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Der Barbar

Der Barbar

Titel: Der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zuerst.
    Groß, schwankend, und Purdy Prentiss klammerte sich wieder an meinem Arm fest. »Das sind sie, John, das sind die Vögel.« Sie schüttelte sich. »Mein Gott, sind die groß. Die... die... sind ja noch größer, als ich dachte.«
    Jetzt sah ich die Tiere. Ich kannte sie. Nur waren sie sonst von den Skeletten des Schwarzen Tods besetzt. Diesmal aber flogen sie ohne ihre knöchernen Reiter, und es sah ganz so aus, als wären sie auf der Suche nach Beute...
    ***
    Genau das wollten Purdy und ich nicht sein. Wir hatten Zeit genug gehabt, uns die Umgebung näher anzuschauen, und stellten fest, dass wir verdammt deckungslos standen. Das richtige Buschwerk begann erst einige Meter vor uns.
    Noch hatten uns die Tiere nicht gesehen. Sie schraubten sich höher. Wir ließen sie nicht aus den Augen. Ja, es waren die verdammten Geschöpfe mit den langen Schnäbeln und den dürren Hälsen. Ihre Körper mitsamt den Schwingen waren mit hässlichen und harten Schuppen besetzt. Fliegende Echsen, wie es sie vor vielen, vielen Millionen von Jahren auch auf der Erde gegeben hatte.
    Leider waren sie nicht nur Pflanzenfresser. Sie konnten einen Menschen mit ihren harten Schnäbeln zerhacken. Soweit wollten wir es nicht kommen lassen. Ich hatte keine Lust so auszusehen wie die Leichen auf den Pfählen.
    Für mich waren es keine normalen Vögel. Nur musste ich davon ausgehen, dass sie sich wie normale verhielten und aus der Luft Ausschau nach Beute hielten.
    »Los, komm!«
    Das musste ich Purdy nicht zweimal sagen. Sie duckte sich ebenso wie ich. Dann liefen wir mit schnellen Schritten auf den Rand des dichten Bewuchses zu. Die höheren Bäume begannen erst später. Die erste Grenze wurde von Farnen und Gräsern gebildet. Auch Sträucher mit fleischigen Blättern machten es uns schwer, in diese Welt einzutauchen, aber wir schafften es und befanden uns sehr bald in einer dunkelgrünen, aber nicht völlig dunklen Umgebung, denn das fahle Himmelslicht reichte aus, um hier und da einen hellen Tupfer oder blassen Fleck zu hinterlassen.
    Die Umgebung hier am Rand war nicht so dicht, als dass uns die Sicht genommen worden wäre. Wir konnten schon sehen, wohin wir gingen, und hielten die Augen offen.
    Wege gab es nicht. Um voranzukommen, mussten wir uns selbst einen Weg bahnen. Das Ziel war unklar. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass der Barbar hier im Dschungel sein Versteck hatte. Dass wir von ihm nicht weit entfernt waren, spürte ich.
    Leicht geduckt standen wir uns gegenüber und schauten uns an. Mit dem rechten Zeigefinger deutete Purdy in die Höhe. Ihr Gesicht sah angespannt und feucht aus.
    »Es wäre ein Fehler, uns jetzt durch den Dschungel hier zu bewegen. Darauf warten sie nur.«
    »Wir haben Zeit.«
    Beinahe hätte sie gelacht. Im letzten Augenblick hielt sie das verräterische Geräusch zurück. Allerdings auch, weil wir ein anderes über unseren Köpfen hörten.
    Flatterig. Auch huschend. Laute, die entstehen, wenn sich Schwingen oder Flügel bewegen. Da wir dies hörten, mussten wir davon ausgehen, dass sich die Flügel dicht über uns befanden.
    Ich gab Purdy ein Zeichen. Beide gingen wir in die Hocke. Und so blieben wir auch sitzen.
    Die Sekunden schwanden dahin. Wir fühlten uns eingepackt in einer dichten Spannung. Ich hob den Kopf etwas an und schielte in die Höhe. Es gab genügend Lücken. Die entdeckte ich erst jetzt, weil ich genauer schaute. Ein grünes Dach mit Lücken, die für die Vögel ideal waren, wenn sie auf Nahrungssuche gingen.
    Sie flogen über uns. Ich sah sie. Zwar waren sie nicht genau zu erkennen, aber man konnte bei ihnen von schattenhaften Wesen sprechen. Die genau Höhe war nicht zu messen. Meiner Schätzung nach flogen sie ziemlich tief. Die Ruhe kam mir gefährlich vor, und sie blieb auch nicht mehr lange bestehen.
    Etwas raschelte nicht weit von uns entfernt.
    Wir drehten die Köpfe.
    Die Flugtiere waren es nicht. Die Laute waren auf dem Boden erklungen.
    Urplötzlich brach etwas aus seiner Deckung hervor. Beide erschraken wir heftig. Wir dachten sofort an eine Gefahr, die es allerdings für uns nicht gab. Ein seltsames Tier befand sich auf der Flucht. Es war eine Mischung aus großem Hund und Hirsch. Wir sahen das kurze Geweih, dass sich bei der Flucht auf- und niederbewegte.
    Vor uns fürchtete sich das Tier nicht. Die Gefahr lauerte ganz woanders. Sie kam von oben. Sie hatte das flüchtende Tier entdeckt, das dicht neben uns vorbeilaufen würde.
    Über uns riss der Himmel auf. Ein

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