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Der Baron und die widerspenstige Schöne

Der Baron und die widerspenstige Schöne

Titel: Der Baron und die widerspenstige Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallor
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wieder in Gesellschaft, sonst ermorden wir uns noch gegenseitig.“
    „Exakt“, meinte ihr Gemahl mit liebevollem Lächeln. „Daher beschlossen wir, für einige Wochen das Stadtleben zu genießen und anschließend einige Bekannte über den Sommer nach Malberry Court einzuladen.“
    „Du kommst doch, Luke, nicht wahr?“
    „Natürlich, Adele. Das heißt, wenn ich keinen besseren Zeitvertreib finde.“
    Sie lachte. „Wie ich deine Neckereien vermisst habe! Wir waren so lange im Ausland, dort sind uns ausnahmslos nur ernste Menschen begegnet“, sagte sie und hakte sich bei ihm unter. „Komm, leiste uns Gesellschaft. Seit Paris haben wir uns nicht mehr gesehen, und in einem Brief lässt sich nicht alles ausführlich erzählen. Du musst mir unbedingt berichten, wie es dir inzwischen ergangen ist, und dann werden wir einen Tag ausmachen, an dem du mich in die Bond Street begleitest.“
    „Ist das nicht eher die Pflicht deines Gatten?“
    Mit ihrer behandschuhten Hand machte Adele eine wegwerfende Geste. „Leider hat James überhaupt keinen Blick für Farben.“
    Luke suchte nach Ausflüchten. „Ich bedaure sehr, Adele, doch ich habe vielerlei Verpflichtungen …“
    „Unfug, du kannst niemals so beschäftigt sein, dass du keine Zeit findest, mich zum Einkaufen zu begleiten.“
    Luke warf seinem Bruder einen verzweifelten Blick zu, doch James lachte nur.
    „Du musst mich nicht so flehentlich ansehen. Ich bin zu meiner eigenen Unterhaltung in der Stadt. Du fühlst dich wohl in der Gesellschaft von Damen, dann wirst du sicherlich auch den Einkaufstag mit meiner Gemahlin genießen!“

3. KAPITEL
    Lady Broxted trat aus dem Laden der Hutmacherin. Blinzelnd, da die Sonne sie blendete, hielt sie inne. „Nun, Carlotta, wohin gehen wir jetzt?“
    Carlotta, die ihrer Tante auf das Trottoir folgte, seufzte leise auf. „Müssen wir denn noch weitere Besorgungen erledigen, Tante? Wir haben so viele Handschuhe, Schuhe und Hüte gekauft, dass ich mir gar nicht vorstellen mag, was Onkel Broxted dazu sagen wird.“
    „Ts, Kindchen, was soll er schon sagen? Broxted weiß sehr wohl, dass man in der Stadt größere Ausgaben hat. Durch den Schmutz in den Straßen sind die Schuhe recht schnell ruiniert.“
    „Und die Hüte, Tante?“, fragte Carlotta und ließ den Blick zu den Hutschachteln schweifen, die ein Lakai für sie trug.
    „Man kann nie zu viele Hüte besitzen“, beharrte Lady Broxted. „Lass uns zur Schneiderin gehen. Da ich nun weiß, wie vorteilhaft dir Grün zu Gesicht steht, möchte ich dir unbedingt ein neues Abendkleid anfertigen lassen.“
    „Oh bitte nicht, Tante“, flehte Carlotta, während sie neben ihr herlief. „Man hat heute schon so viele Male an mir Maß genommen, mich in diese und jene Richtung gedreht und an mir herumgezupft, das hat mich völlig erschöpft und …“ Sie brach ab, als ihr bewusst wurde, dass Lady Broxted ihr gar nicht zuhörte.
    Sie folgte dem starren Blick ihrer Tante und sah, dass Mrs. Adele Ainslowe ihnen entgegenkam. Als sie deren Begleiter erkannte, stockte ihr der Atem, und das Herz klopfte ihr bis zum Hals.
    „Liebe Güte, wie ist es ihr nur gelungen, Darvell zu überreden, sie zum Einkaufen zu begleiten?“, murmelte Lady Broxted. „Mrs. Ainslowe, Lord Darvell, wie geht es Ihnen?“
    Adele blieb stehen und bedachte sie mit breitem Lächeln. „Guten Tag, Lady Broxted, und das muss Ihre hübsche Nichte sein, von der jeder spricht. Oh bitte, stellen Sie uns vor. Ich hörte, dass Sie beim Ball der Prices zu Gast waren, Miss Rivington“, fuhr sie fort, als die Formalitäten erledigt waren. „Schändlicherweise kamen James und ich recht spät, weshalb uns keine Zeit blieb, jeden zu begrüßen.“
    Carlotta bemühte sich, mit ruhiger Stimme zu antworten. Luke, der hinter seiner Schwägerin stand, machte sie nervös. Und auch Mrs. Ainslowes Lebhaftigkeit wirkte ein wenig einschüchternd auf sie. Ihr erster Eindruck, dass Mrs. Ainslowe eine humorvolle, umgängliche Person war, bestätigte sich. Sie konnte den Schalk in ihren grünen Augen aufblitzen sehen, als sie die vielen Pakete in den Händen von Lady Broxteds bedauernswertem Lakaien sah.
    „Wie ich sehe“, fuhr sie fort, „machen Sie ebenfalls Besorgungen. Wir sind schon den ganzen Morgen unterwegs. Der arme Darvell verliert langsam die Geduld mit mir. Sagen Sie, hat Madame Beaufaire immer noch ihr Geschäft am Ende der Straße? Ich meine die Hutmacherin. Dort habe ich stets etwas Hübsches nach meinem Geschmack

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