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Der Baron und die widerspenstige Schöne

Der Baron und die widerspenstige Schöne

Titel: Der Baron und die widerspenstige Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallor
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Leuten nicht bloßstellen würde. Sie zwang sie sich zu einem Lächeln und trat einen Schritt zur Seite. „Vielen Dank, Mylord. Ich werde mich nun auf die Suche nach meinem nächsten Partner machen …“
    Lord Fairbridge verbeugte sich und ging davon. Pfeilschnell packte Luke ihren Arm.
    „Der nächste Tanz gehört mir.“
    Sie funkelte ihn wütend an, im gleichen Augenblick näherte sich ihnen ein junger Mann. „Miss Rivington, ich denke, Sie haben diese Gavotte mir versprochen …“
    Er bot ihr seinen Arm, doch Luke zog sie schon an ihm vorbei zur Tanzfläche.
    Der junge Mann blickte verwirrt. „Miss Rivington?“
    „Geh zum Teufel!“, sagte Luke barsch.
    Carlotta versuchte, ihm ihre Hand zu entreißen, doch sein Griff war so fest wie eine Eisenfessel. Nervös fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen und sah sich um. Die Tanzenden schenkten ihr keine Beachtung, ein jeder war darauf bedacht, seinen Platz einzunehmen. Sie durfte keine Aufmerksamkeit auf sich lenken. Wenn sie ihm eine Szene machte, würde sie nur Anlass zu Klatsch bieten. Also hob sie den Kopf. Ein Tanz würde sie nicht umbringen. Sie würde es überstehen. Sie kannte die Schritte, allerdings kam sie etwas aus dem Takt, als sie sich ihrem Partner zuwandte. Einst hatte sie in seinen Augen zärtliche Wärme gelesen, nun musterte er sie durchdringend mit einem Blick, der so kalt war wie polierter Marmor und ihr Herz wie ein Dolch durchbohrte.
    „Was hattest du mit Fairbridge auf der Terrasse verloren?“
    Sie zog die Augenbrauen hoch. Ein flüchtiger Gedanke setzte sich in ihrem Kopf fest. Konnte sein Zorn etwa von Eifersucht ausgelöst sein? Nicht, dass es ihr etwas bedeutete. Sie bedachte ihn mit dem hochmütigsten Blick, den sie aufsetzen konnte.
    „Ich wüsste nicht, was Sie das angeht, Mylord.“
    „Glaubst du denn, er würde dich auch nur eines Blickes würdigen, wenn er deinen richtigen Namen kennen würde?“
    Er sprach so leise, dass niemand außer ihr seine Worte hörte. Da sie wusste, dass Lord Fairbridges Herz Julia Price gehörte, schenkte sie Luke ein strahlendes Lächeln. „Oh, ich denke nicht, dass es für ihn einen Unterschied machen würde. Dennoch haben Sie recht. Es ist vorteilhafter für mich, Lord Broxteds Familiennamen zu verwenden. Er verleiht mir zusätzlich Würde und Ansehen. Das ist sehr nützlich, wenn man auf der Suche nach einem Gatten ist.“
    Seine Miene verfinsterte sich noch mehr, was sie mit befriedigter Genugtuung zur Kenntnis nahm.
    „Hat dieses zusätzliche Ansehen Ihnen nun einen würdigen Verehrer eingebracht?“
    „Oh ja, mehrere sogar.“
    Sein Griff um ihre Hand wurde schmerzhaft fest, doch sie erwähnte es nicht.
    „Zweifellos werden die Herren entzückt über Ihre Kunstfertigkeit sein. Denken Sie nur an all die Ersparnisse – Sie benötigen keine teuren chinesischen Seidentapeten, meine Liebe. Sie können die Wände selbst mit Gemälden verzieren. Zweifellos werden Sie auch ein passendes Motiv für das Schlafgemach ersinnen.“
    Sie funkelte ihn an. „Ihre Scherze, Mylord, gehören in eine billige Taverne. Sie sind auf einer Feierlichkeit der feinen Gesellschaft fehl am Platz!“
    „Und woher können Sie das wissen, wenn Sie nicht selbst in einer Taverne geboren wurden?“, gab er zurück. „Natürlich in einer italienischen.“
    Sie biss sich auf die Lippe, insgeheim hoffend, dass die anderen Paare nichts von ihren Zwistigkeiten bemerkten. Dem schien nicht so, denn alle führten lachend und miteinander plaudernd die Schritte der Gavotte aus.
    Auch Luke hatte ein Lächeln aufgesetzt, doch durch zusammengebissene Zähne zischte er: „Sie verdienen es wahrhaft, dass ich Ihre Täuschung auffliegen lasse.“
    Carlotta lief es eiskalt den Rücken hinunter. Ihr selbst würde es nichts ausmachen, wenn ihr Geheimnis enthüllt wurde. Ihre Tante und ihr Onkel allerdings, die alles daransetzten, die Herkunft ihrer Nichte zu verheimlichen, wären damit blamiert. Nein, sie musste mit allen Mitteln versuchen, ihnen diese Peinlichkeit zu ersparen. „So grausam sind selbst Sie nicht.“
    Er stand nun hinter ihr. Unerbittlich murmelte er in ihr Ohr: „Oh, ich kann noch viel grausamer sein, meine Liebe. Ich werde Sie Ihre kleine Scharade ausführen lassen, aber denken Sie daran, ich kenne Ihr Geheimnis, und ich kann Ihre Täuschung beenden, wann immer es mir beliebt.“
    Er drehte sie zu sich. Voller Zorn schaute sie ihn an. Es juckte ihr in den Fingern, ihm ins Gesicht zu schlagen, doch das war

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