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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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geschehen. Immer wieder ließ Grabaldin seine Doppelklingenaxt kreisen, die er jetzt oft genug mit beiden Händen führte. Dass er stark genug war, diese mächtige Waffe auch nur mit einer Hand so leicht durch die Luft fliegen zu lassen, als würde es sich um das Rapier eines Halblings handeln, bewies er jedoch immer wieder. Er bückte sich dann, griff nach einem Speer oder einer Wurfaxt, die er bei gefallenen Feinden fand, und schleuderte diese anschließend mit dem eigentlich schwächeren Schildarm auf seine Feinde.
    » Tötet, so viele ihr könnt! « , brüllte Grabaldin. » Bei den Göttern der Tiefe! An diesen Tag werdet ihr Scheusale lange denken! «
    Aber nicht nur den Orks würde diese Schlacht lange im Gedächtnis bleiben. Mehr als hundert Könige hatten vor Grabaldin auf dem Zwergenthron gesessen und sogar denselben Namen getragen– aber keiner von ihnen hatte hinterher von sich behaupten können, der Bezwinger einer so großen Streitmacht gewesen zu sein.
    » Grabaldin Orktöter– so soll man mich von nun an nennen! « , brüllte der Zwergenkönig den Flüchtenden hinterher. » Und so werde ich auch euch Scheusalen in Erinnerung bleiben! «
    Die Zwergenkrieger setzten den Flüchtenden nach. Allerdings nur bis zu einer gewissen Entfernung, um nicht von den Katapultgeschossen der Caraboreaner getroffen zu werden, die ständig über sie hinweghagelten.
    Die Angreifer zogen sich zurück. Unzählige von ihnen starben noch durch die Einschläge riesiger Gesteinsbrocken, die von den Katapulten über die Mauern der Stadt geschleudert wurden.
    Der Rückzug der Angreifer glich eher einer heillosen Flucht. So schnell, wie sie über die sanften Hügel von Caraboreanien geströmt waren, so schnell flohen sie nun auch zurück.
    So schnell konnte noch keine ihrer Angriffswellen zurückgeschlagen werden, ging es Waffenmeister Umbro durch den Kopf. Und das, obwohl uns noch nie zuvor so viele Orks gegenüberstanden.
    Als die Flüchtenden schließlich außer Reichweite selbst der größten Katapulte und Springalds gelangt waren, wurde der Beschuss eingestellt. Und noch bevor die davoneilenden Orks die ersten Hügelkämme erreichten, wurde deutlich, dass dieses Heer vermutlich in Kürze auseinanderfallen würde. So, als hätte es nie eine wirkliche Einheit gebildet. Einzelne Gruppen und Verbände strömten in unterschiedliche Richtungen. Eine Gruppe von Wolfskriegern geriet mit einer Hundertschaft von Orks, die ihren angespitzten Hauern nach Orkheimer waren, aus einem unerfindlichen Grund in Konflikt. Äxte, Schwerter und mit Obsidiansplittern besetzte Keulen kamen sofort zum Einsatz, und innerhalb kurzer Zeit hatten die Orkheimer ihre bisherigen Verbündeten niedergemacht. Hier und da war zu sehen, wie die Sieger die Schädel der abgeschlachteten Wolfskrieger öffneten und sich an deren Hirnen schmatzend gütlich taten.
    Ein Anblick, der selbst den hartgesottenen König Grabaldin erbleichen ließ.
    Der stützte sich auf seine über und über mit Orkblut besudelte Axt und schüttelte nur fassungslos den Kopf.
    » Und ich hatte immer gedacht, dass vieles an den alten Geschichten nur Legende sei « , murmelte er erschüttert vor sich hin.
    Als schließlich die letzten Angreifer wieder hinter den Hügeln verschwunden waren, beruhigte sich auch die aufgeheizte Stimmung im Zwergenheer. Eine unwirkliche Stille trat ein. Eine Stille, die nur von den Schreien der verletzt auf dem Schlachtfeld Zurückgebliebenen unterbrochen wurde.
    Schon machten sich Zwergenkrieger auf, um ihren eigenen Verwundeten so schnell wie möglich zu helfen und die verletzten Orks und Wolfskrieger endgültig vom Leben zum Tod zu befördern.
    » Hört mich an, Zwerge! « , rief nun König Grabaldin. Er winkte zwei seiner Krieger zu sich heran und ließ sich von ihnen auf einen Schild heben, damit man ihn besser sehen konnte. Aufrecht und ohne zu schwanken stand Grabaldin darauf. » Bei den über hundertzwanzig Königen des Zwergenreichs, die schon vor mir meinen Namen trugen– ich hoffe, Ihr hört mich auch, Hochadmiral! So nehmt zur Kenntnis, dass der erste Sieg in diesem Krieg gegen die Scheusale Ghools von den Zwergen errungen wurde und die Caraboreaner dabei keine Hilfe waren! «
    Ein tosender, dröhnender Ruf der Zwergenkrieger war darauf die Antwort. Und ein Teil von ihnen begann, mit den flachen Seiten der Axtklingen auf die Schilde zu trommeln. Grabaldin hatte ihnen offenbar aus der Seele gesprochen. All die Wut über die herablassende Behandlung

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