Der Barbar aus den Highlands
kleinen Verstand mit freudigeren Dingen erfüllen«, murmelte er und schubste sie sanft auf den Rücken.
»Und was sollte das sein?«, fragte sie und schlang die Arme um seinen Nacken.
»Nun, es hängt davon ab, wie wund du bist.«
»Ach, die paar Schläge, die mir Sir Fergus verpasst hat, tun nicht mehr weh.«
Artan fuhr behutsam über die Schwellung auf ihrer Wange. »Ich meinte nicht diese Abscheulichkeiten.«
»Oh.« Cecily errötete. Sie überlegte ein Weilchen, wie es ihr ging, und wunderte sich fast, dass ihr im Grunde nichts weh tat. »Nay, mir geht’s gut.«
»Ach, Mädchen, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie froh ich darüber bin.«
»Ich glaube, ich bin es auch«, murmelte sie. Langsam fuhr sie mit der Hand über seinen strammen Bauch und legte die Finger schließlich um seinen harten Schaft.
Artan schloss die Augen und genoss das Gefühl ihrer weichen kleinen Hand, die ihn zärtlich streichelte. »Ich war ein klein wenig besorgt, dass ich dir weh tun könnte«, sagte er mit rauchiger Stimme.
»Bestimmt nicht so besorgt wie ich«, sagte sie und lächelte, als er lachte.
Die Angst, ihr weh zu tun, hatte sich lange in seinem Herzen und seinem Kopf aufgehalten und ihn fast beherrscht. Jetzt konnte er seine Gemahlin völlig unbelastet lieben. Rasch stellte er fest, dass auch sie gelöster war, nachdem diese Hürde genommen war. Es dauerte für seinen Geschmack viel zu kurz, bis er das dringende Bedürfnis verspürte, sich in ihr zu versenken, und merkte, dass auch sie soweit war.
Er drehte sich auf den Rücken und zog sie auf sich. Ihre Verwirrung belustigte ihn ein wenig. Rasch zeigte er ihr, was er im Sinn hatte. Als sie sich langsam auf ihn senkte, war er ebenso entzückt wie sie. Schnell fand sie heraus, wie sie ihren Mann aufs Geschickteste reiten konnte, und bald erbebten beide unter ihrer Erlösung. Er hielt sie fest umarmt, als sie ebenso schwer atmend wie er auf ihm zusammenbrach.
Bevor der Schlaf sich seiner bemächtigte, schob er Cecily sanft weg und holte wieder ein Tuch, um sie zu säubern. Dann legte er sich hin und zog sie an sich, wobei ihr Rücken sich an seinen Bauch schmiegte. Es würde ihn nicht wundern, wenn er bald nicht mehr einschlafen konnte, ohne sie so in den Armen zu halten.
»Ist unsere Hochzeitsnacht vorüber?«, fragte sie schläfrig.
Er drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel. »Ich fürchte, das ist sie, meine Gemahlin. Wir haben beide einen anstrengenden Tag hinter uns, und am besten machen wir uns morgen noch vor Sonnenaufgang wieder auf den Weg.«
Cecily stöhnte leise, beklagte sich aber nicht. »Aye, du hast ein Heer bezwungen, ich bin von Sir Fergus entführt worden, und dann mussten wir beide so schnell wir konnten davonlaufen. Es war wirklich ein sehr langer Tag.«
»Es war kein richtiges Heer, obwohl es mich einige Mühe gekostet hat. Aber ich glaube, weder die Kämpfer der Donaldsons noch die der Ogilveys sind besonders gut ausgebildet.«
»Dort, wo ich lebe, braucht man keine gut ausgebildeten Kämpfer.«
»Nun, mir hat es zum Vorteil gereicht. Aber ich fürchte, für dich war es nicht vorteilhaft, Sir Fergus so zu beleidigen.«
»Das nicht, aber anfangs war ich wahnsinnig wütend auf ihn. Außerdem hatte ich schreckliche Angst, dass du vielleicht nicht mehr lebst, und die Wut war mir lieber als die Angst. Nach einer Ohrfeige und einem Tritt beschloss ich, mich etwas zu zügeln, doch dann habe ich deinen Dolch gesehen.«
»Den hast du gesehen?«
»Aye, zuerst sah ich nur etwas glitzern, und dann merkte ich, dass es eine Dolchspitze war.« Sie seufzte und streichelte den Arm, den er um ihre Taille geschlungen hatte. Noch immer nagte die Angst, die sie um ihn gehabt hatte, an ihr. »Ich hoffte, dass du gekommen warst, um mich zu retten; schon weil das bedeutet hätte, dass du Sir Fergus’ Versuche, dich zu töten, ein weiteres Mal überlebt hast. Aber ich hatte auch das Gefühl, dass jeder, der sich derart verstohlen einen Zugang in sein Zelt verschafft, dem Mann nichts Gutes wollte.«
»Und das hätte ihn zu deinem Freund gemacht.«
»Nun, zumindest zu einem Verbündeten. Und dann habe ich versucht, Sir Fergus abzulenken, damit er den Dolch nicht bemerkt.«
»Wenn ich nicht gewesen wäre, hätte er dich vielleicht umgebracht.«
»Ich habe gehofft, dass du es warst. Aber auch ein anderer, der sich heimlich ins Zelt schleicht, hätte mir hoffentlich geholfen. Um ehrlich zu sein, habe ich damit gerechnet, dass der Schuft mich wieder tritt
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