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Der Baron und die widerspenstige Schöne

Der Baron und die widerspenstige Schöne

Titel: Der Baron und die widerspenstige Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mallor
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seine Tochter dieses Gemälde zu Gesicht bekommen.“
    James war bereits auf halbem Weg zur Tür. „Also gut“, sagte er grimmig. „Stellen wir ihn zur Rede!“
    Sie betraten gerade die Treppe, als Billy aus dem Dienstbodentrakt kam und hinter ihnen hereilte. „Mylord!“, rief er.
    Luke drehte sich um. Billys Kleider waren verschmutzt, und er hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Hinterkopf.
    „Was zum Teufel ist denn mit dir geschehen?“
    „Ich bin angegriffen worden, Mylord. Auf dem Weg zum Badehaus hat mich jemand mit einem Knüppel von hinten niedergeschlagen. Dann hat er mich obendrein in den Wassergraben gestoßen. Der hat bestimmt gedacht, ohnmächtig, wie ich war, würde ich ertrinken, weil der Graben nach dem Regen ganz mit Wasser vollgelaufen ist. Aber mein Gürtel hat sich an einer Baumwurzel verfangen, das hat mich gerettet.“
    „Du hattest den Auftrag, hier ein Auge auf Miss Rivington zu haben.“
    „Ja, Mylord, und das habe ich auch getan. Aber Miss Rivington hat darauf bestanden, dass ich Ihnen eine Nachricht überbringe. Es sei dringend, hat sie gesagt.“ Er griff in seine Tasche, und Erstaunen malte sich auf seinem geschundenen Gesicht. „Merkwürdig, ich hab das Blatt doch in die Tasche gesteckt, das weiß ich …“
    „Wann hat sie dir die Nachricht gegeben?“, fragte Luke besorgt. Eine düstere Vorahnung stieg in ihm auf.
    „Kurz vor dem Dinner, Mylord. Ich sollte Sie suchen und Ihnen die Nachricht so schnell wie möglich geben.“
    „Verflucht!“ Luke stürmte die Treppe hinauf, James und Billy folgten ihm. „Welches ist Carlottas Zimmer“, fragte er James.
    „Ist sie nicht im Salon bei den anderen Damen?“
    „Nein. Wicks sagte mir, sie habe sich früh nach oben begeben. Zeigst du mir jetzt endlich ihr Zimmer?“
    James schaute ihn einen langen Augenblick an, dann ging er schweigend zu einer Tür am Ende des Ganges. Luke klopfte. Nach einer Weile öffnete Carlottas Zofe.
    „Ich muss unverzüglich mit Miss Rivington sprechen.“
    Vielleicht war es lediglich sein brüsker Ton, der die Zofe so ängstlich drein blicken ließ, dennoch weckte ihre bestürzte Miene seine schlimmsten Befürchtungen.
    „Sie … sie schläft, Mylord. Ich …“
    Ihren schwachen Protest ignorierend schob er sie zur Seite und ging ins Zimmer. Einige Kerzen erleuchteten den Raum, und es war offensichtlich, dass das Bett unberührt war. Er wandte sich an die Zofe. „Wo ist sie?“
    „Ich … ich …“
    „Komm schon, Mädchen, es ist wichtig, dass du uns mitteilst, was du weißt“, sagte James, der Luke ins Zimmer gefolgt war.
    Nervös zupfte die Zofe an ihrer Schürze. „Sie hat mir nicht verraten, wo sie hinwollte, Sir. Nur, dass sie noch ausgehen wollte und ich jedem, der nach ihr fragt, sagen soll, dass sie schläft.“
    Luke schaute seinen Bruder an, der nickte.
    „Wir müssen mit Reed sprechen.“
    Sekunden später klopfte Luke an eine andere Schlafzimmertür. Reeds wieselartiges Gesicht erschien im Türspalt.
    „Sir Gilbert schläft, Mylord. Ich muss Sie bitten …“
    Er kam nicht weiter. Luke stieß ihn zur Seite, ging zum Bett und zog die Vorhänge zurück. Es war leer. Ein Geräusch ließ ihn herumfahren, und er sah James und Billy mit dem Diener kämpfen. Es gelang ihnen, Reed auf einen Stuhl zu zwingen.
    „Der Bursche hat versucht, sich zu verdrücken“, grollte James, während er den Mann auf dem Stuhl festhielt.
    „Wahrscheinlich weiß er, dass du ihn zu Brei schlagen wirst, weil er versucht hat, deine Gemahlin zu töten“, gab Luke zurück.
    „Nein, nein, das war ich nicht“, quietschte Reed furchterfüllt nach einem Blick auf James grimmiges Gesicht.
    „Oh, ich denke, wir können mit Sicherheit sagen, dass du das warst“, meinte Luke und legte seine Arme von hinten um den Stuhl.
    „Nein, nein, das war nicht meine Idee. Mir wurde befohlen, es zu tun.“
    „Wenn du deine Haut retten willst, dann erzählst du uns jetzt besser alles, was du weißt“, knurrte James.
    Der Kammerdiener schaute angsterfüllt auf die drei Männer, die sich bedrohlich über ihn beugten.
    „Es … es war mein Herr. Er hat gehört, dass Mrs. Ainslowe eine Ausfahrt mit dem Gig plante, und hat mir gesagt, was ich tun soll.“
    „Hast du auch den Anschlag auf Signor Durini in Malberry verübt?“, fragte Luke.
    Der Kammerdiener schüttelte den Kopf. „Nein, ich schwöre, Mylord, das war ich nicht. Das war Sir Gilbert selbst.“
    „Und das Feuer bei den Durinis? Wer hat das gelegt?“,

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