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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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übersehen. Als die Horden von Wolfsmenschen, die schon von Neldo und Brogandas beobachtet worden waren, in einiger Entfernung auftauchten, schlug Whuon vor, sie anzugreifen, niederzukämpfen und zu töten. » Dann können wir zumindest ruhig schlafen « , meinte er und wandte sich dann an Brogandas. » Brogandas könnte sich ja vielleicht erweichen lassen und noch einmal einen magischen Tunnel erschaffen, wie er es schon einmal getan hat, als er uns vor den Vogelreitern rettete und wir in die Mark des Zwielichts gelangten. «
    » Und es mich vor Anstrengung fast das Leben gekostet hätte « , gab der Dunkelalb zu bedenken.
    Auch wenn Brogandas es nicht offen zugeben mochte, so schien er sich von jenem Ereignis nie wieder vollkommen erholt zu haben. Er wird jetzt ein paar Vorwände äußern, die ihn angeblich daran hindern, solch einen Tunnel zu erschaffen, überlegte Arvan. Er wird irgendetwas von der Magie dieses Ortes daherreden, und dass die Bedingungen ungünstig seien und so weiter und so fort. Aber in Wahrheit hat er wohl schon seit Längerem schlichtweg nicht mehr die Kraft, die dafür nötig wäre.
    Weshalb Rhomroor so unruhig war, konnte Arvan nicht herausfinden. Aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass dem ehemaligen Herrn der drei Orkländer mehr als nur ein gutes Schlammbad fehlte. Manchmal hörte man ihn in der Sprache seines Volkes vor sich hinmurmeln, so als würde er mit sich selbst streiten.
    » Das wird sicherlich irgendein orkisches Gebetsritual sein « , vermutete Borro. » Möchte gar nicht wissen, zu welchen Mächten er betet. Zu den Waldgöttern wohl ganz bestimmt nicht. «
    » Vielleicht hat er die Windgeister zurückgerufen « , mischte sich Brogandas ein. Er fasste sich an die Schläfen und schloss für einen Augenblick die Augen. » Da ist Magie… weit von uns entfernt geschieht etwas… «
    Was Brogandas damit eigentlich meinte, begriff Arvan in diesem Moment nicht so recht. Er nahm an, dass der Dunkelalb das Herannahen der Windgeister hörte und sie deshalb früher wahrnahm, als dies den anderen möglich war.
    Aber Brogandas erfuhr in diesem Moment von den Himmelserscheinungen, die ungezählte Meilen weiter nördlich die Bewohner mehrerer Länder beeindruckten. Auch wenn die magischen Blitze vor allem über dem Halblingwald tobten, so konnte man sie doch auch weit darüber hinaus sehen. So auch im Westen von Albanoy. Der grünliche Schimmer der Blitze leuchtete so stark am Horizont, dass die Nacht für einige Augenblicke zum Tag wurde. Brogandas sah dies so deutlich vor sich, als wäre er selbst vor Ort und befände sich nicht in einem weit entfernten, entlegenen Winkel des Kontinents. Dass er nahezu ständig mit einigen anderen Dunkelalben in seiner Heimat in enger geistiger Verbindung stand, hatte er bisher niemandem seiner Gefährten auf die Nase gebunden. Er empfand es als vollkommen normal, die Gedanken anderer zu spüren und zumindest für einige Augenblicke durch ihre Augen zu sehen. Aber obwohl man Elben ähnliche Fähigkeiten nachsagte, sofern sie sich gegenseitig nahestanden, machten Dunkelalben davon viel häufiger Gebrauch.
    Und in diesem Fall waren diese Gedankenbilder eine Botschaft.
    Gleichzeitig tosten am nächtlichen Horizont der Hornechsenwüste gleich Dutzende von Windhosen heran. Wie wandelnde Säulen rückten sie in einer gespenstischen Phalanx näher. Sie leuchteten dunkelgelb auf, erfüllt von magischem Licht. Fratzenhafte Gesichter bildeten sich auf diesen Windhosen– Gesichter, die bereits aus meilenweiter Entfernung deutlich zu sehen waren. Sie murmelten einen Singsang.
    Lirandil war aus seiner Versenkung erwacht und hatte sich erhoben. » Diese Worte… « , murmelte er. Dabei leuchteten seine schräg gestellten Elbenaugen kurz auf. Offenbar suchte er in dem uralten Wissen aus der Zeit von König Elbanador, das er im Turm des Asanil in sich aufgenommen hatte. » Es ist der magische Kampfgesang, mit dem Ghool in der Schlacht am Berg Tablanor die Ersten Götter in die Flucht schlug, sodass Elbanador dem Schicksalsverderber schließlich allein gegenüberstand! «
    » Was müssen das für feige Götter gewesen sein, wenn sie dieses erbärmliche Gemurmel in die Flucht zu schlagen vermochte « , meinte Whuon verächtlich. » Götter, die zweifellos diese Bezeichnung gar nicht verdienten. «
    » Keiner von uns versteht die Sprache dieser uralten Magie, die damals angewendet wurde « , sagte Lirandil daraufhin. » Deswegen sind wir gegen diesen Einfluss gefeit. Aber

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