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Der Baron und die widerspenstige Schöne

Der Baron und die widerspenstige Schöne

Titel: Der Baron und die widerspenstige Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallor
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gefunden, aber in der letzten Saison sprach sie davon, nach Paris zurückkehren zu wollen, nun, da der Krieg vorbei ist.“
    „Ja, ja, Madame Beaufaire ist noch hier“, antwortete Lady Broxted und fügte mit triumphierendem Lächeln hinzu: „Wir haben soeben einen ganz entzückenden neuen Strohhut für Carlotta bei ihr erworben …“
    Mrs. Ainslowe lachte fröhlich. „Oh, damit werden Sie ganz gewiss Aufsehen erregen, meine Liebe. Wir Frauen werden Sie mit unseren Blicken durchbohren, wenn Sie ihn tragen! Sie weilen zum ersten Mal in London, nicht wahr, Miss Rivington? Wie gefällt Ihnen die Bond Street?“
    „Sie findet sie ermüdend“, kam Lady Broxted Carlotta mit der Antwort zuvor. „Meine arme Nichte möchte nach Hause zurückkehren, was ausgesprochen schade ist, denn ich wollte eigentlich unbedingt noch die Seidenhändler in Covent Garden aufsuchen.“
    Carlotta lächelte entschuldigend. „Sicher gewöhnt man sich bald an die Anstrengungen, aber das ist alles so neu für mich. Meine Sinne sind überwältigt von der Vielzahl der Läden, in denen so viele wundervolle Dinge zu finden sind. Ich fürchte, wenn ich auch nur ein weiteres Geschäft aufsuchen muss, breche ich vor Erschöpfung zusammen.“
    „Nun, mir kommt gerade ein wunderbarer Gedanke“, rief Mrs. Ainslowe aus. „Warum wechseln wir nicht unsere Begleiter? Lady Broxted und ich werden unsere restlichen Besorgungen gemeinsam erledigen, und Darvell begleitet Miss Rivington zurück zum Berkeley Square.“
    „Oh nein, Madam!“, rief Carlotta entsetzt. „So müde bin ich denn doch nicht, ich habe nur gescherzt.“
    Luke warf seiner Schwägerin einen mahnenden Blick zu. „Bitte, Adele, sei nicht so herrisch.“
    Sie lächelte ihn schelmisch an, bevor sie sich an Carlotta wandte. „Meine liebe Miss Rivington, ich sehe doch, wie abgeschlagen Sie sich fühlen. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich auszuruhen, und lassen Sie sich von Darvell nach Hause bringen. Einkaufen bereitet ihm ebenso wenig Freude wie Ihnen. Schon seit einer Stunde wünscht er sich verzweifelt an einen anderen Ort. Ihre Tante und ich werden noch ein wenig durch die Geschäfte bummeln, dann folgen wir Ihnen. Was meinen Sie dazu, Lady Broxted?“
    „Nun, du siehst wahrlich etwas matt aus, Carlotta.“
    „Nein, Tante, ich komme mit …“
    Mrs. Ainslowe hob die Hand. „Glauben Sie bloß nicht, wir opfern uns für Sie auf, Miss Rivington. Dieses Arrangement kommt uns allen zupass. Sie müssen auch keine Unschicklichkeit fürchten, denn Lady Broxteds Lakai wird Sie begleiten.“
    „Wenn Lord Darvell damit einverstanden ist, meine Nichte nach Hause zu bringen …“
    Carlotta konnte sehen, dass ihre Tante in Versuchung geriet. „Nein, ich möchte mich Lord Darvell nicht aufdrängen!“
    Ihre Einwände ignorierend, verbeugte sich Luke indes bereits vor ihr. „Es wäre mir eine Freude, Madam.“ Er sprach mit solch offenkundiger Gleichgültigkeit, dass Carlotta zusammenzuckte. „Nun, Miss Rivington, sollen wir die Damen ihrem Einkaufsvergnügen überlassen?“
    Sie saß in der Falle. Jegliche Ablehnung dieses Angebots würde undankbar und unhöflich klingen.
    „Na, also!“, rief Mrs. Ainslowe strahlend. „Gib gut auf sie acht, Luke, und sage James, er soll die Kutsche später nach Broxted House schicken, um mich abzuholen.“
    Wie von Mrs. Ainslowe vorgeschlagen, gingen sie ihrer getrennten Wege. Schweigsam lief Carlotta neben Luke her, den Blick starr nach vorne gerichtet. In Malberry hatte sie sich nichts sehnlicher gewünscht, als mit ihm allein zu sein, hier in London indes fühlte sie sich, trotz Lady Broxteds Lakai, der ihnen in einigen Schritten Abstand folgte, in seiner Gesellschaft äußerst unwohl. Ihr kam es vor, als hätte sie einen Tiger an ihrer Seite, der nur auf den geeigneten Augenblick wartete, sie anzugreifen. Doch als Luke schließlich sprach, war sein Ton ausgesucht höflich.
    „Meine Schwägerin ist von sehr einnehmendem Wesen. Es gefällt ihr, über alles und jeden zu bestimmen“, bemerkte er. „Ich muss mich für sie entschuldigen.“
    „Das ist nicht nötig“, erwiderte Carlotta wachsam. „Ich mag sie, sie ist sehr … erfrischend.“
    Er lachte. „Wenn Sie meine Schwägerin ein wenig näher kennengelernt haben, dann halten Sie Adele gewiss eher für aufreibend. Einem Wirbelwind gleich steckt sie voller Energie und ist stets um das vermeintliche Wohl ihrer Freunde bemüht. Besonders eifrig versucht sie sich in der Kuppelei. Nennen Sie Adele Ihre

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