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Der Barbar aus den Highlands

Der Barbar aus den Highlands

Titel: Der Barbar aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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die Gefahr, mein Liebster. Mit jedem Tag, den du verschläfst, heilt dein Körper zwar, wird aber auch schwächer. Bald werden deine Muskeln schrumpfen, denn du kannst nicht nur von Brühe leben, und mit anderen Dingen kann ich dich nicht füttern. Also machen wir es so, dass ich dich eine Weile in deinem Versteck ruhen lasse. Aber wenn du vom Fleisch fällst, werde ich nach einer Heilerin aus deinem Clan schicken, der es hoffentlich gelingen wird, dich aufzuwecken, damit du wieder richtig essen und trinken und zu neuen Kräften kommen kannst.«
    Seufzend schmiegte sie ihre Wange wieder an seine Brust. Sie bezweifelte, dass er sie hören konnte, aber sie fühlte sich besser, nachdem sie ihm von ihrem Plan erzählt hatte. Sie fragte sich, ob sie ihr Nachthemd anziehen sollte, doch kaum hatte sie daran gedacht, da merkte sie, dass sie zu schläfrig war, um aufzustehen und sich auszuziehen. Während ihr die Augen zufielen, schickte sie noch ein Stoßgebet zum Himmel, dass es nicht zu lange dauern würde, bis sie wieder spürte, wie sich die Arme ihres Gemahls um sie legten.

19
    W o steckt sie? Wo steckt mein Mädchen?«
    Angus blieb auf dem Treppenabsatz stehen, um die Frau zu mustern, die gerade seine Burg betreten hatte. Er erkannte sie fast auf Anhieb – es war Meg, die Gefährtin seiner Schwester und Cecilys Kindermädchen. Sie hatte zwar ein paar zusätzliche Pfunde auf den Rippen und ein paar Falten in ihrem runden, hübschen Gesicht, und auch ihr Haar war leicht ergraut, aber es war definitiv Meg. Trotz seiner Sorgen musste er lächeln und eilte rasch zu ihr, um sie zu begrüßen. In sechs langen Tagen, die verstrichen waren, seit Artan nach Glascreag zurückgebracht worden war, war dies der erste Anflug von Freude, den er verspürte.
    »Hallo, Meg«, sagte er und freute sich, als sie ihn offenkundig sofort erkannte.
    »Angus?«, meinte sie und trat näher.
    »Aye, ich bin’s. Ein bisschen älter, ein bisschen mitgenommen, aber ich bin’s.«
    »Ich habe gehört, dass du im Sterben lagst.«
    »Nay, ich war zwar krank, aber ich habe mich wieder erholt.«
    »Wie schön. Und wo ist Cecily?«
    Noch immer so bissig wie eh und je, dachte er, und hätte beinahe gegrinst. »Sie sitzt bei ihrem Gemahl.«
    »Aha, dann hat er das Mädchen also geheiratet. Gut, ich dachte mir schon, dass er ein braver Junge ist und mir die Wahrheit sagt, aber sobald sie weg waren, habe ich angefangen, mir um mein Mädchen Sorgen zu machen.«
    »Wenn Artan dir erzählt hat, er wolle sie heiraten, dann hat er das auch so gemeint. Und er hat es nicht nur getan, um mein Erbe zu werden.«
    Meg lächelte. »Ich weiß. Ich habe nie geglaubt, dass das der einzige Grund wäre. Also, wo steckt sie? Wo sitzen sie?«
    »Komm erst mal rein«, meinte er, nahm sie am Arm und führte sie in die große Halle. »Iss einen Happen und trink einen Schluck. Bevor du zu Cecily gehst, solltest du noch ein paar Dinge erfahren.«
    Während Angus ihr erzählte, was Cecily und Artan seit ihrem Aufbruch aus Dunburn zugestoßen war, wurde Meg immer blasser. Er merkte, dass die Frau Cecily aufrichtig gern hatte, und dass sie das Mädchen nicht nur aus einer vagen Zuneigung für ein Kind, das sie großgezogen hatte, ›meine Cecily‹ nannte. »Die Gefahr ist vorbei«, versicherte er ihr am Ende seines Berichts.
    »Nay, das ist sie nicht. Der Junge liegt offenbar noch immer in einem Tiefschlaf. Vielleicht ist es sein Weg, wieder gesund zu werden, vielleicht auch nicht. Cecily ist eine gute Heilerin, und das weiß sie auch. Aber sie weiß auch, dass es sehr gefährlich sein kann, wenn einer zu viel schläft. Das arme kleine Ding hat bestimmt grässliche Angst.«
    »Du kannst sie sicher trösten.«
    »Das habe ich fest vor. Sie würde es nicht ertragen, noch einmal jemanden zu verlieren, der ihr am Herzen liegt.« Meg verzog das Gesicht. »Nay, das stimmt nicht ganz. Sie ist sehr stark, auch wenn sie das nicht weiß. Sie würde es ertragen, aber ich wage nicht, mir auszumalen, wie sehr sie darunter leiden würde. Vielleicht hat sie es noch nicht zugegeben, aber sie liebt diesen stattlichen Burschen. Ich glaube, das hat sie von Anfang an getan.«
    »Das glaube ich auch, und meine letzten Zweifel über ihre Gefühle zu Artan sind in den vergangenen sechs Tagen verflogen. Aber sie muss sich unbedingt ein bisschen ausruhen. Die krumme Cat hat es zwar geschafft, sie ab und zu für kurze Zeit dazu zu zwingen, doch sie braucht dringend ein paar Stunden Schlaf am Stück. Nachts

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