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Der Bann des Highlanders

Der Bann des Highlanders

Titel: Der Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raven Cove
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...
    „Beruhige dich und hör mir zu, Brandy!” Seine zärtlichen Worte umspülten sanft ihren Geist und wiegten sie in seiner beschützenden Sicherheit.
    Rhyann holte tief Luft und schüttelte sich wie ein nasser Hund. Schüttelte die Schrecken ab, die sie in ihren Fängen hielten. Sich vor Angst in die Hose zu machen, würde sie auch nicht weiterbringen, zischte sie leise. Außerdem bekam ihre Neugier soeben stürmischen Aufwind und verdrängte zielstrebig den Nachhall ihrer Furcht. Der langhaarige Trottel hatte gerade eben ihren Namen aus frühen Kindertagen gebraucht ... zum zweiten Mal, wie ihr aufgewühlter Verstand bemerkte.
    „Woher weißt du ...?” Sie brach ab und biss sich auf die Lippen. Erstens war sie sich nicht so recht sicher, ob sie das wissen wollte und zweitens, ob sie überhaupt mit ihm reden sollte.
    Immerhin war der Kerl ein echtes Ar...
    Schnell unterbrach Duncan ihre Üb erlegungen, deren weiteren Verlauf er nicht zwingend hören musste und beendete ihren Satz: „Dass Malcolm dich immer seinen „schwarzen Raben” genannt hat?”
    Kleiner schwarzer Rabe. - Gott, war das lange her, dass sie diesen Kosenamen zuletzt gehört hatte.
    Das Alarmierende an der ganzen Sache war: nur ein Mensch, außer ihr, kannte diesen Namen.
    „Bran Dubh”, hatte der alte schottische Krämer sie immer liebevoll genannt und gelacht, wenn sie daraufhin ihr tinten -schwarzes „Gefieder gespreizt” hatte ... Warm erinnerte sie sich an die einzigen Kindheitserinnerungen, die sie unbe-schwert und sonnenbeschienen erlebt hatte. Als Malcolm starb, war sie gerade sechs Jahre gewesen und somit den einzigen Freund verloren, den sie je gekannt hatte. Immer hatte er eine Geschichte gewusst und ihr von all den mythischen Wesen aus den Hügeln seiner Heimat erzählt ... Einer Heimat, die auch ihre war, wie sie erst sehr viel später erfahren sollte.
    Ihr fiel endlich ein, was sie schon x-mal stutzig gemacht hatte – auf geheimnisvolle Weise, schien dieser Duncan ihre Gedan -ken lesen zu können! Woher konnte er sonst wissen, dass ihr Spitzname Brandy ursprünglich eine gänzlich andere Bedeu-tung hatte. Ein Junge hatte Malcolms Aussprache wörtlich genommen und kurzum “Brandy” daraus gemacht.
    Was nicht weiter verwunderlich war; man musste schon ein geübtes, schottisches Gehör besitzen, um den feinen Unter -schied zu erkennen. Ein paar Tage später riefen sie alle Kinder Brandy und hatten einen Heidenspaß dabei.
    Später hatte sie sogar ihre Band nach dem Kosewort des kau -zigen Schotten benannt. Für eine Gruppe, die mythologische und mittelalterliche Texte aufnahm und mit fetziger Rock-musik hinterlegte schien “Rabenherz” die beste Wahl zu sein; der Rabe kam in unzähligen Sagen und Legenden vor, war gerade im Altertum eine hochmythische Gestalt mit einem viel-schichtigen Repertoire an Bedeutungen und Aufgaben.
    Zumindest war die Idee gut – bis ihr musikalischer Erzrivale mit einem ähnlichen Namen antanzte ...
    Hm. Rhyann kräuselte verächtlich die vollen Lippen. Sie konnte genausogut auch gleich direkt fragen. Weiter um den heißen Brei herum zu denken und die zwingende Erklärung hinauszuschieben, war einfach feige.
    „Okay”, sie bleckte missmutig die Zähne. “Dann lass endlich hören, was hinter der ganzen Scheiße steckt! Und zwar im Zeitraffer, wenn`s geht – ich hab heut noch was anderes vor!” Rhyann warf einen überdeutlichen Blick zur Armbanduhr und danach gleich noch einen zweiten auf ihre Kleidung.
    „Oh Mann!” Das war doch nicht möglich!?
    Eben hatte sie ... Moment mal! Sie war sich sicher, sie hatte ...
    Verdammt, jedes Mal, wenn sie versuchte, sich zu erinnern, entglitt ihr der Gedankenfetzen wie Quecksilber. Ihr schwante allerdings, dass ihr Gegenüber mit der absolut unbeteiligten Miene eventuell damit zu tun haben könnte. „Und du kannst mir auch gleich ein paar Details über dieses beknackte Ru m-gezappe und die ständig auftauchenden Horrorfiguren erzählen, oder wieso mein Erinnerungsvermögen dezente Lücken auf-weist! Ich rate dir wirklich dringend, mir ein paar gute Argu-mente dafür zu liefern, Kumpel, sonst ...” Seufzend zuckte sie mit den Schultern; dem blendend aussehenden Fiesling zu drohen, machte sowieso keinen Sinn.
    Das überhebliche, kleine Lächeln, das seinen lockenden Mund derzeit umspielte, war eine einzige Provokation: Sag einen falschen Ton und ich mach mich über dich her!
    Rhyann entfuhr ein unartikulierter Laut – dieser Gedanke war genau der

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