Der Bann des Highlanders
nichtsnutzigen Göre ge -strichen voll. Seine Druidenstimme benutzend, zwang er das zitternde Bürschchen, endlich über den Charmadin zu reden: “GESTEHE ALLES, WAS DIR ÜBER DEN CHARMADIN BEKANNT IST!”
Donnernd umflutete die übermächtige Stimme Rhyann`s Sinne ... wie ein Blättchen im Wind hing sie im phonetischen Spek -takel, das ihre Trommelfelle zum Vibrieren brachte. Aufstöh-nend legte sie sich die Hände über die Ohren und zuckte ah-nungslos mit den Schultern, dann schrie sie empört gegen das brachiale Brausen in der schallgefüllten Halle zurück. “Du brauchst nicht so in die Gegend zu grölen, ich bin ja nicht taub! Und ich weiß zum Teufel nochmal nicht, wovon du dämlicher Psychopath da dauernd faselst!” Hieß es nicht, wer schrie, wäre sowieso im Unrecht? Das sollte sich dieser kranke Typ mal eingehend zu Gemüte führen, frotzelte sie leise.
Duncan stutze verwirrt. Hatte dieser Mini-Krieger ihn soeben einen dämlichen Psychopath genannt? Er hatte!
Duncans Mimik verwandelte sich in eine starre Maske.
So etwas war ihm noch nicht untergekommen – normalerweise hätte sich der Knabe in seiner Todesfurcht vor ihm, Duncan, winden müssen; hätte in Sekundenbruchteilen alles gestehen sollen, was ihm je an Bösem durch`s verderbte Gehirn geströmt war.
Angespannt bemühte Duncan sich, seine undurchsichtige Fassade aufrecht zu erhalten. Es fehlte nicht viel und er verlöre die Beherrschung. Allerdings war Duncan selbst noch nicht ganz klar, ob er sich lieber auf den Jungen stürzen und ihn erwürgen oder doch besser dem drohenden Lachkrampf nachgeben sollte.
Rhyann wartete auf ein Zeichen des Verstehens von seiten ihres finsteren Gegenübers. Ungläubig starrte sie auf die majes-tätischen Gesichtszüge: die sinnlichen Lippen dieses Ungetüms von Mann zuckten eindeutig nach oben. Lachte der fiese Typ sie etwa aus?
Einen Moment später, war sie sich sicher, einer Fata Morgana aufgesessen zu sein – der lachte bestimmt nicht.
Wie eine Dampfwalze schnaubte er mit wehendem Kilt auf sie zu. Zackig schwang sie sich auf die Beine und sauste in die andere Richtung davon. - Der letzte Blick, den sie auf seine wutverzerrte Grimasse hatte werfen können, hätte bei jedem Lebewesen den Fluchtreflex ausgelöst, entschuldigte sie ihr Hasenherz insgeheim.
Wie ein Wiesel spurtete sie zur nächsten Türe und griff danach – ihre Finger prallten gegen einen Wall aus Muskeln ...
Äh ... hä? Keuchend verharrte sie mitten in der Bewegung. Wie war er so plötztlich hierher gekommen? Der winzige Moment, den sie zögerte, wurde zu ihrem Verhängnis.
Duncan krallte sich den flinken kleine n Kerl und schüttelte ihn ärgerlich durch. Keine von Khryddions Kreaturen war je so unnachgiebig gewesen – und, wie er zugeben musste, nicht annähernd so kurzweilig. Fest schlossen sich seine riesigen Hände um ihre Oberarme und drängten sie gegen das nächst-beste Möbelstück.
Rhyann`s Hinterkopf knallte hart auf dem Holztisch auf, die Pranken des schaurig schönen Finsterlings nag elten ihre Arme auf der Tischplatte fest. Vor ihren Augen zog ein roter Schleier auf und ihr Körper begann automatisch, sich gegen den obszön auf ihr räkelnden, stahlharten Muskelberg zu wehren.
Unheilvoll funkelten sie ein Paar düster drohende Augen an, als er sich über sie beugte, dann hielt er erstaunt inne. Er musterte ihren panischen Gesichtsausdruck nachdenklich und ein wissender Funke breitete sich plötzlich darin aus.
Duncan konnte den rasenden Pulsschlag des Jungen auch ohne Zuhilfenahme seiner Fähigkeiten laut schlagen hören. Schon wieder diese unpassende, seltsame Furcht.
Der Kerl hatte noch eine Sekunde zuvor keinerlei Scheu verspürt, ihm die nettesten Beschimpfungen an den Kopf zu werfen – und nun lag er zuckend und sich windend vor Schreck unter ihm?
Ein unangenehmes Ziehen in der Lendengegend lenkte Duncan kurzfristig ab – verdammt, er sollte baldmöglichst ein Weib besteigen. Augenscheinlich reichte allein körperliche Nähe zu einer atmenden Kreatur aus, um ungezügelte Lust in ihm auszulösen.
Mist! – Duncan fluchte innerlich. Jetzt hatte er den Jungen endlich, wo er ihn haben wollte, da musste ihm seine unbefrie -digte Begierde in die Quere kommen. Schleunigst ließ er sein Opfer los und hieb auf die hinter ihm befindliche Steinwand ein.
Bei allem, was ihm heilig war, schwor er sich: Er würde diesen Kerl noch klein kriegen – allerdings nicht mit diesem unseligen Ständer vor Augen!
Zitternd blieb
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