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Der Bann des Highlanders

Der Bann des Highlanders

Titel: Der Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raven Cove
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merkwürdige Satz zu bedeuten?
    Immer wieder hörte er ihn in ihren Gedanken.
    Unbewusst und automatisch dröhnte er ihm seit ihrer ersten, intimeren Begegnung entgegen. Jedes Mal, wenn er kurz davor gewesen war, mit ihr zu schlafen.
    Sie hatte nicht gefehlt ... ihre Bestimmung, soweit erkennbar, erfüllt.
    Warum also glaubte sie trotz allem, nicht nur dem Entsetzen dadurch zu entfliehen, sondern auch, dass sie den Tod wahrlich verdiente?
    Weil sie gefehlt hatte...?
Das ergab doch keinen Sinn!

    Noch lange, nachdem Rhyann sich in ihre Felle verkrochen hatte, verharrte Hellorin grübelnd an ihrem Bett. Schon seit drei Wochen verzichtete er auf den Schlaf, den Unsterbliche nicht zwingend benötigten, es sei denn, sie beliebten es. Oder, wie in Rhyanns Fall, sie brauchten dringend Energie, um die aufzufüllen, die ihnen – wodurch auch immer – geraubt worden war.
    Er jedoch hatte nicht annähernd soviel Kraft an den Charmadin verloren. Und nun bewachte er jede Nacht ihren traumlosen Schlaf. Doch dieses Mal war er völlig in sich gekehrt.
    Dieser Satz ließ ihm keine Ruhe und er hatte das instinktive Gefühl, käme er auf dessen Bedeutung, hielte er die Lösung für all ihre Probleme in Händen. Logisch betrachtet, musste man nur analysieren, was Rhyanns weitere Bestimmung war – dann erhielte man eine Kausalkette, die letztlich zur Entwirrung dieses gordischen Knotens führen würde.
    Hellorin überlegte. Was war das Wichtigste in ihrem Leben, worum sie fieberhaft kämpfte und was sie über die Grenzen ihrer Möglichkeiten hinauswachsen ließ?
    Ihre Unberührtheit ... und er!
    Die Musik war ihr wichtig, so viel stand fest. Doch sie hätte sie aufgegeben, um ein Kind zu empfangen!
    Für ihn selbst hatte sie alles riskiert ... bis auf ihre Unschuld. Die war sie unter keinen Umständen bereit gewesen, zu opfern.
    Zumindest nicht in der kurzen Zeit, die sie zusammen ver-bracht hatten ... Aber nein – sie hatte sich entschieden, ihn zu verlassen. Hatte sich also vor dem in Sicherheit gebracht, der ihre Unschuld am meisten bedroht hatte. Wäre sie nicht freiwillig gegangen, wäre die Lösung einfach gewesen. Aber so!? Hm...
    Das nützte alles nichts, er musste erfahren, was ihr am meisten bedeutete, was ihre tatsächliche Bestimmung war. Sonst würde er sie verlieren.
    Dass dies alles mit ihm zusammenhing, lag auf der Hand. Aber Hellorin konnte beim besten Willen nicht erkennen, wo der Schlüssel zu dieser irritierenden Spirale verborgen war.
    Und er tat, was er immer vermieden hatte. Er materialisierte sich real in seine eigene Vergangenheit. Entgegen der illusio-nären Gegenwart barg das sogar für seine Wenigkeit etwaige Risiken. Doch er musste um alles in der Welt herausfinden, was mit Rhyann los war.

    Hellorin kauerte hinter einem Felsen und schlich sich an die beiden Gestalten heran. Sein vergangenes Ich stand vor der schlafenden Rhyann und widmete sich eingehend ihren körper-lichen Reizen. Tja, Kostverächter war er noch nie gewesen ...
    Er erinnerte sich an diesen Aufenthalt in der Zwischendimen -sion und wusste dann, wo er sie alleine abfangen konnte.
    Feixend materialisierte er sich eine kleine Weile später vor dem romantisch gelegenen See, den sie für ihr sinnanregendes Bad nutzte. Oh, wie hatte er sich damals da für verflucht, weil er nicht geschummelt und sie ausspioniert hatte – nun war er erleichtert und froh, dass er standhaft geblieben war.
    So ermöglichte es ihm, sie zu kontaktieren, ohne sich selbst über den Weg zu laufen.
    a´Hhay! Hellorin lächelte verblüfft.
    Jetzt verstand er auch, wieso sie ihn so unleidlich angerüffelt hatte, als sie wieder zurückgekommen war! Ha! Das erklärte ihre völlig aus der Luft gegriffenen Anschuldigungen. Er hatte – was absoluten Seltenheitswert besaß – in diesem, einen Fall eine blütenreine Weste vorzuweisen gehabt!
    Hellorin schnaubte vergnügt und machte sich daran, die Ur-sache für Rhyanns wütende Zurechtweisungen zu initiieren.
    Lautlos glitt er ins vom Mondschein sanft schimmernde Wasser und zielstrebig auf die wunderschöne Frau zu.

    Er fühlte ihren erschreckten Pulsschlag unter seiner Hand, als er sie ihr auf den Rücken legte.
    „Huch!“, kiekste sie erschrocken mental und bedeckte ihre Blöße. Reckte ihr trotzig erhobenes Kinn in seine Richtung und wich vor ihm zurück. „Was soll das? Brauchst du ein Fremd-wörterlexikon, oder bist du einfach zu dämlich, um eine einfache Bitte nicht zu verstehen?“
    Ah, sie beschimpfte ihn.

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