Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Baron und die widerspenstige Schöne

Der Baron und die widerspenstige Schöne

Titel: Der Baron und die widerspenstige Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallor
Vom Netzwerk:
auch, dass Ihre Antwort mich nicht kränken wird.“
    Lord Fairbridge schaute sie erschrocken an, doch ihr Lächeln beruhigte ihn. „Sie hat mir einen weiteren Tanz nach dem Souper versprochen“, gab er zu. „Es würde Anlass zu Klatsch bieten, wenn wir öfter miteinander tanzen.“
    „In der Tat“, stimmte Carlotta zu. „Aus diesem Grund müssen Sie zwischenzeitlich auch mit allen anderen jungen Damen tanzen.“
    „Exakt.“
    Seine Bestätigung klang so wehmütig, dass Carlotta beinahe in lautes Lachen ausgebrochen wäre. Als die Musik endete, bedachte sie ihn mit fragendem Blick. „Wenn Sie es vorziehen, können wir den nächsten Tanz gerne auslassen und uns unterhalten, Mylord.“
    „Wäre das möglich?“ Er blickte sie hoffnungsvoll an.
    Ein Lachen unterdrückend nahm Carlotta seinen Arm und geleitete ihn hinaus auf die Terrasse.
    „Im Saal sind so viele Menschen, es ist zu laut, um ein Gespräch zu führen“, erklärte sie, als sie in den von Lampions erhellten Garten trat. „Haben Sie Julia bereits einen Antrag gemacht?“
    Ihre unverblümte Frage brachte ihn ins Stottern.
    „N…nein. M…meine Mutter meinte, es w…wäre besser, wenn ich bis Ende der Saison warte.“
    Carlotta hatte an diesem Abend die Bekanntschaft von Lady Fairbridge gemacht. Sie war eine farblose, zierliche Frau mit schmalem Mund, deren hohe Augenbrauen ihrem Gesicht eine dauerhaft überraschte Miene verliehen. Sie war sehr freundlich gewesen, dennoch vermittelte sie den Eindruck, als erweise sie Carlotta eine große Ehre damit, ihre Bekanntschaft zu machen. Eine bürgerliche Miss Price würde Ihre Ladyschaft wohl kaum als angemessene Braut für ihren Sohn ansehen, vermutete Carlotta.
    „Und was sagen Julias Eltern dazu?“, fragte sie.
    „Ich … äh … ich habe noch nicht mit Mr. Price gesprochen, doch Mama ist sich gewiss, dass er nichts gegen die Verbindung einzuwenden hätte.“
    Carlotta hielt es sogar für wahrscheinlich, dass Julias Vater unverzüglich einen Ehevertrag aufsetzen lassen würde, um seiner Tochter diese gute Partie zu sichern. Indes schien es ihr unhöflich, dies zu erwähnen.
    „Weiß denn wenigstens Julia, wie Sie für sie fühlen?“
    „Oh, ja. Das heißt, sie würde selbstverständlich nicht ohne das Einverständnis ihrer Eltern in eine Ehe einwilligen, aber ich glaube nicht, dass sie uns Steine in den Weg legen werden.“
    „Ganz anders als Ihre Mutter.“
    Carlotta wünschte, sie hätte die Worte nicht ausgesprochen, doch Lord Fairbridge schien nicht beleidigt.
    „Nun, sie ist über meine Wahl nicht glücklich“, gab er zu. „Julia … Miss Price … erhält keine große Mitgift.“
    „Aber sie ist auch nicht bettelarm“, entgegnete Carlotta.
    „Das ist wahr. Und für mich ist sie auch in jeder Hinsicht die passende Partie. Meine Mutter hoffte jedoch, ich würde eine … passendere Braut finden“, sagte er, nervös die Hände ringend.
    „Hm, jemanden aus adeliger Familie, meinen Sie? Das wäre wohl ein wenig schwierig, glaube ich. Zwar bin ich erst wenige Wochen in der Stadt, doch es scheint mir, dass alle adeligen jungen Damen bereits …“
    Sie bemerkte seinen gequälten Blick und schlug die Hände vor den Mund. „Oh … Jetzt verstehe ich. Sie sprechen von mir? Weil ich die Nichte des Earl of Broxted bin?“ Sie brach in herzhaftes Gelächter aus. „Ich bitte um Verzeihung“, sagte sie schließlich und wischte sich die Lachtränen aus den Augen. „Ich denke, wenn Ihre Frau Mutter mehr über mich wüsste, wäre sie ganz sicher der Ansicht, dass Julia die weitaus bessere Partie für Sie ist!“
    In freundlichem Schweigen spazierten sie zurück. Als sie sich der Tür näherten, sagte Carlotta: „Offenbar hat das Orchester das Stück beendet. Wir sollten also besser wieder hineingehen. Mein nächster Partner wird sicher bereits nach mir suchen.“
    Sie betraten den Salon, und im Licht entdeckte Carlotta einen Fleck auf Lord Fairbridges Frack. Da sie sich beide so gut verstanden, dachte sie sich nichts dabei, es zu erwähnen. „Mylord, da ist Blütenstaub von einem der Büsche auf Ihrer Schulter, darf ich das entfernen?“
    Lächelnd strich sie ihm über den Frack, während sie weitergingen, doch gleich darauf blieb Lord Fairbridge abrupt stehen. Carlotta schaute auf und sah direkt in Lukes Augen. Mit versteinerter Miene blickte er sie an. Carlotta wurde kreidebleich, denn ihre Hand lag noch immer auf Lord Fairbridges Schulter. Dann aber sagte sie sich, dass er sie hier vor allen

Weitere Kostenlose Bücher