Der Bann des Highlanders
Rhyann?“
„Wie, was ich tue?“
Hellorin neigte den Kopf. „Dein Beruf, Llhyrin. Du bist tat-sächlich Sängerin?“
Rhyann nickte. „Ja natürlich, du redest doch ständig von Bannsängerin. Was dachtest du denn?“Ihr Lachen blieb ihr im Hals stecken, als sie die ersten Takte des Songs hörte.
„Through all Dimensions, hear my cry
from your grounds into my sky!
Sidhe-Lords, I call ya!
Bow your heads beneath my side,
see my redemption in your wide!
Sidhe-Lords, I call ya!
I`m ya galaxy`s newborn child
Soul of fire, free and wild
Sidhe-Lords, I call ya!
I`ll be the shadow, I`ll be the breath
If I should fail, cover me with death!
Danu`s Eldest be my shelter of everness
See all, my destination is your progress!
Der riesige Phaerie und die zierlich e d`Aoine Llhyr standen mit aufgestellten Nackenhärchen ... in mittlerweile abertausenden Projektionen aller möglichen Elben. Phaerie, Tuatha de` Danaan, drei andere d`Aoine Llhyr. Hellorin konnte auch ein paar exotische Spezies ausmachen, die ihm noch nie unter seine uralten Augen gekommen waren. Er sah sogar die licht-umflossene Aiobheal unter den Anwesenden und seine eigene Gestalt daneben.
ALLE waren sie gekommen auf ihre Anrufung.
Rhyannon dyMyrrh ArrRhion d`AoiNe Llhyr – mächtige, ein-zigartige Sternenkönigin unter den Sidhe, geboren zu einem ganz bestimmten Zweck, stellte sich den ihren vor. Hieß sie an, sich vor ihrem Erscheinen zu verneigen und ihr bis in alle Ewigkeit zu huldigen!
Wie war das möglich?
Hellorins Verstand zerstreute sich immer wieder ... er konnte nicht fassen, was er da sah. Er fand keinerlei Erinnerung an diesen geselligen Elben-Konvent in seinem Geist!
Da träufelten Rhyanns letzte Strophen an seine Ohren.
„Sidhe-Lords, I call ya!
Remember me, if I confess!
Und der letzte Akkord verklang.
Rhyann verwünschte sich.
Sie hätte Hellorin besser nicht um Kleidung bitten sollen – jetzt war der Kragen des warmen Pullis völlig nass! Seit dem ersten Ton liefen ihr unaufhaltsam Tränen aus den Augen, als würde da ein dienstbarer Geist eimerweise Flüssigkeit auskippen. Sie merkte nicht mal, dass sie weinte!
Aber diese Worte waren ... so fremd, gewaltig und unaus-sprechlich.
Troffen vor Macht und waren so definitiv und unt er gar keinen Umständen menschlich, dass ihre Synapsen völlig unwill-kürlich trieben, was ihnen gerade in den Sinn kam.
Offenbar ging es den anwesenden Erin nicht allzu viel besser. Sie hingen auf ihren Stühlen, lagen teilweise unter den Tischen, waren die Wände entlang gesackt ... keiner von ihnen mehr bei Sinnen; alle in tiefer Bewusstlosigkeit.
Stürmendes Brausen untermalte die Anrufung, die sich ihrem Erinnerungsvermögen und jeglichem Verständnis entzog – sie hatte ihrer Meinung nach einen stinknormalen Auftritt hin-gelegt – und Tausende von Stimmen bildeten, sich auf groteske und doch stimmige Weise überlagernd, ihre uralten, unfass-baren Worte.
Jedes existierende Wesen der Elbenrasse war der Anrufung gefolgt. Alle verweilten in einer anderen Parallele zur Zwi -schendimension, in die sich Hellorin und Rhyann begeben hatten.
Rhyann drängte sich dichter an ihn, als könnte er ihr die drin -gend benötigte Barriere sein, gegen diesen unaufhaltsamen, immer stärker drängenden Wahnsinn in ihrem gemarterten Schädel.
Chaotisch flackerten die unfassbaren Eindrücke in ihr umher und stülpten ihr Innerstes fast nach außen vor lauter Unge-heuerlichkeit. Rhyann musste sich wohl oder übel damit abfinden: Sie war definitiv kein Mensch!!!
Was sich bis zuletzt in ihr dagegen gewehrt hatte, kapitulierte nun mit gestreckten Flaggen.
Sie akzeptierte, dass sei eine von diesen Unsterblichen war ... kein Mensch, kein Mischling, kein Tuatha de` Danaan, kein Phaerie.
Sondern ein noch wesentlich älteres Wesen.
Scheinbar noch mächtiger und trotzdem völlig unfähig!
Wieso zur Hölle, hatte sie denn sonst diese absurden Gefühle und Gedanken in ihrem Schädel, mit denen sie kaum umgehen konnte? Weshalb konnte sie sich an nichts erinnern – und warum, zum Teufel, konnte sie nicht Zappen oder Schnippsen oder sonst was Cooles?
Sie legte ihre Hand in Hellorins und drückte leicht. „Bring mich weg, bitte!“, flüsterte sie, dann floh sie bebend in seine warme Umarmung.
Lange Zeit sagten sie nichts. Schwiegen in stiller Überein-kunft und beschäftigten sich eingehend mit ihrem eigenen Gedankenkarussel. Mit ihrem beiderseitigen Entsetzen über das Gesehene.
Beide konnten sie
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