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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Funktionsweise der einen oder anderen magischen Formel miterleben. Aber die Dinge, die dich wirklich interessieren, wird er vor dir verborgen halten. Du willst doch die Kräfte erkennen, die die Welt im Innersten lenken und zusammenhalten und nach Möglichkeit sogar über sie gebieten– soweit das einem Sterblichen deiner minderen Begabung überhaupt möglich ist. Lirandil aber gehört einem Volk an, dessen Magie und Weisheit immer schwächer werden. « Das Lächeln des Dunkelalben wurde breit und hart. » Vielleicht ist es nicht einmal übler Wille, der den Fährtensucher daran hindert, sein Versprechen dir gegenüber zu halten. Es ist ebenso gut möglich, dass er dazu gar nicht mehr fähig ist und dies nur nicht zuzugeben bereit ist. «
    » Und wie lautet dein Vorschlag? «
    » Wenn sich unser aller Wege trennen, dann komm mit mir, Whuon. «
    Whuon lachte heiser.
    » Als ein Sklave– so wie es bei euch in Albanoy üblich ist? So wie ihr alle Sterblichen behandelt? Ist es das, worauf du hinauswillst? « Der Söldner schüttelte den Kopf. » Nein danke, ich bin nicht aus dem Heer der Magier von Thuvasien desertiert, nur um dein williger Diener zu werden. «
    » Freiheit ist eine Illusion, Whuon. Für jeden von uns. Und ich schließe mich selbst dabei keineswegs aus. «
    Ein besonders heftiger Windstoß ließ jetzt sogar den sehr standfesten Whuon einen Moment schwanken. Er musste zur Seite treten, um sein Gleichgewicht zu behalten. Brogandas ging es nicht anders, allerdings murmelte er auch noch eine magische Formel, um sich gegen die Kraft der Windgeister besser schützen zu können.
    Ein dröhnender Orkschrei ertönte.
    Rhomroor bedeutete ihnen mit einer ausholenden Bewegung seiner linken Pranke, sich zu beeilen.
    Sie fanden Zuflucht in einem gut zehn Schritt breiten Spalt im Fels, innerhalb dessen die jetzt immer heftiger tosenden Winde nicht zu spüren waren. Wüstensand wurde allerdings hoch in die Luft gewirbelt und regnete auf sie herab.
    » Hier ist der Eingang zu einer Höhle! « , rief Borro unterdessen, der eine dunkle Öffnung am Ende des Felsspalts gefunden hatte.
    » Nicht hineingehen « , warnte Rhomroor.
    » Rhomroor hat recht « , erklärte Lirandil. » Im Augenblick suchen alle möglichen Kreaturen in der Umgebung Unterschlupf. «
    » Ich nehme an, nicht alle wären bereit, mit uns zu teilen « , lachte Whuon.
    Lirandil begab sich zum Eingang der Höhle und lauschte.
    » Nichts zu hören « , sagte er.
    » Aber es ist warm dort « , fand Brogandas, der sich ebenfalls zum Höhleneingang begeben hatte. Der Dunkelalb zog sein Schwert und reckte es nach vorn in die Höhle hinein. Der dunkle Stahl begann leicht zu leuchten, während er eine Formel raunte.
    » Hier scheint alles nur so von Magie durchtränkt zu sein « , stellte Arvan fest. » Kein Stein und keine Erdhöhle, die frei davon sind, so scheint mir. «
    » Ich bin mir nicht sicher « , murmelte Brogandas. » Aber in den Tiefen dieser Höhlen könnten die Feuergeister wüten, die Ghool entfesselt hat. «
    » Nun, aber die können wenigstens nicht aus dem Erdinneren heraus, wenn alles stimmt, was wir über sie wissen « , meinte Arvan.
    » Das ist richtig « , nickte Brogandas. Er wirkte trotz allem keineswegs beruhigt. » Diese Feuergeister werden jetzt ebenso wie all die anderen Geschöpfe, die Ghool zu Diensten standen, auf sich allein gestellt sein und nach Lust und Laune herumwüten. «
    » Feuer soll Feuer verbrennen! Das möchte ich sehen « , meinte Borro. » Aber wenn diese Feuerdämonen sich gegenseitig die Luft wegnehmen, erstickt ihr Feuer am Ende vielleicht! «
    » Die Frage ist nur, wen sie alles vorher aus der Erde heraustreiben « , gab Brogandas zu bedenken. » Nicht jedem dieser Geschöpfe möchten wir vielleicht gerne begegnen. « Er zog sein Schwert zurück und strich mit dem Finger über die Klinge aus dunklem Metall. Dabei zuckten Blitze aus dem Metall und trafen jedes Mal exakt die Fingerkuppen des Dunkelalben, der diese Kräfte geradezu anzuziehen schien. Brogandas zog offenbar daraus irgendwelche Rückschlüsse, in die er die anderen allerdings nicht weiter einweihte. » Wollen wir hoffen, dass ohnehin schon alles, was da in der Tiefe hausen mag, an die Oberfläche vertrieben wurde « , murmelte er dann.
    Der Sturm toste nun immer heftiger. Von oben fielen jetzt manchmal Steine auf sie herab, die von der Kraft des Windes in den Felsspalt getrieben worden waren. So gut es ging, hielten sie sich unter felsigen

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