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Der Barbar

Der Barbar

Titel: Der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wie Eric La Salle«, flüsterte Shao. »Das wäre furchtbar.«
    »Keine Sorge, sie werden an sein Schicksal denken.« Er legte seine Hand auf Shao’s Rücken. »Lass uns von hier verschwinden. Ich glaube nicht, dass es hier noch etwas für uns zu tun gibt.«
    »Hört sich ja fast nach Feierabend an.«
    »Ist aber keiner.«
    »Was hast du noch vor?«
    »Den Rover abschleppen lassen und auch mit Sir James reden. Er weiß ja von nichts.«
    Shao fand die Idee gut. Zur Ruhe legen hätte sie sich nicht können. Sie war innerlich zu aufgewühlt. Zudem musste sich jemand um die Wohnung kümmern. Aber das sah sie als sekundär an.
    Als sie das Haus betreten hatten, war es still gewesen. Da hatten sie keinen Menschen zu Gesicht bekommen. Das war nun anders geworden. In die Wohnung hineingetraut hatten sich die Mieter nicht, die von dem Krach aufgeschreckt waren. Jetzt standen einige Menschen im Flur direkt an der offenen Wohnungstür.
    »Was willst du ihnen sagen?«
    Suko grinste knapp. »Bestimmt nicht die Wahrheit.«
    Der leicht angetrunkene Mann aus der unteren Wohnung befand sich nicht unter den Wartenden. Dass die Leute Fragen hatten, war von ihren Gesichtern abzulesen. Bevor Suko überhaupt ein Wort sprach, holte er seinen Ausweis hervor, hielt ihn hoch und präsentierte ihn damit so, dass er von allen gesehen werden konnte.
    »Wer dieses Dokument nicht kennt, dem sage ich, dass es von Scotland Yard ausgestellt wurde. Sie wissen also, mit wem Sie es hier zu tun haben, denke ich.«
    »Keine Einbrecher?«, fragte eine Frau mit sehr kurz geschnittenen blonden Haaren.
    »Nein.«
    »Und wir dachten schon...«
    Erleichterung machte sich breit. Aber aus Neugier blieben sie, das merkten Shao und Suko sehr wohl. Allerdings gaben sie keine Erklärungen in diese Richtung hin ab und gaben den Leuten nur zu verstehen, dass die Wohnung verschlossen bleiben sollte.
    »Da ist doch eine Scheibe zerbrochen, nicht? Das hat sich zumindest so angehört.«
    »Richtig.« Suko lächelte. »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Das Fenster wird so schnell wie möglich ersetzt.« Er zog die Wohnungstür zu. »So, und nun lassen Sie uns bitte durch. Wir haben noch etwas zu tun.«
    Die Worte hatten gewirkt. Es wurden keine Fragen mehr gestellt. Die Bewohner schauten den beiden nach, wie sie die Treppe herabgingen. Ihr Tuscheln war für Suko und Shao bald nicht mehr zu hören.
    Sie traten ins Freie, und Suko holte sein Handy hervor. »Ich werde zuerst unsere Fahrbereitschaft anrufen und dann mit Sir James sprechen.«
    »Der wird sich wundern.«
    »Ich kann es nicht ändern, Shao.«
    »Sicher, das weiß ich.« Sie schaute in die Dunkelheit hinein. »Wenn ich nur wüsste, wo sich Purdy Prentiss und John aufhalten, dann wäre mir wohler.«
    Eine Antwort bekam sie nicht. Weder von Suko noch von dem leichten Nachtwind, der ihr Gesicht wie mit kühlen, unsichtbaren Fingern streichelte...
    ***
    Mit einer heftigen Bewegung drehte Purdy Prentiss den Kopf zur Seite. Sie wollte einfach nicht sehen, was uns da präsentiert wurde, denn es war wirklich der Schrecken an sich.
    Ich hatte beim ersten Hinschauen an einen Friedhof gedacht, und dieser Vergleich blieb bestehen, als ich einen zweiten Blick hinwarf. Mir bot sich ein grauenvolles Bild, aber auch kein so unbekanntes, denn es sah wirklich so aus, als hätte hier einer vom anderen abgekupfert.
    Wer sich mit den dunklen Seiten der Geschichte des Balkans beschäftigt und dabei zwangsläufig auf den Fürsten Vlad Tepes stößt, der wegen seiner ungewöhnlichen Grausamkeiten auch der Pfähler genannt wurde, der sieht auch alte Bilder und Zeichnungen der entsprechenden Grausamkeiten. Dieser Herrscher hatte seine Feinde wirklich gepfählt, aber nicht wie man einen Vampir pfählt, nein, er trieb die Pfähle durch die Körper der Menschen, die noch lebten. Wenn sie unter irrsinnigen Schmerzen gestorben waren, ließ er sie an Pfählen hängen und vermodern, zur Abschreckung seiner Feinde.
    Genau das war hier auch geschehen. Nur nicht in Rumänien, sondern im alten atlantischen Reich, denn vor uns wuchsen einige dieser Pfähle aus dem Boden.
    An ihnen hingen die Gestalten wie alte Vogelscheuchen. Aber es gab keine Vögel, die hier vertrieben werden konnten, denn der dunkle Himmel war leer.
    Ich musste hinschauen, weil ich mir die übrige Umgebung anschauen wollte. Wo waren wir? In welch einem Teil des gewaltigen Kontinents waren wir gelandet?
    Eines stand fest. Nicht in dem Teil, in dem es die herrlichen Städte

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