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Der Baron und die widerspenstige Schöne

Der Baron und die widerspenstige Schöne

Titel: Der Baron und die widerspenstige Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallor
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klang einfach zu fantastisch. „Wohin werden wir reisen, Tante. Nach Brighton? Worthing? Oh, Mr. Price sagen Sie es mir doch.“
    Mr. Price strahlte sie an. „Mrs. Ainslowe hat uns gebeten, den Sommer in Malberry Court zu verbringen!“
    Carlotta blickte ihn fassungslos an. Der Traum, ihrem Peiniger zu entkommen, löste sich in Luft auf. Hinter sich hörte sie Luke leise lachen.

7. KAPITEL
    Während der Soiree fand Carlotta keine Gelegenheit, ungestört mit ihrer Tante über den bevorstehenden Besuch in Malberry Court zu sprechen. Und nachdem endlich auch die letzten Gäste gegangen waren, zog sich Lady Broxted sogleich zur Nachtruhe zurück. Carlotta blieb nichts anderes übrig, als bis zum nächsten Morgen zu warten, um ihre Bedenken zu äußern.
    Nachdem sie ihr Frühstück beendet hatte, war ihre Tante jedoch immer noch nicht heruntergekommen. Nicht fähig, sich länger zu gedulden, entschloss sich Carlotta, zu ihr zu gehen. Lady Broxted saß im Bett und nippte an ihrer heißen Schokolade.
    „Störe ich, Tante? Ich muss unbedingt mit dir sprechen.“
    Lady Broxted schickte ihre Zofe aus dem Zimmer. „Selbstverständlich störst du nicht, Kindchen. Komm, setz dich zu mir und sag mir, warum du so bedrückt ausschaust.“
    „Nun, wie du dir sicher bereits denken kannst, bereitet mir der Besuch in Malberry Court Sorge. Ist es wirklich klug, wenn wir dorthin reisen? Immerhin leben Mama und Papa im Dorf.“
    Lady Broxted stellte ihre Tasse vorsichtig ab. „Dein Onkel hat die Einladung angenommen, Liebes. Es war gewiss nicht meine Idee. Ich habe Broxted bereits erklärt, dass eine Reise nach Malberry Court geradezu nach Ärger schreit, da deine Eltern in unmittelbarer Nähe wohnen. Er erwiderte allerdings, er sehe keinen Grund, warum jemand dich mit ihnen in Verbindung bringen sollte. Außerdem könnten wir unauffällig einen Besuch bei deinen Eltern arrangieren, solange wir uns im Herrenhaus aufhalten. Das würde dir doch gefallen, oder nicht?“
    „Ja, natürlich, sehr sogar.“ Carlotta faltete die Hände. „Aber wenn mich nun doch jemand in Malberry Court wiedererkennt?“
    Lady Broxted schüttelte lächelnd den Kopf. „Wie sollte das möglich sein? Du hast selbst gesagt, du hast Malberry verlassen, bevor die Ainslowes zurückkehrten. Kindchen, ich denke, du machst dir unnötig Sorgen.“
    „Papa hat die Wandgemälde angefertigt. Ich habe ihn manchmal begleitet.“
    Lady Broxted schreckte auf. „Du lieber Himmel! Wer hat dich dort gesehen?“
    „Nun, die Arbeiter natürlich und Mr. Kemble, Mr. Ainslowes Verwalter.“ Carlotta schaute ihre Tante beklommen an. Auf deren Stirn hatte sich eine steile Sorgenfalte gebildet.
    Nachdenklich schlug Lady Broxted die Fingerspitzen aneinander. „Vom Hauspersonal hat dich niemand gesehen?“
    „Nein, Tante.“
    „Die Arbeiter werden das Anwesen mittlerweile verlassen haben. Und der Verwalter … Nun, es ist höchst unwahrscheinlich, dass er sich an dich erinnert. Du hast dich inzwischen sehr verändert. Und wenn du deinen Vater gelegentlich einmal besucht hast, dann wird dich dieser Kemble wohl kaum bemerkt haben.“
    „Es … es war nicht nur gelegentlich.“ Carlotta nahm all ihren Mut zusammen. „Ich habe zwei der Deckenfresken gemalt.“
    „Du hast … was?!“ Lady Broxted ließ sich in die Kissen sinken. Ihre Gesichtsfarbe wechselte beunruhigend von Rot nach Weiß.
    Carlotta sprang auf. „Soll ich deine Zofe holen, Tante?“
    „Nein, nein. Es geht mir bestimmt gleich wieder besser. Bring mir bitte das Riechsalz vom Tisch dort drüben … Uh! Danke. Nun ist es besser.“
    Lady Broxted sah ihre Nichte mit leidender Miene an. „Ich denke, du solltest mir die ganze Geschichte erzählen.“
    „Papa hatte sich das Bein gebrochen …“
    „Ja, ja, das weiß ich bereits. Er lag im Bett, als wir euch besuchten.“
    „Nun, deshalb konnte er seine Arbeit nicht beenden. Nur zwei kleinere Deckenfresken fehlten noch, und da niemand zur Verfügung stand, der sie hätte malen können, habe ich diese Aufgabe übernommen.“
    „Liebe Güte. Ein Deckengemälde?“
    „Ja, Tante.“
    „Das heißt, du hast auf eine Leiter klettern müssen?“
    Carlotta nickte.
    „Und die Arbeiter haben dich dabei gesehen?“ Lady Broxted wurde hochrot im Gesicht.
    „Da war nichts dabei, Tante. Ich habe nämlich Kniehosen getragen und …“
    „Kniehosen!“ Lady Broxted hob entsetzt die Hände an die Wangen. „Du lieber Himmel, das ist unser Untergang!“
    „Verstehst du nun,

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