Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Ghool daran zu hindern, alles zu zerstören, was seit der uralten Zeit der ersten Elben mit der Kraft des Geistes aufgebaut und erhalten wurde. «
    » Péan « , sagte Israwén nun und berührte ihren Gemahl am Arm. Sie benutzte eine Form seines Namens, die den Momenten vorbehalten war, in denen sie unter sich waren. » Ich zweifle noch immer daran, ob es wirklich das Richtige ist, sich in diesen Krieg einzumischen. «
    » Nahezu der gesamte Thronrat zweifelt daran– mit Ausnahme unseres Sohnes. «
    » Vielleicht sollten wir mit der Entscheidung noch warten. «
    » Und den Rat unserer Vorfahren ignorieren? König Elbanador und Torandiris haben zu uns gesprochen und drängen uns, ihr Vermächtnis zu erfüllen. «
    » Dennoch… «
    » Soll man einst sagen, dass am Berg Tablanor eine zweite Schlacht stattfand, die Ghool gewann, weil die Elben ihr fernblieben? «
    » König Elbanador hatte die Ersten Götter als Verbündete, Péan. «
    » Wir werden ohne ihren Beistand auskommen müssen. Und da wir uns auch auf unsere eigenen namenlosen Götter schon lange nicht mehr verlassen, wird es das Beste sein, wenn wir unser Schicksal selbst in die Hand nehmen. «
    Der König begab sich an Bord der Tharnawn. Das Schiff von Prinz Eandorn lag im Hafen von Elbanadors Burg vertäut und hatte sich mit Elbenkriegern, Schamanen und Magiern gefüllt. Nahezu alle Mitglieder des Schamanenordens und der Magiergilde hatten sich ohnehin zum Fest des Ersten Elbenkönigs hier eingefunden, und so brauchten zumindest sie nicht aus dem ganzen Elbenreich zusammengerufen zu werden. Die Anzahl der Krieger war allerdings verstärkt worden. Sowohl Prinz Sandrilas als auch Fürst Bolandor hatten darauf bestanden, nicht mit einer zu kleinen Zahl von Kämpfern aufzubrechen, da man sich nicht allein auf die Kräfte des Geistes verlassen dürfe. Und da Fürst Bolandor, der Held der Trollkriege, in solchen Fragen einen über jeden Zweifel erhabenen Ruf genoss, hatte König Péandir zunächst weitere, mit Kriegern bemannte Schiffe zu Elbanadors Burg beordert.
    Eine Entscheidung, die viel Zeit gekostet hatte.
    Arvan war darüber alles andere als glücklich gewesen, auch wenn er Verzögerungen aller Art ja nun schon gewohnt war, seit er mit Brass Elimbor nach Alfalas gelangt war.
    Umso froher war er nun, dass es endlich losging. Wie viel Zeit tatsächlich vergangen war, dafür hatte er jedes Gefühl verloren. Und von seinen Gefährten hatte er in der Zwischenzeit auch nichts gehört. Kein Gedanke von Lirandil hatte ihn erreicht. Vielleicht geschah dies mit Bedacht, weil der Fährtensucher fürchtete, dass ihn eine derartige Botschaft verraten könnte. Es mochte aber auch bedeuten, dass der Elb und seine Begleiter längst Opfer von Ghools Schergen geworden waren.
    Er dachte auch an Neldo, Borro, Zalea und die anderen. Sie hatten ihm gefehlt, und in all der Zeit, die er nun schon in Alfalas verbracht hatte, war ihm zumindest eins klar geworden: Der quirligen Lebendigkeit von Halblingen fühlte er sich viel mehr verwandt als der zeitlosen Harmonie der Langsamkeit, wie sie unter den Elben herrschte.
    Mehr als hundert Schiffe lagen im Hafen von Elbanadors Burg und den Anfurten an der Küste von Alfalas vor Anker, bereit, in See zu stechen.
    Arvan wartete auf Brass Elimbor, während alle anderen bereits an Bord waren. Eine große Zahl von Elben hatte sich am Hafen eingefunden, um die Schiffe zu verabschieden. Und viele Blicke galten dabei dem Menschling, der den Elbenstab trug. Sie sahen ihn nur stumm an. Aber Arvan war überzeugt, dass sie sich ihre Gedanken dazu machten und diese auch austauschten– zumindest mit jenen Elben, die ihnen jeweils besonders nahestanden. In der Menge entdeckte Arvan auch Zoéwén.
    Er hatte sie seit Langem nicht gesehen. Aus irgendeinem Grund waren sie sich nicht über den Weg gelaufen, obwohl er immer wieder nach ihr Ausschau gehalten hatte.
    Nun ging sie geradewegs auf ihn zu. Und im Gegensatz zu den früheren, flüchtigen Begegnungen sah sie ihn dabei sogar an. Ein Blick, der Arvan durch und durch ging. Er konnte es im ersten Moment kaum fassen, dass dieses Geschöpf, das doch irgendwie aus einer anderen, beinahe zeitlosen Welt zu kommen schien, überhaupt bemerkte, dass er existierte.
    Aber daran konnte im Moment kein Zweifel bestehen. Sie blieb vor ihm stehen. » Ich habe gehört, du bist ein großer Held, der das Schicksal eines Kontinents zu entscheiden vermag. «
    » Na ja, also… es wird eben viel… geredet « , stotterte

Weitere Kostenlose Bücher