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Der Bann des Highlanders

Der Bann des Highlanders

Titel: Der Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raven Cove
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ent-gegen. „Von den Toten auferstanden und geläutert, wie ich sehe!”
    Entgeistert warf sie ihren Kopf hoch und stöberte in der drohenden Dunkelheit nach der Quelle dieser unerbittlich harten Stimme.
    Von den Toten auferstanden – wie meinen?
    Und von Läuterung konnte ja mal schon gar keine Rede sein! Laffe!
    Undeutliche Bilder jagten durch ihren verwirrten Geist, doch immer noch lag ein amnestischer Schleier darauf, der sie am Zugriff hinderte. Abwartend starrte sie in die Schatten und ungebeten lief ihr ein Schauder nach dem anderen über den Rücken, als die körperlose Stimme ein zweites Mal ertönte. „Solltest du den unbelebten Zustand nicht vorziehen, empfehle ich dir, endlich mit der Geschichte rauszurücken! Andernfalls ...”
    Geräuschvolle Stille.
    Aha. Mit der Geschichte. Sehr witzig.
    Mit welcher denn, du Idiot?
    Langsam aber sicher wurde Rhyann wütend. Grimmig fletschte sie die Zähne und knurrte: „Vielleicht könntest du deine blöde Visage mal ins Licht bewegen – oder bist du so hässlich, dass du damit die Sonne verdunkelst?” Unbeherrscht hieb sie mit der Hand auf den kalten Steinboden und zischte. “Außerdem will ich, verdammt nochmal, endlich wissen, wo ich bin! Him-mel, Arsch und Zwirn! Was soll das bescheuerte Theater hier eigentlich?”
    Duncan schüttelte unwirsch den Kopf – der Junge trieb ihn noch in den Wahnsinn! Konnte der denn keine einfache Frage beantworten?
    Eine kleine Geste aus dem Handgelenk und schlagartig ging das Licht an. Dutzende Kerzen flackerten in riesigen, prunk-vollen Silberkandelabern und warfen ihren warmen Schimmer auf die hoch erhobene Gestalt, die auf dem Podest stand und auf die am Boden kauernde Rhyann deutete.
    „Wage es nicht, dich zu erheben!”, schlug ihr die volle Stimm -gewalt aus Duncans massigem Brustkorbs entgegen und Rhy-ann zuckte automatisch zurück. Verunsichert hockte sie auf den Knien und visierte den Hünen mit einem unguten Gefühl in der Magengrube an, während sie ihn verdutzt musterte. Noch ein Kiltträger?
    Eine Sekunde später rasten alle Eindrücke der letzten Stunden wie eine grausame Eingebung durch i hre sich sträubenden Hirnwindungen ...
    „Oh Gott!” Ihr Unterkiefer en twickelte ein unliebsames Eigen-leben – bebend und zitternd entfernte er sich von dem ihm übergeordneten Kumpan. Mit dem Aufblitzen der wüsten Bil-der in ihrem Geist, geriet ihr ein ordentlicher Teil ihres Unmuts abhanden. Das war der Typ, der sie fast gemeuchelt hatte...
    Soviel also zur Nächstenliebe!
    Entrüstet schwor sie sich, nie wieder irgendeinem Menschen auf Gottes Erdboden zu Hilfe zu kommen – und sollten ihn noch soviele Finsterlinge attackieren.
    Was zum Geier sollte sie nur tun? Dieser gleißend schöne, böse Zwillingsbruder von Superman würde sie in der Luft zer-reißen, das hatte er bereits glaubhaft demonstriert.
    Dunkel fielen ihr die seltsamen Blitze ein – würde prima ins Bild passen, wenn der rachsüchtige Hohlkopf auch noch ein verderbter Magier wäre ... Haha! Obwohl sie wirklich gerne wissen wollte, wie dieses mysteriöse Lichtspiel funktionierte.
    Währenddessen geruhte der berockte Batman, sich von seinem Thron zu erheben und überaus dramatisch vor ihr zu positio -nieren. Seine bösartig zusammengezogenen Augen funkelten sie teuflisch an und die gewalttätige Grimasse, die er schnitt, ließ sie nichts Gutes hoffen.
    Sie brauchte ein Ablenkungsmanöver – und zwar dringend!
    „Okay, König der Verdammten, welche Story willst du denn hören?”, hakte sie jovial nach – was in Tausend-und-einer-Nacht funktioniert hatte, würde es eventuell auch gegen diesen debilen Brutalo-Beau tun.
    Nach dem bitterbösen Grienen zu deuten, das daraufhin in seinem Gesicht erschien, war das nicht ganz der richtige Weg, den sie da einschlug.
    Zum Schluss war das faszinierende Begehren, das er in ihr auslöste auf seine hypnotischen Vampirfähigkeiten zurückzu-führen – und sie hatte mit ihrer Anrede genau ins Schwarze getroffen!, mutmaßte Rhyann halb belustigt. Allerdings könnte dafür auch die nackte, bronzene Haut auf seinem voluminösen Brustkorb verantwortlich sein – sein grobes, beiges Leinen-hemd war bis zum unteren Rippenansatz geöffnet und ließ prächtige Ausblicke auf die maskulinen Waschbrettstränge zu. Bevor sie sich jedoch eingehender mit den himmlischen Wöl-bungen befassen konnte, brauste ihr auch schon der mehrstim-mige Bass ihres unwilligen Gesprächspartners entgegen.
    Duncan hatte die Nase von dieser

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