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Der Barbar aus den Highlands

Der Barbar aus den Highlands

Titel: Der Barbar aus den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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verbündet, die nichts dagegen hätten, Angus eins auszuwischen.«
    »Hat Onkel Angus denn Feinde?«
    »Aye, ein paar schon, aber keine Sorge, sie haben noch nie gegen ihn gewonnen.« Er küsste sie kurz, dann befestigte er den Weinschlauch am Sattel und hob sie aufs Pferd. »Ich glaube nicht, dass ein Bündnis, das Sir Fergus hier schließt, von langer Dauer sein wird. Selbst unsere Feinde sind schlau genug, um zu erkennen, welch ein feiger Narr dieser kinnlose Ritter ist. Und hier mögen alle die Lowlander genauso wenig, wie Angus es tut«, fügte er hinzu, während er sich hinter ihr in den Sattel schwang und die Zügel aufnahm.
    »Ich weiß gar nicht, was ihr gegen die Lowlander habt«, erwiderte sie ziemlich ungehalten.
    »Ganz einfach, Frau: Sie sind den Engländern zu ähnlich.«
    Beinahe hätte sie ihn angefaucht, doch sie beschloss, dass ein solcher Unsinn keine Erwiderung verdiente, und wandte ihre Aufmerksamkeit dem Land zu, das sie soeben durchquerten. Die Landschaft war von einer herben Schönheit. Cecily stellte fest, dass sie ihr sehr gut gefiel, obgleich es aussah, als müssten die Leute, die hier hausten, hart für ihr Leben arbeiten. Sie kam zu dem Schluss, dass die Highlander die Menschen aus den Lowlands zum Teil vielleicht auch deshalb so verachteten, weil diese in einem sanfteren, milderen Land lebten.
    Sie lehnte sich an Artans Brust und begann, über ihren Onkel nachzudenken, den sie vor zwölf Jahren zum letzten Mal gesehen hatte. Es bedrückte sie, dass ihr engster Verwandter ihr völlig fremd geworden war. Sie nahm sich vor, Artan ein wenig über Angus auszufragen, aber erst wollte sie sich ein bisschen ausruhen. Ein leidenschaftlicher, fordernder Gemahl kann ganz schön anstrengend sein, dachte sie lächelnd, dann schloss sie die Augen.
    Sie lächelt wieder im Schlaf, dachte Artan, als er Cecilys Gesicht musterte. Er grinste. Eigentlich wollte er nach wie vor nicht wissen, worüber sie lächelte, doch er hoffte, dass sie einen schönen, leidenschaftlichen Traum von ihm hatte. Wenn sie morgens voller Verlangen aufwachte, dachte er immer, dass sie von der Leidenschaft geträumt hatte, die sie teilten. Das wäre jedenfalls eine Erklärung für das, was sie heute Morgen mit ihm angestellt hatte.
    Er konnte sich wirklich glücklich schätzen: Seine Gemahlin beklagte sich nicht über die lange, mühsame Reise und nahm es auch klaglos hin, wenn sie längere Zeit nicht redeten. Offenbar hatte sie ihm verziehen, dass er sie entführt hatte, und zwar schon, bevor sie herausgefunden hatte, dass er ihr die Wahrheit über Sir Fergus und die Donaldsons erzählt hatte. Und nicht zu vergessen ihre Leidenschaft, dachte er und grinste breit und zufrieden. Er hatte noch nie eine Leidenschaft erlebt, die so süß und heftig war wie die mit seiner Gemahlin.
    Doch etwas trübte sein Glück: Er musste ihr noch von dem Handel zwischen ihm und Angus erzählen. Es war ein Fehler, dass er dies nicht schon längst getan hatte, das wusste er ganz genau, aber er hatte nach wie vor keine Ahnung, wie er es ihr beibringen sollte. Bei Einbruch der Dämmerung würden sie in Glascreag sein, und mittlerweile hielt er es für das Beste, zu warten, bis sie dort waren. Vielleicht würde es ihr die Sache leichter machen, wenn sie sah, was sie teilen würden. Doch er hoffte, dass ihm wenigstens noch ein paar Hinweise einfallen würden, Dinge, die sich in ihrem Denken festsetzten und sie die Wahrheit gelassener hinnehmen lassen würden. Sobald sie aus ihrem Nickerchen erwacht war, wollte er anfangen, sie sanft Richtung Wahrheit zu schubsen.
    »Ich habe es viel kleiner in Erinnerung«, murmelte Cecily, als sie Glascreag in der Ferne erblickte.
    »Meist ist etwas in den Augen eines Kindes größer als in Wirklichkeit, und deshalb sind wir oft überrascht, wenn es gar nicht so groß ist, wenn wir es als Erwachsene sehen. Wahrscheinlich hast du damals gar nicht auf die Größe der Burg geachtet.«
    Cecily lachte. »Sehr wahrscheinlich.« Dann runzelte sie die Stirn. »Und das soll alles an Malcolm übergehen?«
    »Aye, er ist der nächste männliche Verwandte von Angus.«
    »Ich erinnere mich nur düster an ihn, aber ich kann ihn mir nicht als Laird von Glascreag vorstellen.«
    Das konnte Artan auch nicht, und er hoffte, dass sie daran denken würde, wenn sie die Wahrheit herausgefunden hatte. Außerdem hoffte er, dass sie es auch dann nicht vergaß, wenn er ihr erklärte, dass ihn vor allem die Vorstellung von Malcolm als Laird dazu

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