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Der Bann des Highlanders

Der Bann des Highlanders

Titel: Der Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raven Cove
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Fahnen unter-zugehen. Der bombastische Reinfall ihres ersten, offiziellen Auftritts in einem angesagten Szene-Lokal hätte vollauf ge-reicht, um ernsthafter Melancholie anheim zu fallen. Die mysteriösen Auswüchse jedoch, die ihr Leben seit dieser vermaledeiten Rucksacktour durch`s Hochmoor annahm, ließen sie zeitweise ernsthaft mit einem Strick um den Hals liebäugeln.
    „Cover me with death ...“, schoss ihr plötzlich die heroische Hymne der Helden Walhallas durch den Kopf. „...if I should ever fail!“, intonierte sie Manowars Ode an den Kriegsgott Odin.
    Wie sich die Dinge derzeit entwickelten, war offenbar irgend -ein höheres Wesen im Universum davon überzeugt, dass sie ziemlich fetten Mist gebaut hätte.
    „Glory, Majesty, Unity ... Hale!!!“, summte sie verträumt lächelnd vor sich hin. Hmpfh – als hätten die den durch -geknallten McDougal-Knilch selbst besungen! Majestät wäre dem Typ als Anrede bestimmt mehr als recht, aufgeblasener egomanischer Psychopath, der er war.
    Mann, jetzt `ne E-Gitarre in die Hand, Verstärker an und los ging`s!
    Wie immer in ihrem Leben, wenn sie verunsichert war und nicht mehr so recht weiter wusste, tat sie das Naheliegendste ... und sang sich ihren Frust lauthals von der Seele!
    Volltönend, inbrünstig und rauchig schallte ihre Stimme über die zirpende Sommerwiese. Ihr Klang volumen – schon immer eindrucksvoll und umfassend gewesen – erschien ihr in dieser grünen Weite noch prächtiger und so tobte sie die ganze Ge-fühlspalette der letzten Tage freudig über ihre energiegelade-nen Stimmbänder aus.
    Gutturale Bässe, stöhnende Überle itungen, dahinschmelzende Klangleitern, jauchzende, übersprudelnde Vibratos – sie ver-band alle Eindrücke ihrer Seele und brachte sie auf faszinie-rende Weise in eine opulente, melodiöse Form. Atemberauben-de Momente lang, ließ sich Rhyann von ihrem versunkenen Treiben mitreißen und nahm nichts mehr wahr, außer der sinn-verklärenden Hingabe an ihre Musik.

    Duncan blieb wie vom Donner gerührt stehen. Khryddion`s Bann – er lockte ihn erneut! Stirnrunzelnd versuchte sich der König der Phaerie dem mit aller Macht entgegenzustellen. Musste aber zähneknirschend feststellen, dass diese Sache von erschreckend wenig Erfolg gekrönt schien. Gegen seinen ausdrücklichen Willen wurde er magisch von dem unwider-stehlichen Lockruf angezogen; strebte ihm zu, wie die Motte dem Licht.
    So kraftvoll und mächtig war die musikalische Anrufung, dass bevor Duncan an deren Ursprungsort anlangte, sich bereits Khryddion`s Tor aus der Halbwelt neben Rhyann materia -lisierte und er triumphierend in die nachmittägliche Sonne trat.
    „Welch lieblicher Klang in meinen Ohren!“, kratzte die eis -kalte Stimme an Rhyann`s Nerven und sie verstummte abrupt.
    „Oh fuck!“, wisperte sie und trat im Zeitlupentempo zurück, als könnte den widerwärtigen Schönling eine zu rasc he Be-wegung zusätzlich reizen. Was dem mordlüsternen Ausdruck in seinen Augen nicht zuträglich zu sein schien.
    „Nichts, was ich lieber täte“, schnurrte das narzisstische Unge -heuer, „aber alles zu seiner Zeit, meine Liebe!“ Und entblößte seine Fangzähne obszön; sollte wohl seine Art zu lächeln darstellen.
    Rhyanns Herz hämmerte irgendwo direkt unter den Ohren ... panisch sah sie sich nach einer Rückzugsmöglichkeit um. Als ihr plötzlich bewusst wurde, was sie da eigentlich trieb! Hatte sie nicht eben noch beschlossen, dass dies Alles nur ein blöder Witz sein konnte? Wieso zur Hölle, zitterte ihr wattig weiches Rückgrat dann wie Espenlaub?
    Konnte ein äußerlich perfekter Anblick ihr nun schon eine solch gehörige Portion Furcht einflößen, dass sie sich fast in die Hose machte? Das war nicht nur lachhaft – sondern ge -radezu peinlich!
    „Weißt du was, mir wird die Sache hier langsam zu blöd! Also beweg dein Arschgesicht aus meiner Intimsphäre und sieh zu, dass du Land gewinnst, du bist mir nämlich von Herzen unsympathisch!“, fauchte sie den blonden Beau an. „Ach ja. Und sag den Trotteln, die sollen sich nächstes Mal gefälligst was Besseres einfallen lassen! Nichts für ungut, aber deine Rolle ist einfach unglaubwürdig und dein Auftritt mehr als erbärmlich!“
    Mitleidig lächelnd wandte sie sich zum Gehen, als sie, von einem deftigen, brennenden Schlag zwischen die Schulter-blätter getroffen, zu Boden rumpelte. Leise ächzend stützte sie sich mit einer Hand auf dem feuchten Gras ab. So ein Idiot!
    Sie grübelte gerade

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