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Der Barbar aus den Highlands

Der Barbar aus den Highlands

Titel: Der Barbar aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Schnippchen zu schlagen.
    Cecily sah sich um, während sie sich streckte und ihren Rücken rieb. Es war ein hübsches Fleckchen, der klare, blaue See lag eingebettet in Wiesen voller Blumen, Moos und Bäumen. Sie zog die Stiefel aus, trat ans Ufer und tauchte die Zehen ins Wasser. Es war zwar kalt, doch an diesem heißen Tag wirkte es richtig angenehm. Als Artan eine Decke ausbreitete und ein paar ihrer schwindenden Vorräte darauf verteilte, lächelte sie ihn an.
    »Es ist wunderhübsch hier«, sagte sie und setzte sich auf die Decke.
    »Aye«, pflichtete er ihr bei, brach einen Brocken aus dem letzten Brotlaib und reichte ihn ihr. »Das habe ich auch gedacht, als ich auf meinem Weg nach Dunburn hier vorbeikam.« Er teilte das letzte Stück Käse. »Ich habe hier übernachtet und mir mit frischen Fischen aus dem kalten Wasser ein herrliches Abendessen zubereitet.« Er blickte stirnrunzelnd auf den See. »Vielleicht sollte ich versuchen, ein paar für uns zu angeln.«
    »Wenn ich deine Miene betrachte, muss ich davon ausgehen, dass du glaubst, es würde länger dauern, als dir recht ist.«
    »Das letzte Mal hat es ziemlich lang gedauert, und ich wollte uns und Thunderbolt nur eine kleine Pause gönnen und darüber hinaus keine Zeit verlieren.«
    Cecily nickte und kaute langsam auf dem steinharten Brot herum. »Vermutlich kann man in diesem See kein gebratenes Hühnchen fangen.«
    Artan grinste. »Nay, und einen köstlichen Apfelkuchen auch nicht.«
    »Nun, der See ist trotzdem schön, auch wenn er nutzlos ist. Und er ist kalt.«
    »Du willst also nicht schwimmen?« Einen flüchtigen Moment bedauerte er es, seinen hübschen Traum, wie sie gemeinsam nackt im Wasser planschten, aufgeben zu müssen. Doch da das Wasser wirklich sehr kalt war, war es wahrscheinlich besser so, denn darin kam seine Männlichkeit bestimmt nicht besonders gut zur Geltung.
    »Ich kann nicht schwimmen.« Sie seufzte. »Mein Vater wollte es mir nach unserem Besuch bei meinem Onkel beibringen, weil er erfahren hatte, dass ich mich oft am Bach aufhielt. Er hatte Angst, ich könnte ertrinken, wenn ich zu nah am Wasser spielte und hineinfiel.«
    »Ich könnte es dir auch beibringen, aber nicht hier und nicht heute. In Glascreag gibt es mehrere Orte, an denen so etwas möglich ist.«
    Sie betrachtete ihn mit einem traurigen Blick. »Ich werde nicht sehr lang in Glascreag bleiben.«
    »Doch, das wirst du.«
    »Und du behauptest, ich sei starrsinnig«, murrte sie. »Wahrscheinlich gehe ich mit den Donaldsons und Sir Fergus, wenn sie vor den Toren meines Onkels stehen.«
    »Warum willst du nach Dunburn zurück? Abgesehen davon, dass du mir immer noch nicht recht glaubst, magst du weder deine Pflegeeltern noch Sir Fergus, und außerdem bist du in Dunburn nicht glücklich.«
    »Das ist leider wahr. Hoffentlich verstehst du, wenn ich mich nicht bei dir bedanke dafür, dass du mir zu dieser Einsicht verholfen hast. Aber solange ich nicht all deine Geschichten von Lug und Trug, Raub und Ränken, mich zu ermorden, für bare Münze nehmen kann, muss ich meine Verpflichtungen und Versprechen erfüllen.«
    »Hast du dem Bruder deiner Mutter gegenüber nicht auch eine Verpflichtung?«
    »Das schon, und allmählich glaube ich, dass die Donaldsons mich und meinen Onkel absichtlich getrennt gehalten haben. Meine Pflicht ist es, darauf zu achten, dass so etwas nicht mehr vorkommt. Aber ich habe keine Ahnung, wie eine Pflegschaft gesetzlich geregelt ist. Vielleicht würde mein Onkel eine Menge Ärger bekommen, wenn ich versuchte, in Glascreag zu bleiben. Mir reichen schon die Sorgen, die ich und du ihm ins Haus bringen. Dieser Ärger lässt sich vermeiden, wenn ich mit den Donaldsons und Sir Fergus heimkehre.«
    »Angus wird das schnurzegal sein. Wenn er die Chance hat, gegen ein paar Lowlander zu kämpfen, würde er selbst mit letzter Kraft aus seinem Krankenbett steigen.«
    »Nun, das werde ich nicht zulassen, auch wenn es mir leid tut, ihm diesen Spaß zu verderben. In solchen Kämpfen gibt es immer Verletzte, und zwar auch solche, die überhaupt nichts mit dem Streit zu tun haben, der die Männer dazu gebracht hat, mit dem Schwert aufeinander loszugehen.«
    Artan musste ein wenig kichern über ihre trockene Feststellung. Aus ihrem Mund klang es, als ob sie einem Kind eine kleine Belohnung verwehrte. Doch alles andere stimmte natürlich, auch wenn solche Überlegungen Artan nur selten davon abhielten, in den Kampf zu ziehen. Allerdings achtete er stets nach Kräften

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