Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Baron und die widerspenstige Schöne

Der Baron und die widerspenstige Schöne

Titel: Der Baron und die widerspenstige Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallor
Vom Netzwerk:
„Mir war gar nicht bewusst, dass der Weg so weit ist, noch dazu geht es bergauf.“
    Die anderen lachten.
    „Würden Sie es in der Tat vorziehen, neben den Enten, den Rebhühnern und Schnepfen im Wagen zu sitzen, Sir?“, fragte Lord Fairbridge.
    „Das ist immer noch besser, als noch einen weiteren Schritt in diesen Stiefeln durch den Park zu stapfen“, erwiderte Mr. Price. „Sie sind neu, verstehen Sie. Der Schuster in der Davies Street hat sie mir angefertigt. Dieser verfluchte Scharlatan. Die Stiefel zwicken an den Zehen wie der Teufel! Je eher ich diese verflixten Dinger ausziehen kann, desto besser!“
    „Nun, wir sind fast da“, sagte James, bevor er Luke an seine Seite zog und ihm zuraunte: „Gewöhnlich bedanke ich mich persönlich bei den Jagdhelfern nach einem Jagdtag und lasse ihnen Punsch bereiten. Aber nun mit Adele …“
    „Ich verstehe, dass du schnellstmöglich zu deiner Gattin möchtest. Keine Sorge, Bruder, ich werde in deinem Namen den Jagdhelfern und Dienstboten danken.“
    Als die Gesellschaft beim Haus ankam, ging Luke geradewegs zum Gemeinschaftsraum im Dienstbotentrakt, um den Dank seines Bruders zu überbringen. Überrascht nahm er zur Kenntnis, dass Billy nicht im Zimmer war. Er suchte ihn in der Küche, doch hier traf er lediglich auf die Köchin und die Küchenmagd, die einen großen Kessel zum Feuer schleppte. Der Stallhof lag im Dunkeln, nur im Kutschenhaus brannte noch Licht. Luke ging hinein und stieß auf Perkins und den Stalljungen Little Jones.
    „Oh, Sie sind’s, Mylord.“ Perkins hob zum Gruß den Finger an die Stirn. „Wir wollten eben Schluss machen. Sind gerade mit dem Reinigen von Sattel- und Zaumzeug fertig geworden.“
    „Habt ihr vielleicht meinen Burschen gesehen?“
    „Nein, Mylord.“
    „Ich hab ihn aber gesehen“, antwortete der Stalljunge. „Als ich unser Essen aus der Küche holte, war er dort.“
    „Bist du dir sicher?“
    Der Junge nickte. „Einer der Lakaien kam rein und hat gesagt, Miss Rivington will ihn sehen.“ Der Junge warf Perkins einen ängstlichen Blick zu, der ihm väterlich die Hand auf die Schulter legte.
    „Little Jones ist sehr verlässlich, Mylord.“
    Luke runzelte die Stirn. „Nun gut, ich werde im Haus nach ihm fragen.“ Er wandte sich zum Gehen, blieb allerdings vor der Tür noch einmal stehen. „Übrigens hat Mr. Ainslowe Rumpunsch für euch alle geordert. Er wird soeben in der Küche vorbereitet.“
    „Wenn es erlaubt ist, Mylord, möchte ich nach der Erfahrung vom letzten Mal lieber darauf verzichten.“ Perkins trat verlegen von einem Bein aufs andere. „Das Rad am Gig der Herrin … Der Herr hat gesagt, er wird mich entlassen, wenn ich meinen Pflichten nicht nachkommen kann. Kann’s ihm nicht mal verdenken. Aber so was ist mir in meinen ganzen Dienstjahren noch nicht passiert. Ich schäme mich für mich selbst.“
    „Ah, verstehe“, sagte Luke und öffnete die Tür.
    „Sie ha’m gesagt, der Rum war möglicherweise schlecht“, meinte Little Jones. „Weil Mr. Reed gesagt hat, er hätte auch Kopfschmerzen davon bekommen.“
    Luke wirbelte abrupt zu ihm herum. „Wie war das?“ Er musterte Perkins, in dessen Miene sich eine Mischung aus Zorn und Verlegenheit spiegelte. „Nun?“
    „Ich hab versprochen, nichts zu sagen, Mylord, weil Reed sich vor seinem Herrn fürchtet …“
    „Heißt das etwa, Sie haben am Abend vor Mrs. Ainslowes Unfall mit Reed getrunken? Wenn dem so ist, erzählen Sie es mir besser“, fügte er hinzu, als er sah, dass Perkins zögerte.
    „Reed und ich, wir ha’m uns unterhalten. Er war ganz freundlich zu mir, nicht so hochnäsig und eingebildet wie einige andere vom Hauspersonal. Die behandeln uns nämlich ziemlich herablassend, weil sie glauben, sie wär’n was Besseres als wir hier im Stall. Naja, jedenfalls stellten wir fest, dass wir beide gelegentlich gerne Karten spielen. Daher hat Reed Karten und eine Flasche Rum nach dem Dinner mit rausgebracht, und wir ha’m gespielt. Nur dann …“ Perkins zuckte mit den Schultern, sein wettergegerbtes Gesicht lief rot an. „Tja, ich kann mich nicht mehr genau erinnern, was passiert ist, Mylord. Als ich aufwachte, lag ich in Stiefeln im Bett und hatte fürchterliche Kopfschmerzen, die waren so stark, dass ich nicht aufstehen konnte. Daher musste Little Jones das Gig für die Herrin allein fertig machen.“
    „Und ich hab mein Bestes gegeben, Mylord, ehrlich“, fügte der Junge mit ängstlichem Blick auf Luke hinzu.
    „Man kann dem

Weitere Kostenlose Bücher