Ritt durch die reine Wüste war der Geruch wie eine körperliche Kraft, voll nasser Fäulnis, voll schlimmster menschlicher Verderbnis. In Freistatt waren Beute und Jäger gleich. Das Böse seines Geburtsorts lebte, wirkte, steckte alles an, was damit in Berührung kam.
    Die Sonne ging unter; Zwielicht verhüllte den Verfall alten Gemäuers, doch nicht alles vermochten die Schatten der anbrechenden Dunkelheit zu verbergen. Cade staunte, als er bemerkte, daß eine neue Stadtmauer errichtet wurde. Sie trug nicht gerade zur Verschönerung bei, und gewiß war sie weniger dazu gedacht, Feinden den Eintritt, denn Bürgern das Verlassen zu verwehren. Schließlich mußte selbst ein Wahnsinniger erkennen, daß durch eine Eroberung Freistatts nichts zu gewinnen war.
    Der Gedanke entlockte ihm ein Lächeln. Sogar um den Hut eines Bettlers zu raufen war lohnender, als Freistatt anzugreifen. Er wandte den Blick nach Westen. Etwas, vermutlich ein Haus, brannte dort schwelend, ohne daß sich die Bewohner von Abwind, dem verkommensten Viertel Freistatts, darum kümmerten. Abwind.
    Und das , sagte er sich, ist ein Ort und ein Name, mit denen du nie wieder etwas zu tun haben wolltest, das hattest du dir fest vorgenommen! Aber wer wußte nicht, daß der Weg zur Hölle mit guten Vorsätzen gepflastert war?
    Wenn Freistatt sein Geburtsort genannt werden konnte, war Abwind der Ort, der ihn zu dem gemacht hatte, was er war; dort hatte er gelebt, bis er sechzehn war; dort hatte er die Welt kennengelernt, die wirkliche Welt, die Wahrheit hinter all den Lügen, mit denen die Menschen sich gern selbst täuschen. Er hatte gelernt, was Furcht war, Furcht in den Augen seines armen Bruders, der immer versucht hatte, sein jüngeres Geschwister zu beschützen, obwohl Cade der eigentliche Beschützer war. Er lernte Verzweiflung kennen, als das Geld immer knapper, das Essen immer weniger wurde und ihre Mutter alles tat, damit sie ihre kleine Familie zusammenhalten konnte.
    Er erinnerte sich ihrer Tränen, als sie erfuhr, daß er sich der Bande angeschlossen hatte; sie war bereits tot, als er ihr Anführer wurde. Seine Zeit bei den »Dämonen« lehrte ihn die wesentlichste Lektion in Freistatt. Er wurde mit Blut

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