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Der Baron und die widerspenstige Schöne

Der Baron und die widerspenstige Schöne

Titel: Der Baron und die widerspenstige Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallor
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die den Kamin hinaufzüngelten. Inzwischen hatte sie sich ihres Spenzers entledigt und versuchte, die nassen Stiefeletten auszuziehen. Doch sie schlotterte so sehr, dass ihre Finger ihr nicht gehorchen wollten. Luke setzte sich neben sie.
    „Lass mich das machen.“ Sanft hob er ihren Fuß auf sein Knie und löste die Schnürsenkel, bevor er die Stiefelette zu Boden fallen ließ. „Ich habe jahrelange Erfahrung im Entkleiden von Damen vorzuweisen“, meinte er leichthin, während er ihren anderen Fuß anhob. „Was ein rechter Lebemann sein will, der lernt dies früh“, sagte er lachend. Der zweite Schuh fiel zu Boden. Doch es gelang ihr nicht, sein Lachen zu erwidern. Schweigend schob er die nassen Röcke zur Seite und ließ seine Hand behutsam höhergleiten, um ihr die Seidenstrümpfe auszuziehen. Sie bemerkte, dass seine Finger zitterten, als er am Strumpfband zog, doch sie verweilten nicht. Sobald er das Band gelöst hatte, zog er ihr den Strumpf aus. „Kannst du stehen?“, fragte er. „Du musst dein Kleid ausziehen.“
    Sich auf seinen Arm stützend stand sie auf. „Ich fürchte, ich habe das Sofa ruiniert“, meinte sie leise mit einem Blick auf den feuchten Fleck, den ihr Kleid verursacht hatte.
    „Das macht nichts. Es gibt hier genug davon. Dreh dich um.“
    Bald darauf waren Kleid und Chemise abgelegt und Carlotta in den schweren Brokatmorgenmantel gehüllt, der ihr viel zu groß war.
    Luke entfernte die restlichen Nadeln aus ihrem Haar und breitete es über ihren Schultern aus. Dann hielt er inne, ein Lächeln umspielte seinen Mundwinkel. „Sie sehen aus wie ein rechter Wildfang, Miss Rivington.“
    Zum ersten Mal an diesem Abend gelang Carlotta ein kleines Lächeln.
    „Du bibberst ja immer noch.“ Luke drückte sie sanft auf den Teppich. „Setz dich hier vor den Kamin, das Feuer wird dich wärmen.“
    Sie schaute auf. „Du lässt mich doch nicht allein?“
    Er zögerte, dann sank er neben sie. „Ich bleibe, solange du mich brauchst.“ Er legte ihr die Hände auf die Schultern und strich mit den Fingern sanft durch ihr nasses Haar. Carlotta seufzte. Durch die wohltuende Wärme des Feuers und Lukes zärtliche Liebkosungen entspannte sie sich allmählich. Sie konnte sogar über die Ereignisse des Abends nachdenken.
    „Also war Sir Gilbert für all die schrecklichen Dinge verantwortlich?“
    „Ja. Er hat deinen Vater niedergeschlagen und seinen Burschen das Feuer in eurem Haus legen lassen. Er hat auch Reed angewiesen, das Rad am Gig zu lockern. Reed hat uns alles gestanden, bevor wir uns auf die Suche nach dir machten.“
    „Und alles nur wegen eines Gemäldes. Er war bereit zu … töten, nur um sein Gesicht nicht zu verlieren.“
    „Mattingwood hat sein gesamtes Vermögen an den Kartentischen verspielt. Er ist auf das Wohlwollen und die Kulanz des ton angewiesen. Als Betrüger zu gelten hätte ihn vollkommen ruiniert.“
    Wieder begann sie, am ganzen Körper zu beben. „Welch verabscheuungswürdiger Mensch.“
    Seine Hände lagen immer noch auf ihren Schultern. „Er ist fort, cara . Du bist in Sicherheit.“
    „Das weiß ich.“ Sie schmiegte ihre Wange in seine Handfläche und schloss die Augen. Luke schlang die Arme um sie. Er saß nahe bei ihr, so nahe, dass sie, als sie sich zurücklehnte, an seiner Brust ruhte. Sie spürte sein Aufstöhnen mehr, denn dass sie es hörte.
    „Carlotta.“ Warm strich sein Atem über ihre Wange. „Carlotta, ich … Was, in Dreiteufelsnamen ist das für ein Lärm?“
    Auch sie hörte den Tumult im Vorraum. Stimmen und schnelle, schwere Schritte kamen immer näher. Dann flog die Tür auf, und Carlotta unterdrückte ein Keuchen, als sie Daniel Woollatt erblickte.

17. KAPITEL
    „Was um alles in der Welt machen Sie denn hier?“, fragte Luke und half Carlotta auf.
    Mr. Woollatt deutete mit dem Finger auf Carlotta. Ein Ausdruck des Entsetzens erschien auf seinem Gesicht. „Die Frage ist doch wohl eher, warum trägt Miss Rivington dieses … dieses …“
    „Das ist ein Morgenrock“, erklärte Carlotta. „Meine Kleider sind zu nass geworden, wie Sie sehen.“
    James schlüpfte ins Zimmer, eine Kleidertasche in der Hand. „Es ist, wie ich Ihnen sagte, Woollatt. Mattingwood hat versucht, Miss Rivington zu ertränken.“ Er warf seinem Bruder einen entschuldigenden Blick zu. „Woollatt kam im selben Moment an, als ich zurückkehrte, Luke. Er bestand darauf, mit mir zu kommen.“
    Luke nickte und wandte den Blick erneut Mr. Woollatt zu. „Ich bedaure,

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