Der Barbar aus den Highlands
mittlerweile sehnlichst wünschte. Doch er blieb stumm, denn vielleicht wollte sie es nicht; vielleicht war sie ja noch zu unschuldig, um zu wissen, was ihm gefiel. Bislang war ihm dieses Vergnügen nur zweimal gespendet worden, einmal von Mattie und einmal von einer Frau, die er dafür bezahlt hatte. Nein, so etwas konnte er von seiner Gemahlin nicht verlangen.
Als er die weiche Wärme ihrer Lippen auf seinem steifen Glied spürte, erbebte er vor Leidenschaft und vor Erleichterung. Er legte die Hände auf ihren Kopf, um ihr deutlich zu machen, dass sie dort verweilen sollte. Eigentlich hätte er ihr gern zugeflüstert, wie sehr ihm gefiel, was sie da tat, aber er fürchtete, dass er keinen verständlichen Satz von sich geben konnte. Als sich ihre Lippen langsam um ihn schlossen, betete er um Beherrschung, damit er diese Lust möglichst lange auskosten konnte. Ein paar Stunden wären nicht schlecht, dachte er.
Doch schon kurz darauf merkte er, dass es mit seiner Beherrschung vorbei war. Er packte sie und zog sie hoch, bis sie wieder rittlings auf ihm saß. Ihre hochroten Wangen, ihr verschwommener Blick und ihre feuchte Hitze, die sich gegen seine Männlichkeit presste, zeigten ihm, dass sie dieses Liebesspiel ebenfalls sehr erregt hatte, und er vergeudete keine Zeit mehr, um sich tief in ihr zu vergraben.
Nach ihrer gemeinsamen Erlösung dauerte es ziemlich lange, bis Artan die Kraft fand, sich zu bewegen. Er hob den Kopf, um die Frau anzublicken, die auf seiner Brust zusammengebrochen war. Mit dem, was Cecily tat, lief sie Gefahr, seine Eitelkeit ins Unermessliche zu steigern. Noch bei keiner anderen Frau hatte er sich so erwünscht, begehrenswert und attraktiv gefühlt. Sir Fergus war ein Narr. Der Schatz der Donaldsons bestand nicht aus Truhen voller Gold oder reichen Äckern, sondern aus der kleinen Cecily. Er küsste sie auf den Kopf und schob sie sanft von sich. Als sie errötete und ihm nicht in die Augen schauen konnte, musste er grinsen.
»Du solltest einem Mann nicht so früh am Morgen schon so viel Lust schenken, Frau«, meinte er, während er aufstand und sich streckte. »Vor allem dann nicht, wenn er die Kraft finden muss, viele Meilen weit zu reiten.«
Cecily verdrehte die Augen, während sie hastig ihr Hemd überstreifte, doch innerlich musste sie ebenfalls grinsen. Er hatte nicht von Liebe gesprochen, doch bei seinen Worten hatte sich ihre Angst gelegt, dass er ihr Tun womöglich anstößig fand. Das freute sie, denn sie hatte festgestellt, dass es sie sehr erregte, als ein solch starker Mann unter ihren Händen und ihrem Mund zu zittern begonnen hatte. Diese Erregung wollte sie auf jeden Fall bald wieder genießen.
Sie verzog sich rasch hinter ein paar Bäumen und bemühte sich, ihre Enttäuschung zu unterdrücken, dass er nicht von Liebe gesprochen hatte. Es war zu früh, um so etwas von ihm zu erwarten, gab sie sich zu bedenken.
Sie wusste, dass sie Artan liebte, das hatte sie schon vor längerer Zeit vermutet, doch Männer wie Artan würden solche Gefühle bestimmt nur sehr zögernd zugeben. Er begehrte und beschützte sie, er hielt sie nicht für schwach, und sie fühlte sich bei ihm geborgen. Außerdem hatte er geschworen, ihr treu zu sein. Es war töricht, traurig zu sein, nur weil er ihr nicht seine ewige Liebe verkündete. Die meisten Frauen würden Gott jeden Tag auf Knien für einen solchen Gemahl danken. Seit sie Dunburn verlassen hatte, fühlte sie sich jeden Tag stärker und mutiger. Was wollte sie mehr?
Als sie ins Lager zurückkehrte, reichte ihr Artan einen Kanten Brot und etwas Käse. Sie bemerkte, dass er Thunderbolt bereits gesattelt hatte. Bei dieser Gelegenheit ging ihr auf, wie tüchtig ihr Gemahl war und über wie viele Fertigkeiten er verfügte, die ihre Reise sehr erleichtert hatten. Das hatte wohl alles zu seiner Ausbildung gehört. Er umarmte sie, und als sie den Kopf hob, stellte sie fest, dass er sie angrinste.
»Was erheitert dich so?«, fragte sie und trank einen Schluck Wein aus dem Schlauch, den er ihr anbot.
»Erheitert bin ich nicht«, erwiderte er. »Eher froh. Wir werden heute noch vor Sonnenuntergang in Glascreag eintreffen.«
»Und von Sir Fergus und seinen Männern ist nichts zu sehen?«
»Weit und breit nichts, aber ich glaube nicht, dass er den Schwanz eingekniffen hat und heimgerannt ist. Doch vielleicht hat er nicht mehr so viele Männer dabei wie am Anfang.« Er runzelte die Stirn. »Es sei denn, er hat sich mit Leuten aus der Umgebung
Weitere Kostenlose Bücher