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Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Bann des Zeitreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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ist.«
    »Ich will es versuchen.« Marisa riss sich von dem Grauen, das sich da vor ihr abspielte, los. Sie musste für Rion und für all diese armen Seelen stark sein. Also versuchte sie ihre Atmung unter Kontrolle zu bringen und richtete ihre ganze Aufmerksamkeit auf die eine ganz einfache Frage: Wo ist der König?
    Schmerzen, die von Tausenden Hirnen herrührten, durchfuhren sie.
    Das Nächste, was sie wahrnahm, war der Umstand, dass sie am Boden lag. Rion hatte die Arme um sie geschlungen, ihre Muskeln zuckten. »W… was ist passiert?«
    »Du bist bewusstlos geworden«, sagte er. »Ist jetzt wieder alles in Ordnung mit dir?«
    Sie nickte. »Es tut mir leid. Ich habe sie nicht erreicht. »Die vielen Schmerzen waren es wohl, sie haben mich überwältigt.« Sie zwang sich auf die Beine. »Ich werde es noch einmal versuchen.«
    »Nein, warte.«
    Vor der Schärfe in Rions Stimme fuhr sie zurück. »Aber deswegen bin ich doch hier.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich werde es aber nicht zulassen, dass du diese Schmerzen noch einmal erleidest. Zuerst brauchen wir einen besseren Plan. Wir müssen wissen, womit wir es zu tun haben.«
    Auch wenn sie es nicht laut sagte, war sie doch über eine Atempause froh. Der Widerhall der Qualen, die sie erlitten hatte, zitterte noch immer in ihren Nerven. »Was sollen wir tun?«
    Rion betrachtete die höllische Landschaft. »Wir müssen herausfinden, was die Unari hier vorhaben.«
    »Vielleicht errichten sie so etwas wie eine Stadt«, meinte Lex.
    »Die Unari bauen keine Städte.« Rions Stimme klang angespannt und wütend.
    »Wenn es aber keine Stadt ist, was ist es dann?«
    »Sie schaffen ein Gebäude, das den heiligen Gral schützen soll«, sagte Rion.
    »Was?« Seine Behauptung lenkte Marisas Aufmerksamkeit wieder auf den furchtbaren Anblick. Vor vielen Jahren hatte ihr Bruder eine Karte gefunden, eine Sternenkarte, in der die sagenhafte Stadt Avalon eingezeichnet war, in der König Arthur den Gral aufbewahrt hatte – nicht in England, sondern auf einer anderen Welt. Weil Lucan gehofft hatte, der Gral werde das Unfruchtbarkeitsproblem der Erde lösen, hatte er die Vesta Corporation dazu überredet, seine Mission zu den Sternen zu finanzieren. Auf seiner Reise hatte Lucan das Heilmittel gegen die Unfruchtbarkeit gefunden, die auf der Erde geherrscht hatte. Aber auch andere wollten in den Besitz des Grals kommen. War der heilmächtige Pokal also vielleicht in die Hände der Unari-Stämme gefallen?
    Rion runzelte die Stirn, als er das Bauwerk der Unari betrachtete. »Diese Struktur ähnelt stark dem Obelisken auf Avalon, in dem sich der Gral einst befunden hatte. Sie ist nur wesentlich größer. Ich kann sie gar nicht ganz erfassen.« Dann murmelte er: »Kein Wunder, dass ich den Gral nicht finden konnte.«
    Seine Worte verwirrten sie. »Aber du und Lucan, ihr habt doch den Gral gefunden … und dann wieder verloren.«
    »Nachdem ich herausgefunden hatte, wie der Transporter in Stonehenge funktioniert«, erklärte Rion, »bin ich nach Pendragon zurückgekehrt und habe nach dem Gral gesucht. Er war verschwunden.«
    Sie riss die Augen auf. »Als du mich durch das Stonehenge-Portal geführt hast, war es also nicht das erste Mal für dich? Du hattest es schon einmal benutzt?«
    »Ja.«
    Sie schüttelte den Kopf und seufzte. Wie viele Geheimnisse verbarg er eigentlich sonst noch vor ihr? Ein Drache heulte vor Schmerz auf. Der Laut verursachte ihr eine Gänsehaut. Vermutlich bedeutete es angesichts des großen Ganzen überhaupt nichts, dass Rion einige Informationen zurückhielt.
    »Wenn die Unari den Gral besitzen, warum behalten sie ein so wertvolles Objekt denn nicht auf ihrem Heimatplaneten?«, wollte Marisa wissen.
    »Dafür gibt es eine Menge Gründe«, erklärte Rion. »Historisch gesehen wird nämlich derjenige Planet, der den Gral beherbergt, recht oft von Völkern angegriffen, die die Kräfte des Heilspokals für sich selbst nutzbar machen wollen.«
    »Die Unari haben also Feinde, die den Gral an sich bringen wollen?«, fragte sie.
    »Es ist sehr gut möglich, dass sich die Unari in den vergangenen Jahrhunderten mehr Feinde gemacht haben als Ehro, Pendragon und Tor zusammen. Den Unari ist es gleichgültig, ob mein Volk stirbt oder meine Welt vernichtet wird. Es ist besser für sie, hier zu kämpfen, anstatt ihr eigenes Volk in Gefahr zu bringen.«
    »Der heilige Gral ist also keine bloße Legende?«, fragte Lex.
    »Ich habe ihn selbst in der Hand gehalten.« Rion sprach jetzt

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