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Der Baron und die widerspenstige Schöne

Der Baron und die widerspenstige Schöne

Titel: Der Baron und die widerspenstige Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallor
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Wünsche, Miss Rivington, und noch bevor Sie es sich versehen, wird sie Ihnen einen reichen Gatten verschafft haben.“
    Teufel auch! fluchte Luke stumm. Warum nur hatte er das gesagt? Bei der Aussicht, Carlotta das kurze Stück zum Berkeley Square zu begleiten, hatte er ein überraschendes Glücksgefühl verspürt. Sie sah so hübsch aus mit diesem Strohhut, dessen dunkelbraune Bänder farblich perfekt zu ihren Augen passten. Zu gerne hätte er ihren Streit begraben. Doch er spürte, dass sie sich ob seiner letzten Bemerkung, die eigentlich als Scherz gedacht war, noch weiter von ihm zurückzog.
    „Ich bitte um Pardon, ich …“
    Abwinkend meinte sie bemüht fröhlich. „Sie müssen sich nicht entschuldigen, Mylord, das ist ein ausgezeichneter Gedanke. Gewiss ist Mrs. Ainslowe mit allen geeigneten Gentlemen in der Stadt bekannt. Vermutlich wird mein Wunsch sie auch nicht empören, denn schließlich hat Ihr Bruder sie wegen ihres Vermögens geehelicht, nicht wahr?“
    Luke knirschte mit den Zähnen. „Lassen Sie sich gesagt sein, James liebt seine Gemahlin aufrichtig!“
    „Dessen bin ich mir sicher“, kam die honigsüße Antwort. „Aber ich vermute, dass ihr Vermögen dem Eheglück sehr zuträglich ist. Vielleicht können wir ihn selbst fragen, da drüben ist er.“
    „Das werden wir nicht tun“, gab Luke zurück, während James ihnen von der gegenüberliegenden Straßenseite erfreut zuwinkte und dann auf sie zukam.
    „Luke, schön, dich zu sehen!“, rief er, als er sie erreichte.
    Widerwillig stellte Luke seinem Bruder Carlotta vor.
    Sie grüßte freundlich. „Mr. Ainslowe, guten Tag. Vor kaum zehn Minuten habe ich mit Ihrer Gattin gesprochen.“
    Luke warf dem zierlichen Geschöpf an seiner Seite einen flüchtigen Blick zu. Schüchtern lächelte sie James an. Nichts in ihrem Verhalten wies auf die berechnende kleine Hexe hin, die sie seines Wissens sein konnte. James erwiderte ihren Blick, offensichtlich von ihrem Charme bezaubert, mit einem strahlenden Lächeln.
    „Tatsächlich? Ich dachte, Adele hätte Luke dazu überredet, sie beim Einkaufen zu begleiten.“
    „Das hat sie auch, aber sie hat in Lady Broxted eine verwandte Seele gefunden“, erklärte Luke. „Miss Rivington dagegen hat ihre Einkäufe bereits erledigt, und ich begleite sie zurück nach Broxted House. Wohin bist du unterwegs, Bruder? Wenn ich gewusst hätte, dass du ebenfalls Besorgungen in diesem Teil der Stadt zu erledigen hast, hätte ich dich an meiner Statt deine Gemahlin begleiten lassen.“
    „Nun, ich bin rein zufällig in der Gegend. Ich bin auf dem Weg zu Sir Gilbert Mattingwood. Gestern Abend habe ich mit ihm und einigen Freunden bei Brooks dem Kartenspiel gefrönt. Der arme Mattingwood hatte eine ausgesprochene Pechsträhne. Allerdings verfügte er nicht über genügend Bargeld, deshalb bat er mich, heute Morgen bei ihm in der Dean Street vorbeizuschauen, um meinen Gewinn abzuholen.“ Er holte seine Uhr heraus und warf einen Blick darauf. „Himmel, ist es wirklich schon so spät? Dann sollte ich mich besser beeilen, damit ich die Auktion in der Curzon Street später nicht versäume. Möglicherweise sind unter den angebotenen Stücken auch einige Figuren aus Sèvres Porzellan, die sich in Malberry Court sehr dekorativ ausnehmen würden. Auf Wiedersehen Miss Rivington, Luke.“
    James spazierte davon, und auch Luke ging weiter. Er spürte, dass Carlotta ihn von der Seite anblickte, und sagte ärgerlich: „Na schön, ich gebe zu, ohne Adeles Vermögen könnte James sein Haus nicht in solch großartigem Stil einrichten. Die beiden fühlen indes auch eine große Zuneigung füreinander.“
    „Gewiss“, war alles, was sie dazu sagte, allerdings in solch nachsichtigem Ton, dass erneut der Zorn in ihm aufwallte.
    Beim Abschied vor Lord Broxteds Residenz ersann er eine Möglichkeit zur Revanche. „Sagen Sie, Miss Rivington, wenn Sie dann einen vermögenden Gatten geheiratet haben, wie wollen Sie sein Vermögen genießen, da Sie dem Einkaufen so abhold sind?“
    Ihre Augen blitzten wütend auf. Gleich darauf aber lächelte sie wieder und meinte überheblich: „Nicht dem Einkaufen bin ich abhold, Mylord. Ich verabscheue lediglich das Gedränge in der Stadt und den Läden. Sobald ich über Vermögen verfüge, lasse ich die Händler zu mir kommen.“
    Als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, bedauerte Carlotta sofort, dass sie sich von ihrer Wut zu einer solch ungezogenen Bemerkung hatte verleiten lassen. Sie lief

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