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Der Bann des Highlanders

Der Bann des Highlanders

Titel: Der Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raven Cove
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heute zusammen gerade noch so viele, wie ehemals als eigenständige Völker.
    Duncan`s Miene versteinerte bei seinem Vortrag zusehends, als er schließlich an die neuesten Ereignisse anknüpfte. Khryddion hatte sich aus grauester Vorzeit, aus einer verriegelten Dimen -sion dieses unselige, hochgefährliche Artefakt beschafft und ihm, Duncan, damit beinahe den Tod gebracht.
    Der Hochfürst der Phaerie war blindlings und naiv wie ein Baby in eine wortwörtlich himmelschreiende Falle getappt: Ein unwiderstehlicher, nie zuvor gehörter Ruf hatte ihn ins Hoch-moor der Rockies zitiert ... Den Rest hatte Rhyann dann miter-lebt.
    Fast verträumt beschrieb Duncan die verführerische, obsessive Lockung dieser Anrufung – er hatte nahezu vor Ungeduld gebebt, als er durch die Dimensionen darauf zustrebte. Es war, als kannte er kein anderes Lebensziel, keinen anderen Gedan -ken ... Anders als die namentliche Anrufung, die er ebenso vernommen hatte, Rhyannon´s.
    Er brauchte sich nichts vorzumachen. Jemand hatte ihn quasi gezwungen, auf Khryddions Schaup latz zu erscheinen. Wie das vonstatten gegangen sei, wisse er selbst nicht, beabsichtige dies aber herauszufinden.
    Duncan hielt einen Moment inne und rekapitulierte stirnrun -zelnd: Nur Magie war zu so einem umfassenden Bann fähig – doch den Gebrauch von Elbenmagie hätte er sofort bemerkt. Der Herrscher der Phaerie war weitaus mächtiger, als Khryd-dion oder normale Tuatha de`. Einzig Aoibheals Einmischung hätte ihm eventuell Kopfzerbrechen bereitet, doch selbst deren Künste hätte er auf hundert Meilen gegen den Wind gerochen. Umso schmachvoller war dieser verfluchte Charmadin. Er hatte den übermächtigen Hochkönig der Dunkelelben mit Pauken und Trompeten – schachmatt gesetzt. Der Phaerie endete mit seinem Vortrag bei seiner vermeintlichen Kriegsbeute und rang sich dabei ein reumütiges Eingeständnis seiner Schuld ab, Rhyann für Khryddions Handlanger gehalten zu haben.

    Die hockte wie betäubt in den Laken und bot einen recht nichtssagenden Anblick – gemessen an den Eröffnungen, deren Zeuge sie gerade geworden war. Außer ein paar dezent erstaunt gelüfteten Augenbrauen und geblähten Nüstern, offenbarte sie keinerlei Anzeichen eines größeren Schocks oder sonstiger Zurschaustellung von Gefühlsausbrüchen. Was Duncan für durchaus natürlich gehalten hätte, nach dieser, für einen Menschen doch etwas seltsamen Geschichte.
    Mit geneigter Mähne blickte er aufmunternd zu ihr – sie tat einen tiefen Atemzug, der die bequeme Reitkleidung, die Dun -can ihr statt des Sommerkleides auf magischem Weg verpasst hatte, beängstigend dehnte.
    Zuckersüß plätscherte ihre bezaubernde Stimme auf ihn ein, der man das strahlende Lächeln anhörte: „Ach wie schön ... dann sind ja nun alle Unklarheiten beseitigt!”
    Stutzig wurde Duncan erst, als ihr das Lächeln wie eingemei-ßelt im starren Antlitz gefror – und die Wolfsaugen vor Wut Blitze durch`s Zimmer zucken ließen. Dann donnerte sie ihn an. „Für wie selten bescheuert hältst du mich eigentlich, dass du mir eine so haarsträubende Story verkaufen willst? Das ist doch der dümmste Scheiß, den ich je gehört habe. Und für so einen Schwachsinn stiehlst du mir die Zeit?” Ihre Honigaugen hatten sich in Lavageysire verwandelt und brodelten ihn ver-nichtend an. „Wenn du mich verarschen willst, kannst du das auch gleich sagen! Ich für meinen Teil, hab echt was Besseres zu tun, als mir noch ein Wort aus deinem beschissenen Lügen-maul zu geben.” Sprach`s, schnellte vom Himmelbett hoch und stakste kopfschüttelnd und türschlagend hinaus.
    Der schwarzhaarige Hüne wankte einen Lidschlag wie vom Donner gerührt – dann setzte er ihr wutschnaubend nach. Das war ja wohl nicht zu fassen! Hatte ihn diese kleine Wildkatze soeben der Unwahrheit bezichtigt! Ihn, den unbarmherzigen Hochkönig, den dunklen Fürst, vor dem die ganze Menschheit zitterte ... zumindest die, die noch wussten, wer er war!
    Hatte er das nicht eben erklärt?
    Dieses widerborstige Weib hätte doch nur zuhören müssen – und dann in respektvolle Schreckstarre verfallen. Er hätte sie getröstet und besänftigt, ein oder zwei magische Kunststück-chen gezeigt, die die Menschen jedes Mal in helle Aufregung versetzten ... und alles wäre in Butter!
    Wieso konnte seine Moorbeute nicht ein einziges Mal rea -gieren, wie ein normaler Erin? Nicht ein Quentchen Demut zeigen, nur ein klitzekleines Bisschen devoter zu ihm auf-blicken?
    Nicht, als würde

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