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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wohl noch etwas verschieben müssen. «
    » Was ist mit König Candric von Beiderland? « , fragte Haraban, drängender und voller Ungeduld.
    » Er ist im Kampf verletzt worden. Wie ein Löwe hat er sich gegen die Flut der Feinde gestellt, ganz so, wie man es von einem Hochkönig, der diesen Titel verdient, auch erwarten kann. Jetzt hat er sich mit dem Rest seiner Truppen nach Ogla zurückgezogen. Dort wartet er auf das Eintreffen eines großen beiderländischen Ritterheeres, das unter dem Befehl des Herzogs von Caplanien schon seit Längerem unterwegs sein soll. «
    » Dann wollen wir hoffen, dass die Kunde von diesem Ritterheer mehr als nur ein Gerücht ist! «
    » Die Kunde davon, dass der Hochkönig lebt, ist es jedenfalls nicht! «
    » Ich werde ihn in meinen Gebeten an die Waldgötter stets bedenken. «
    Harrgyr trat nun nahe an den Immerwährenden Herrscher heran. Der Blick des Königs der Dalanorier fixierte sein Gegenüber. Die Augen wurden schmal dabei. » Ihr seid ein erbärmlicher Feigling, Haraban! Solche Verbündeten wie Euch wünscht man seinem schlimmsten Feind nicht! «
    » Euer Zorn sollte sich nicht gegen mich, Euren Wohltäter und Freund, richten, Harrgyr. Ihr seid zornig und abgekämpft. Und das Kriegsglück war bisher nicht auf unserer Seite. Aber das kann sich in Zukunft durchaus wieder ändern. «
    Harrgyr wischte sich mit der Hand Schweiß und Haare aus der Stirn.
    » Bei den Göttern, wenn das alles vorbei ist und wir dann noch unter den Lebenden sind, dann will ich nicht gekämpft haben, um den Holzthron einer feigen Monstrosität gerettet zu haben! « Er verzog das Gesicht und bleckte die Zähne. Bevor er schließlich noch hinzusetzte: » Und wer weiß, vielleicht fälle ich dann ja doch noch einen morschen Baum, der längst innerlich von Maden und Käfern zerfressen ist! «

Ein Sturm kommt auf
    In den Bergen nördlich der Hornechsenwüste waren die Blitze nicht zu sehen, die in anderen Gebieten Athranors so viel Aufmerksamkeit erregt hatten. So weit, dass sie noch im entlegensten Winkel des Ost-Orkreichs zu sehen gewesen wären, reichte die magische Kraft offenbar nicht, von der diese Blitze gespeist worden waren.
    Aber Arvan und seine Gefährten erfuhren dennoch in derselben Nacht davon. Sie lagerten auf einem Felsplateau, von dem aus man die Umgebung gut beobachten konnte und bei Tag sehr weit in das öde, heiße Landesinnere blicken konnte. Ein Gebiet, das Lirandil unentwegt und über Stunden hinweg beobachtete. Es hatte fast den Anschein, als wartete er auf den Eintritt irgendeines Ereignisses. Allerdings sprach er schon seit Tagen kaum ein Wort und wollte sich auch nicht weiter dazu äußern, wonach er eigentlich Ausschau hielt.
    Arvan und die anderen hatten jedoch so viel begriffen: Solange Lirandil keine Antworten auf die Fragen hatte, die ihn beschäftigten, würden sie in dieser Gegend bleiben müssen.
    Davon abgesehen war es im Augenblick vielleicht sogar das Beste, an einem einigermaßen sicheren Ort einfach abzuwarten, was weiter geschah. Zumindest war Zalea dieser Ansicht, und Arvan schloss sich ihr schließlich an, auch wenn es ihn eigentlich drängte, zum Runenbaum zurückzukehren. Er wollte den Fehler, den er begangen hatte, so schnell wie möglich wiedergutmachen und konnte es gar nicht abwarten, Ghool erneut gegenüberzutreten. Eine zweite Chance, um den Schicksalsverderber zu vernichten– das war es, wonach es ihn im Moment am meisten verlangte.
    » Das wird nicht so leicht sein, wie du dir vorstellst « , glaubte hingegen Zalea. » Wir wissen noch nicht einmal, wo sich Ghool zurzeit aufhält und ob die Möglichkeit besteht, ihn irgendwo zu stellen. «
    » Er wird schon früher oder später wieder auf sich aufmerksam machen « , gab Arvan zurück. » Ich glaube, da können wir ganz sicher sein. «
    » Spätestens, wenn dieser geistige Ruf all die Orks erreicht, von dem Lirandil gesprochen hat « , mischte sich Borro ein, dem es überhaupt nicht gefiel, nur noch zwei Pfeile im Köcher zu haben, ohne dass die Möglichkeit bestand, seinen Vorrat wieder aufzufüllen. Schließlich war weit und breit kein Stück Holz zu finden, das für die Herstellung von Pfeilen geeignet gewesen wäre. Borro warf einen Blick in Richtung Neldo, der sich zu dem ganzen Thema nicht geäußert hatte, sondern nur stumm in die Ferne blickte.
    Whuon und Rhomroor wirkten zunehmend ungeduldig. Arvan war nicht ganz klar, was der Grund dafür war. Aber die wachsende Anspannung der beiden war nicht zu

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