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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Kriegsmeisters übertragen hat, dann spricht das nicht nur für seine strategischen Fähigkeiten. «
    » Wofür noch? « , fragte Whuon.
    Lirandil hob die Augenbrauen. » Er muss ein außerordentliches Talent haben, die anderen Magier zu beeinflussen. Niemand, der darin kein Geschick hat, bekommt in Thuvasien einen derart hohen Rang zugesprochen. «
    » Mit anderen Worten: jemand, vor dem man sich in Acht nehmen muss. «
    » Ihr sagt es, Whuon. «
    Der Söldner lächelte breit. » Als er mich anwarb, interessierte er sich mehr für das hier als für meine Schwertkünste! « Dabei deutete Whuon auf seine Brust– dorthin, wo ein Stück Stahl auf magische Weise eingesetzt worden war.
    » Ich nehme an, es wäre ganz nach Yalos’ Geschmack, Krieger, die ebenso von einem Speer durchbohrt wurden wie Ihr, werter Whuon, auf dieselbe Weise zu heilen, wie man es einst mit Euch getan hat! «
    » Das ist gut möglich « , nickte Whuon.
    Tag um Tag verging. Sie setzten ihren Weg durch die gefrorene Landschaft der Waldseeprovinz fort. Die meisten von ihnen hatten längst jegliche Orientierung verloren und auch keinerlei Vorstellung davon, wie viel des Weges sie schon hinter sich gebracht hatten und welche Strecke noch vor ihnen lag. Aber da Lirandil genau wusste, wohin sie gehen mussten, war auch für die Halblinge alles in Ordnung. Lirandil führte sie inzwischen auf einen Weg, der sich vom Uferbereich des Waldsees entfernt hatte. Über die Gründe sprach der Elb nicht. Vermutlich wollte er dafür sorgen, dass ihr Weg für Verfolger weniger leicht ausrechenbar war. Zudem mussten sie lagernden Trollen immer wieder weiträumig ausweichen. Lirandil hörte ihren Lärm stets, lange bevor irgendeiner der anderen auch nur einen Laut von ihnen wahrgenommen hatte.
    Schließlich erreichten sie den Grenzfluss zwischen der Waldsee-Provinz und der Mittelvaldanischen Mark. Der Fluss war zugefroren. Die Brücke, über die Lirandil weiter nach Westen ziehen wollte, befand sich seiner Aussage nach einige Meilen weiter flussaufwärts.
    » Hier werden sich unsere Wege trennen « , sagte der Elb. » Und niemand weiß, für wie lange. «
    » Wir wünschen Euch alles Glück, das Ihr braucht, Lirandil « , sagte Grebu.
    » Ihr werdet selbst einiges davon brauchen « , gab Lirandil zurück. » Die Halblinge zu sammeln und dafür zu sorgen, dass es für sie eine Zukunft gibt, wenn dieser Krieg einmal Vergangenheit ist, könnte ebenso wichtig sein wie das, was ich mir vorgenommen habe. «
    » Wenn Ghool diesen Kampf gewinnt und es nicht gelingt, ihm zumindest Einhalt zu gebieten, dann ist es wahrscheinlich vollkommen unbedeutend, was im Halblingwald oder an irgendeinem anderen abgelegenen Ort in Athranor geschieht. «
    » Sagt das nicht, Grebu. Niemand weiß im Vorhinein, was tatsächlich einmal Bedeutung bekommt und was nicht. Ich selbst habe mich da schon mitunter mehr geirrt, als ich es für möglich hielt. «
    Zalea und Borro verabschiedeten sich unterdessen von Neldo, der so verschlossen und finster wirkte, wie es seit seiner Befreiung aus der Gefangenschaft Ghools zu seiner Art geworden war.
    » Steht dein Entschluss wirklich fest? « , fragte Borro. » Ich meine, du könntest dich sicherlich noch umentscheiden. Lirandil hätte mit Sicherheit nichts dagegen. Er wollte sich ja ursprünglich ohnehin am liebsten allein auf den Weg machen. Und wenn nun schon Whuon… «
    » Red nicht so viel, Borro « , unterbrach ihn Neldo beinahe abweisend. » Wir werden uns wiedersehen oder vielleicht auch nicht. Das mögen die Waldgötter wissen. Aber ich fürchte, das könnten nicht einmal die uns sagen. « Er hielt einen Moment lang inne und fuhr dann in einem etwas gedämpfteren Tonfall fort: » Als wir damals zusammen mit Arvan und Lirandil Gomlos Baum verlassen haben, glaubte ich noch, dass die Waldgötter vielleicht über uns wachen und auf uns aufpassen. Inzwischen glaube ich das nicht mehr. Inzwischen vermute ich, dass sie entweder gar nicht mehr existieren oder uns zumindest vergessen haben, denn sonst hätten sie unmöglich all das Schreckliche zulassen können, was geschehen ist. «
    » Wie auch immer, Neldo. Ich hoffe, dass wir uns bald wiedertreffen– gesund und lebendig. «
    Neldo antwortete nicht. Er wandte sich stattdessen an Zalea und sah sie kurz an. » Grüß Arvan von mir, falls er jemals aus dem Elbenreich zurückkehren sollte. «
    » Wieso sollte er nicht? «
    » Na, erinnerst du dich nicht? Da war doch diese Elbin, bei deren Anblick er alles

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