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Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Bann des Zeitreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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nicht zurückkommen sollen. Hier gibt es nichts als Hunger, Folter und Tod.«
    »Wir werden die Unari von dieser Welt vertreiben«, sagte Rion durch den Klumpen in seiner Kehle hindurch.
    Erik hob den Blick, Hoffnung leuchtete in seinen Augen auf. »Wenn du einen Plan hast, kannst du auf mich zählen.«

21
    Wenn du sowohl dich als auch deinen Feind kennst,
kannst du deinen Erfolg in der Schlacht mehren. Ehronischer General
    Als die kleine Rebellengruppe Winnhaven verließ, sagte Lex zu Rion und Marisa: »Seid wachsam. Wenn die Unari von unserer Gruppe in Winnhaven oder auch von unserem Weg in die Stadt erfahren haben, werden sie ohne Vorwarnung angreifen.«
    Darian bildete die Vorhut und Mendel die Nachhut. Lex schritt neben Rion und Marisa her, solange es die Breite des Pfades erlaubte. Aber oft verengte er sich und zwang sie, hintereinander durch den Wald zu marschieren. Sie gingen zügig zwischen den großen Bäumen entlang und hatten Winnhaven bald schon aus dem Blick verloren.
    Offensichtlich kannten die Männer den Wald gut. Immer wieder blieben sie stehen und füllten ihre Flaschen in rasch fließenden Bächen. Das Temperaturgefälle zwischen Berg und Tal war größer als auf der Erde. Gestern hatte es noch geschneit, heute aber brauchte Marisa hier im Tal nicht einmal eine Jacke. Allerdings war es keineswegs eine Vergnügungstour. Die Laserwaffe an ihrer Hüfte erinnerte sie an die Gefahr, die alle Augenblicke aus jeder Richtung kommen konnte.
    Rion hatte ihr einige kurze Lektionen erteilt. Alles, was sie tun musste, war zu zielen und abzudrücken. Da es keinen Sicherheitsmechanismus gab, war sie zunächst unsicher gewesen, bis sie schließlich begriff, dass der Abzug einfach sehr schwergängig war.
    Ihr Weg führte sie den Berg hinunter, und als sie das Tal erreicht hatten, stand die Sonne bereits hoch am Himmel, und die Temperatur war um mindestens zehn Grad gestiegen. Sie sah keine Anzeichen von den Unari und war für jede Gelegenheit dankbar, eine Pause einzulegen, ein wenig Wasser zu trinken und Luft zu holen.
    Lex deutete auf einen Felsvorsprung in einer Entfernung von etwa einer halben Meile. »Dort hinten werden wir unter die Erde gehen. Seid vorsichtig und sprecht leise. In dieser Gegend sind Geräusche ungewöhnlich weit zu hören. Soweit uns bekannt ist, wissen die Unari nichts von unserer Route, aber sie haben ihre Spione überall.«
    Rion spähte in die Ferne, da bemerkte Marisa, dass ein Vogel über ihnen flog. Also hatte sich Merlin wieder zu ihnen gesellt.
    Rion hob die Hand und beschirmte die Augen vor der Sonne. »Ist das ein Tunnel für Züge?«
    Lex nickte. »Der größte Teil des Systems ist zusammengebrochen, als die Unari unsere Transportmittel bombardiert haben. Doch mithilfe verschiedener Rebellengruppen haben wir diesen Tunnel bis in die Stadt hinein freigelegt.«
    »Fahren denn die alten Züge noch?«, fragte Rion, dessen Augen vor Neugier funkelten.
    »Die Unari haben sie beschlagnahmt.« Lex bedeutete ihnen weiterzugehen. Marisa spürte, dass er versuchte, sie auf das vorzubereiten, was sie erwarten mochte. »Wir haben ein paar Antigrave gestohlen …«
    »Antigrave?« Misstrauisch sah sie Lex an. »Werden sie uns vom Drachenwandeln abhalten?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nur die Toraner bauen sie dazu um. Wir haben Türen aus bombardierten Häusern und Antigrave aus den Fabriken gerettet. So konnten wir zumindest behelfsmäßige Plattformen errichten, auf denen es sich fahren lässt.«
    »Ihr nehmt Türen dazu?« Marisa fragte sich, ob Lex Scherze machte.
    »Wir mussten eben improvisieren. Holz ist bei uns Mangelware. Unsere Gefährte sind nicht gerade schön, aber wenigstens müssen wir den Rest des Weges nicht zu Fuß zurücklegen.«
    Es gab keine Gleise in dem Tunnel. Aber sie wurden von einer Reihe von Türen erwartet, die so mit Nägeln verbunden waren, dass alle Rebellen auf ihnen Platz fanden. Vorn und hinten gab es Lampen. Dieser primitive Zug war dennoch besser als alles, was es auf der Erde gab. Die Rebellen hatten an der einen Seite der Türen Antigrave befestigt, sodass sie nun über der Erde schwebten. Als die kleine Gruppe daraufhin auf ihnen durch den Tunnel raste, peitschte der Wind Marisas Haare. Ihr tränten die Augen. Aber es gab auch nicht viel zu sehen – nur dunklen Fels und Beton, durch den sich hier und da Baumwurzeln gebohrt hatten.
    Als die Antigrave langsamer wurden und der Zug allmählich anhielt, sprang Marisa auf den Boden. Kies knirschte unter

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