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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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nicht weitergesprochen hatte. » Natürlich könnte das geschehen. «
    » Was kann mich davor schützen? «
    » Nur dein eigener fester Wille. «
    » Und der ist stark genug? «
    » Das vermag ich nicht zu sagen. Nicht ohne eine Geistverschmelzung, die du aber ja ablehnst. «
    Neldo nickte. » Wie gesagt, es wäre vielleicht besser gewesen, wenn Ghool mich umgebracht hätte. « Er wandte den Kopf, musterte nacheinander die erschrockenen Gesichter der anderen, die ihn in diesem Moment anstarrten. » Dann könnte ich in Zukunft nicht mehr zu einer Gefahr für euch werden. «
    » Wir werden Ghool zur Strecke bringen, Neldo « , versprach Arvan mit fast feierlichem Tonfall. Er war überrascht darüber, wie klar und deutlich er sich jetzt aus der Deckung wagte. Und ihm war auch ziemlich schmerzlich bewusst, dass es sehr schwer sein würde, dieses Versprechen einzuhalten. » Ganz gleichgültig, wo er sich verkrochen haben mag, ob auf den höchsten Gipfeln oder in der tiefsten Höhle, die es in Athranor gibt, das spielt keine Rolle. Und in dem Moment, wo er sein Ende gefunden hat, wirst du frei sein, Neldo. «
    » Gut « , murmelte der junge Halbling. Der Klang seiner Stimme verriet, was er von Arvans Worten hielt.
    » Du hältst das alles vielleicht für eine gnädige Lüge, die einen Freund trösten soll. «
    » Ist es denn etwas anderes, Arvan? «
    » Du bist doch dabei gewesen, als ich mich bemühte, den Fehler zu vermeiden, den einst König Elbanador beging, und stattdessen alle Kraft des Elbenstabes einzusetzen versucht habe, dieses Monstrum zu töten… «
    » …mit dem Ergebnis, dass Ghool mit der Kraft deines Elbenstabes die Flucht gelang und dies ihm nun ermöglicht, seine alte Herrschaft nach und nach wiederzuerrichten! « , schloss Neldo mit einem scharfen, schneidenden Tonfall. Einige Augenblicke herrschte Schweigen, bevor der junge Halbling schließlich fortfuhr. » Achtet auf mich. Achtet auf jede Veränderung, und falls ich eine Gefahr werden sollte, dann sollte niemand zögern, mir den Kopf abzuschlagen! «
    » Das kann ich dir ohne Weiteres versprechen « , mischte sich Whuon ein.
    Neldo lächelte matt. » Ja, vielleicht ist es tatsächlich das Beste, wenn du das tust, Whuon. «
    » Ach ja? «
    » Du bist geschickter als unser zu groß geratener Halblinggefährte Arvan. Und dann werde ich wenigstens nicht lange leiden müssen. «
    Arvan konnte darüber nicht einmal lächeln. Er wandte sich an Lirandil. Dann zog er den Elbenstab aus dem Gürtel und meinte: » Wir sollten ihn als Feuerholz verwenden. Hier gibt es zwar genug Brennsteine, aber das wird ja wohl nicht überall dort der Fall sein, wo wir in nächster Zeit ein Lager aufschlagen. «
    » Behalte ihn « , sagte Lirandil.
    » Weshalb? Seine Kraft ist aus ihm gewichen. Er ist nun nichts weiter als ein gewöhnliches Stück Holz. «
    » Mag sein, Arvan. «
    Die Stirn des Menschensohns der Halblinge umwölkte sich. » Es ist ein Gefäß, dessen Inhalt leichtfertig verschüttet wurde. Ein Fehler, der leider nicht wieder rückgängig zu machen ist! «
    » Ein Gefäß– das ist ein guter Vergleich, Arvan « , fand Lirandil. » Und dieses Gefäß könnte eines Tages wieder gefüllt werden. Davon abgesehen wird der Stab dich an deinen Fehler erinnern und dich vielleicht davor bewahren, ihn ein zweites Mal zu begehen. «
    Arvan begegnete dem Blick des Elben, der unverwandt auf ihn gerichtet war. Ein Blick, der ihn geradezu zu durchbohren schien. Doch das irritierte Arvan bei seinem elbischen Gegenüber schon lange nicht mehr. Eigenartiger war etwas anderes. » Eure Zuversicht scheint ja wirklich unerschütterlich zu sein, werter Lirandil. «
    So ist es!, erreichte Arvan ein Gedanke, dessen Intensität Arvan überraschte. Lirandil ließ den Blick über die Gesichter der Gefährten schweifen, die er um sich geschart hatte, um ein Bündnis zu schmieden, das Ghool zu widerstehen vermochte. » Es mag sein, dass ich auf den einen oder anderen unter euch ratlos gewirkt habe. Dem kann ich nicht widersprechen. Vielleicht habe ich zu sehr darauf gehofft, dass Ghool tatsächlich vernichtet werden könnte, und mich deswegen zu wenig mit der Frage auseinandergesetzt, was eigentlich geschehen soll, wenn das nicht der Fall wäre … Wir befinden uns in einem fernen, feindseligen Land, dessen Bewohner mit ihrer Freiheit nichts anderes anzufangen wissen, als sich gegenseitig zu töten! «
    » Eure Bitterkeit sollte Euch nicht dazu verleiten, die Orks insgesamt zu beleidigen

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