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Der Barbar aus den Highlands

Der Barbar aus den Highlands

Titel: Der Barbar aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Maßnahmen für Sir Murray ergriffen worden waren und was als Nächstes getan werden konnte. Sie führte sie zu einem Tischchen neben dem Kamin, drückte sie dort auf einen Stuhl und setzte sich ihr gegenüber hin.
    »Was hast du bislang für ihn getan, abgesehen davon, dass du seinen Körper sauber gehalten und ihn gefüttert hast? Ach ja, und ihm gedroht hast, loszuziehen und einen anderen zu finden?« Sie musste ein wenig grinsen, als Cecily schuldbewusst den Blick senkte.
    »Ich hatte gehofft, dass er aufwacht, um mich zurückzuhalten, falls er überhaupt noch da ist«, erwiderte sie trotzig.
    »Aha, er ist also besitzergreifend?«
    »Ich glaube schon. Aber wie bist du überhaupt hierher gekommen?«
    »Ich bin mit zwei Karren gekommen, auf die ich deine Habseligkeiten verladen habe, Dinge, die du zur Seite geschafft hast, und solche, die ich zur Seite geschafft habe. Natürlich sieht es jetzt so aus, als ob dir bald alles zukommen wird.«
    »Nay, vielleicht auch nicht. Wir haben keine Dokumente, die beweisen, dass ich die Erbin bin.«
    »Der Priester hat welche.«
    Cecily starrte Meg mit offenem Mund an. »Welcher Priester?«
    »Der Priester, der nur wenige Meilen von der Stelle lebt, wo wir angegriffen wurden. Damals gab mir dein Vater vor unserer Abreise aus Glascreag die Papiere und sagte mir, ich solle sie an einem sicheren Ort verwahren, falls wir angegriffen würden. Das habe ich dann auch getan. Ich konnte sie nicht lesen, und mir ist erst jetzt aufgegangen, was ich dem Priester damals in die Hand gedrückt habe.«
    »Wenn wir sie finden, dann können wir Anabel und Edmund vertreiben.«
    Meg legte die Hände vors Gesicht und schüttelte den Kopf. »Ich kann es nicht glauben, dass ich nie daran gedacht habe, wie wichtig diese Papiere sind.«
    Cecily tätschelte ihren Arm. »Du konntest nicht lesen, und wir sind damals um unser Leben gelaufen. Wahrscheinlich hast du dich kaum noch daran erinnert, dass du damals einem Priester ein Dokument überreicht hast.«
    »Das stimmt. Wenn mich wieder einmal Erinnerungen an diesen schrecklichen Tag befielen, dann vor allem an den kleinen Colin, und diese Erinnerungen habe ich stets rasch beiseite geschoben.«
    »Aye, ich auch, weil sie so schmerzlich sind.«
    »Mich plagen noch heute Schuldgefühle deswegen. Ich habe dich gepackt und bin weggerannt, mein Liebes. Ich konnte nicht anders. Ich habe keinen einzigen Blick zurückgeworfen, um zu sehen, ob ich den Jungen vielleicht noch retten könnte. Wie gesagt, ich denke immer nur sehr ungern an diese Zeit und habe die Erinnerungen stets nach Kräften unterdrückt.«
    »Colin ist als Erster gestorben«, sagte Cecily leise und nickte, als Meg sie bestürzt ansah. »Du hast mich so gehalten, dass ich alles sehen konnte. Colin war schon tot, bevor du angefangen hast, wegzurennen, Meg.« Sie atmete tief durch, um sich zu fassen, damit sie all das laut aussprechen konnte, was sie viele Jahre in ihren Albträumen gesehen hatte. »Ein Pfeil hatte ihn im Auge getroffen. Ich sehe noch heute, wie Papa sein Kind anblickte, das tot zu seinen Füßen lag, und sich dann auf die Bewaffneten stürzte, ein Schwert gegen zehn. Zuvor hat er aber noch etwas getan.« Sie verzog das Gesicht, während sie die Erinnerung zwang, noch etwas zu verweilen. »Er hat Colin geküsst, und dann hat er hochgeblickt und gesehen, dass wir wegrennen. Ich sehe noch heute die Tränen in seinem Gesicht, aber er hat gelächelt und sich mit dem Zeigefinger an die Stirn gelangt, wie er es immer zur Begrüßung oder zum Abschied zu tun pflegte. Und dann hat er sich auf diese Kerle gestürzt.«
    »Hast du dich immer so deutlich daran erinnert?«
    »Nay, und das wollte ich auch gar nicht.«
    »Aber warum tust du es jetzt?«
    »Nun, ich habe fast eine Woche lang geredet. Ich habe geredet und geredet, und dabei ist eines Tages alles aus mir herausgeströmt. Er hat gesehen, dass wir leben, Meg. Zu dieser Schlussfolgerung bin ich gekommen. Im letzten Moment hat er gesehen, dass eines seiner Kinder leben wird.«
    Meg kramte ein Leinentüchlein hervor und wischte sich damit die Tränen aus dem Gesicht. »Ach du meine Güte. Aber eigentlich wollte ich über etwas ganz anderes mit dir reden.«
    Cecily lächelte schwach. »Mein Onkel hat dich hergeschickt, stimmt’s?«
    »Nun ja, ich habe nach dir gefragt, und dann hat er mir erzählt, was dir in letzter Zeit widerfahren ist.« Sie blickte auf das Bett. »Dann hast du also deinen Highlander geheiratet?«
    »Wir haben uns vor

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