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Der Baron und die widerspenstige Schöne

Der Baron und die widerspenstige Schöne

Titel: Der Baron und die widerspenstige Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallor
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Carlotta?“
    „Ich denke, ja, Mylord.“
    Die dunklen Umrisse der Häuser des Dorfes erschienen vor ihnen, kurz darauf hatten sie ihr Elternhaus erreicht. In einem der Fenster sah sie Licht.
    „Mama hat eine Kerze für mich ins Fenster gestellt“, sagte sie.
    „Wird sie besorgt sein?“
    „Natürlich, aber sie weiß auch, dass ich während des Sturms Unterschlupf suchen würde.“
    „Dann gehst du jetzt besser zu ihr.“
    „Kommen Sie nicht mit?“, fragte sie kühn. „Ich bin sicher, Mama wird Ihnen danken wollen, dass Sie mich nach Hause gebracht haben.“
    „Nein, es ist schon spät, und ich bin für einen solch wichtigen Besuch nicht angemessen gekleidet. Ich werde deinen Eltern morgen meine Aufwartung machen.“
    „Was ist denn so wichtig, Mylord?“
    Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie sanft. „Erwähne nichts von unseren Treffen. Es ist ratsamer, wenn ich morgen alles erkläre. Ich möchte nicht, dass du getadelt wirst, Liebes. Die Schuld liegt ganz allein bei mir.“ Er küsste sie erneut. „Bis morgen früh, mein Liebling …“
    Er nahm das Pferd am Zügel und ging über die Straße zurück. Carlotta sah ihm nach, bis er außer Sicht war. Ein unbändiges Glücksgefühl wuchs in ihr. Morgen, hatte sie mit der Hand auf dem Türgriff gedacht, morgen wird sich mein ganzes Leben verändern.
    Ihr Leben hatte sich damals in der Tat verändert, aber nicht in der Weise, auf die sie gehofft hatte. Luke war am nächsten Tag nicht gekommen, sie hatte ihn nicht wiedergesehen. Erst in London war sie ihm erneut begegnet.
    Julias Worte rissen sie unvermittelt aus ihren Träumen. „Ich frage mich, warum Mr. Woollatt heute Abend nicht zugegen ist.“
    „Er ist wohl für einige Tage verreist.“ Carlotta musste innerlich lächeln, als sie an die Erleichterung zurückdachte, die sie bei dieser Nachricht überfallen hatte.
    „Mama glaubt, er wird um deine Hand anhalten, Carlotta“, sagte Julia. „Wäre es nicht wundervoll, wenn wir beide in Malberry einen Heiratsantrag erhielten?“
    „Ja“, stimmte Carlotta mit ausdrucksloser Stimme zu. „Einfach wundervoll.“
    „Miss Rivington, ich hoffe, das Glück ist mir hold und Sie sind für den nächsten Tanz noch nicht engagiert.“
    Sie drehte sich um. Sir Gilbert Mattingwood stand an ihrer Seite. Die tristen Gedanken abschüttelnd schenkte sie ihm ein sonniges Lächeln. „Nein, Sir, ich bin noch nicht vergeben.“
    Er bot ihr seinen Arm und geleitete sie zur Tanzfläche. Ein lebhafter Ländler wurde gespielt, doch während sie fröhlich tanzten, kamen ihr unwillkürlich die Gerüchte über Sir Gilberts ruinöse finanzielle Lage ins Gedächtnis. Es ist eine Schande, dachte sie, denn er ist ein unterhaltsamer Gesellschafter und könnte ein angenehmer Gatte sein. Er war auf alle Fälle amüsanter als Mr. Woollatt. Carlotta rüttelte sich innerlich auf. Allmählich schien sie ja wie besessen von Heiratsgedanken.
    Die Musik verklang, und Sir Gilbert bot ihr seinen Arm. „Wollen wir eine Erfrischung nehmen?“
    Sie spazierten in den nächsten Raum, in dem die Getränke serviert wurden. Auf einem Tisch hatte man mehrere Bowleschüsseln bereitgestellt. Ganz in der Nähe des Tisches standen Lord und Lady Broxted mit Mr. und Mrs. Ainslowe zusammen, und es war nur natürlich, dass sie sich, nachdem Sir Gilbert Carlotta ein Glas Punsch gebracht hatte, der Gruppe anschlossen.
    „Es ist ja so heiß!“, stöhnte Lady Broxted und fächelte sich heftig Luft zu. „Ich weiß nicht, wie ihr jungen Leute überhaupt die Energie zum Tanzen aufbringt. Ich jedenfalls werde sehr froh sein, wenn wir nächste Woche in Malberry weilen. Auf dem Land ist es immer sehr viel kühler.“
    „Ja, das ist richtig, Mylady“, stimmte James Ainslowe zu, bevor er sich an Sir Gilbert wandte. „Ich erzählte soeben Lord Broxted von dem Gemälde, das ich von Ihnen beim Kartenspiel gewonnen habe. Ich habe es nach Malberry Court schicken lassen.“
    Carlotta nippte an ihrem Punsch und fragte sich, ob es Sir Gilbert nicht peinlich war, dass man seine Spielschulden in dieser Weise und in aller Öffentlichkeit erwähnte. Er schien jedoch nicht im Mindesten verlegen und verneigte sich nur knapp.
    „Das Gemälde ist so groß, ich war schon immer der Ansicht, es passe besser in ein Landhaus.“
    „Ein Tiepolo, nicht wahr?“, fragte Lord Broxted.
    „Ja.“ Mr. Ainslowe nickte. „‚Mäzenas stellt Augustus die Künste vor‘ oder so ähnlich. Stimmt das, Mattingwood?“
    „Ja, so

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