Der Barbar aus den Highlands
oder schlägt, aber nicht, dass er versucht, mich zu erwürgen.«
»Du hast ihm gesagt, dass seine Männlichkeit winzig ist. So etwas kann einen Mann ziemlich wütend machen.«
»Ich hielt es für eine recht gute Schmähung. Ich habe mich richtig anstrengen müssen, bis sie mir eingefallen ist, und konnte es kaum erwarten, sie einzusetzen. Die mit dem rückgratlosen Schwachkopf ist mir plötzlich in den Sinn gekommen, als er mich getreten hat. Sie klingt auch nicht schlecht, finde ich. Ich glaube, ich werde sie mir merken.«
»Du ersinnst Schmähungen?«
»Nun, ich bin zu klein, um mich gegen einen Mann zu behaupten, und den Umgang mit einer Waffe habe ich nie gelernt. Also habe ich beschlossen, mir einen guten Vorrat an Schmähungen zuzulegen – etwas, das mich kampfentschlossen und kühn wirken lässt. Ich überlege mir auch welche, wenn ich wütend bin, es aber nicht zeigen kann. Das ist mir in Dunburn oft passiert.«
Er musste lachen. »Dir fallen offenbar immer wieder sehr treffende Schmähungen ein, das habe ich ja selbst erlebt, als ich nach der Entführung deinen Knebel entfernte.«
Lächelnd schloss sie die Augen. Er hatte zwar gelacht, sich aber nicht lustig gemacht über ihr sonderbares Spiel. Das war ein gutes Zeichen.
Sie dachte an sein Versprechen, ihr treu zu sein. Wie gern hätte sie ihm geglaubt, und seine Verachtung gegenüber Männern, die ihren Schwur brachen, half ihr dabei. Doch alles, was sie in Dunburn erlebt hatte, sprach dagegen. Sie konnte nur hoffen, dass es stimmte und er wirklich anders war als Sir Edmund und Kerle seines Schlags, denn seine Untreue würde sie nicht ertragen können.
Artan spürte, wie ihr Körper schwerer wurde, und hielt sie ein bisschen fester. Sie war ein Mädchen, das ihn immer wieder in Erstaunen versetzte, aber wohl auch eines, das eine Menge Schläge hatte einstecken müssen. Sie war voller Gram und Entsetzen heimgekehrt, nachdem sie miterlebt hatte, wie ihr Bruder und ihr Vater getötet wurden, und hatte von dem Tag an nichts als Kritik, Lügen und kalte Gleichgültigkeit einstecken müssen. Es war fast ein Wunder, dass sie zu einer solch liebenswerten Frau herangewachsen war.
Und jetzt war sie die Seine. Sobald wie möglich wollte er sie vor einem Priester heiraten, um sie so fest wie nur möglich an sich zu binden. Warum ihm das so wichtig war, wusste er zwar nicht, aber er hinterfragte seine Beweggründe nicht weiter. Cecily Donaldson war seine Lebensgefährtin, und die heutige Nacht hatte das bewiesen. Als er die Hand auf ihre Brust legte, seufzte sie wohlig und kuschelte sich enger an ihn. Zufrieden machte er die Augen zu. So wollte er fortan jede Nacht einschlafen, beschloss er lächelnd.
13
H eiß – ihr war unglaublich heiß. Cecily wachte auf und stellte fest, dass Artan sie innig küsste. Sie schlang die Arme um seinen Nacken und erwiderte seine Küsse gierig. Schon beim Gefühl seines Körpers, der sich so eng an sie drängte, begann sie vor Verlangen zu zittern. Sie war nun seit drei Tagen seine Frau und staunte noch immer, dass ein Mann, der so viel größer und stärker war als sie, in ihr das Gefühl von Geborgenheit und Wertschätzung wecken und sie gleichzeitig ganz wild vor Begierde machen konnte.
Sie stemmte sich gegen seine Schultern, bis er sich auf den Rücken drehte. Als sie sich rittlings auf ihn setzte und sich an seinem steifen Glied rieb, staunte sie selbst ein wenig über ihre Kühnheit. Der Himmel zeigte die ersten Spuren eines neuen Tages, und bevor die Sonne aufgegangen war, wollte Cecily einige ihrer hitzigen Träume ausleben, in denen stets ein nackter Artan vorkam, der sich ganz ihr unterwarf. Sie wollte seinem großen, starken Körper huldigen, von den Lippen bis hin zu den schlanken Zehen, und hoffte, dass sie ihn damit nicht schockieren würde.
Artan ächzte leise, als Cecily die Mulde unter seiner Kehle küsste. Bei der Entschlossenheit, die sich in ihrer Miene spiegelte, fragte er sich, was sie wohl vorhatte. Seine kleine Gemahlin erwies sich als leidenschaftliche Geliebte, und er war überaus bereit, sie ihre Spiele ausprobieren zu lassen. Als er merkte, in welche Richtung ihr Mund wanderte, machte er große Augen, und sein ganzer Körper spannte sich erwartungsvoll an.
Er erbebte, als ihre Haare seine Lenden streiften, während sie sich einen Weg sein Bein hinab küsste. Unten angekommen, arbeitete sie sich an seinem anderen Bein nach oben, und er stand kurz davor, sie zu bitten, ihm zu geben, was er sich
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