Der Bann des Highlanders
Mal weinte sie. Bittere Tränen. Heilsame Tränen. Sehr lange Zeit vernahm er nichts, außer ihrem krampfhaften, befreienden Schluchzen.
Sanft hielt Hellorin sie in seiner trostspendenden Umarmung. Wiegte sie behutsam und lullte sie in seiner Stärke ein. „Hast du getan, was ich verlangt habe, Süße?“, flüsterte er.
Schniefend nickte sie. „Ich kann die Spuren davon noch erahnen, weiß, dass es unvorstellbare Qualen waren, aber die Details sind weg. Ich weiß nur, dass es mit ... äh ... es hatte ...“
„Schon gut, ich weiß. Sie hat es mich auch sehen lassen.“
Sie befreite sich zappelnd und stotterte entschuldigend. „Ich hab ni-nicht freiwillig ... i-ich wollte nicht ... ich war ...war ...“
Finster beäugte er sie. „Rhyannon – sag mir bitte nicht, dass du gerade ernsthaft versuchst, dich zu verteidigen, weil diese grausame Schlampe dich ...“ Entrüstet schnaubend hieb er sich vor die Stirn. „Wie dumm muss man eigentlich sein, um sich so einen Schwachsinn auszudenken? Kannst du nur einmal in deinem verdammten Leben geradlinig und vernünftig denken? Bei Danu – ich liebe dich wirklich, aber manchmal treibst du mich in den Wahninn!!! Wieso zur Hölle, raffst du jeden beschissenen Fehler auf dieser Welt auf deine zarten Schul-tern? Willst du irgendwann daran zerbrechen?“
Ääh ... er liebte sie wirklich? Was?
„W-was ...?“ - Er fegte ihren angesetzten Einwurf beiseite.
„Süße, auch Götter können irre werden! Was deine Anwesen -heit in meiner Nähe deutlich beweist ... ich drehe nämlich bald durch, wenn ich noch einen deiner selten dämlichen ...“ Hellorin holte tief Luft und zählte bis zwanzig, nur um sicher zu gehen.
„Ich habe noch ein paar Wünsche frei, oder? Dann wünsche ich mir inständig, dass du die Klappe hältst und ich niemals mehr so einen perfiden Scheiß von dir zu hören bekomme. Auf die restlichen verzichte ich dankend.“
Verblüfft stellte er fest, dass sie sich überhaupt nicht verteidigt hatte. Und erneut griff kalte Furcht nach seinem Herzen.
„Ist alles in Ordnung, Süße? Wenn du mich erneut ausschließt, brauchst du dir keine Gedanken mehr um deine Unsterblichkeit zu machen. Ich schwöre dir, ich meuchle dich, wenn du noch einmal so lange nicht mehr mit mir sprichst, du unmögliches Ding!“
Hellorin griff nach der völlig entgeisterten Rhyann.
„Ah, Danu. Ich habe mich so nac h dir gesehnt! Dich so sehr vermisst! Du hast mir einen solchen Schrecken eingejagt – ich weiß nicht, ob ich mich die nächsten tausend Jahre davon erhole.
Bitte versprich mir, dass du NI E, egal unter welch widrigen Umständen auch immer, niemals mehr versuchst, mich zu retten oder zu beschützen, Süße! Versprich mir das!“ Hellorin bedeckte ihren bebenden Scheitel mit sanften, kleinen Küssen. „Ich glaube nicht, dass ich so etwas noch einmal durchstehe. Weißt du, wie sehr ...“ Hellorin brach ab. Nein, das würde sie ihm sowieso nicht abkaufen.
Etwas anderes konnte er jedoch tun. Er konnte sie noch einmal wählen lassen. „Ich weiß, ich habe dich erneut hierher geholt. Und eigentlich war es dein Wunsch, nach Hause zurückzu -kehren. Also biete ich dir hiermit erneut an, dich zurückzu-bringen. Dein freier Wille, Llhyrin!“
Sein Herz hämmerte irgendwo unterhalb seiner Kehle. Wenn sie ihn wieder verließ, würde er ernstlich ausrasten ...
Deshalb setzte er, bevor sie ihren geöffneten Mun d benützen konnte, rasch hinzu. „Ich würde dir aber aus humanitären Gründen nicht empfehlen, wahrhaftig zu gehen. Amokläufe sind nicht nur kraft-, sondern auch überaus zeitraubend. Und wie du weißt, bin ich nicht mehr der Jüngste.“
Leise raunte er in ihr Ohr. „Bleib hier, Rhyann! Bitte! Vielleicht gewöhnst du dich ja an ... äh ... mich! Und wenn nicht, kannst du in ein paar tausend Jahren immer noch abhauen!“ Er drückte sie fest und innig.
„Mhmm, Liebes, ich würde mich so gern in dir vergraben! Dich mir einverleiben und zur Meinen machen. Doch ich respektiere deine Verweigerung. Vielmehr biete ich dir erneut an, dir ein Kind zu schenken ... ohne Beischlaf ... ohne Verpflichtungen. Ich weiß nicht, warum der vorherige Versuch nicht erfolgreich war. Vielleicht war dies nicht der richtige Zeitpunkt.“
Er runzelte die Stirn und zuckte kurz mit den Achseln.
„Deine Herkunft ist recht kompliziert – mag sein, dass es eine anderweitige Bedingung oder eine Bestimmung ... äh ... ach du Scheiße. Ich ... oh ... Oh Danu!“
Hellorin schoss
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