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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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eine ganze Anzahl weiterer Verwünschungen und Verfluchungen, die allerdings im Kriegsgeheul der Zwergenkrieger untergingen, die darüber hinaus wieder damit begonnen hatten, mit der flachen Seite ihrer Äxte auf ihre Schilde zu schlagen.
    Von den Mauern der Stadt aus wurden jetzt die Katapulte abgeschossen. Gewaltige Felsbrocken und balkenlange Pfeile von Riesenarmbrüsten fegten in die Masse der heranstürmenden Orks. Getroffene Hornechsen brüllten laut auf. Die Todesschreie von Orks mischten sich mit dem Heulen einiger Wolfskrieger.
    Ganze Batterien von Torsionsgeschützen und Armbrüsten ließen einen Hagel von Pfeilen und Bolzen auf die Angreifer einprasseln. Die Harnische der Orks boten dagegen keinen Schutz. Einige der Angreifer hoben Steine vom Boden auf und schleuderten sie auf das Zwergenheer– und manchmal sogar über die äußere Stadtmauer.
    » Tod den Orks! « , brüllte König Grabaldin, obwohl niemand mehr seine Worte zu verstehen vermochte. Nur der Klang seiner rauen Stimme war so durchdringend und kraftvoll, dass er nicht zu überhören war. Grabaldin war der Erste unter den Zwergen, der auf einen Feind stieß. Mit einem Axthieb enthauptete er einen Ork und schlug einem Zweiten so heftig den Schild gegen den Kopf, dass diesem das Blut zwischen den Hauern hervorschoss, bevor ein Fußtritt des Zwergenkönigs ihn benommen zu Boden gehen ließ. Der anschließende Axthieb kam so wuchtig und schnell, wie man es ansonsten kaum von einem geschickt parierenden Schwertkämpfer zu sehen bekam.
    Die Zwergenkrieger stürmten jetzt ebenfalls auf breiter Front voran. Waffenmeister Umbro blieb jedoch stehen– und mit ihm die hinteren Reihen des gestaffelt aufgestellten Zwergenheeres.
    Normalerweise war Umbros Platz stets an der Seite des Königs, doch in diesem Fall fiel ihm eine andere Aufgabe zu.
    Er nahm den Schleifstein hervor, mit dem er zuvor die Doppelklinge seiner Axt geschärft hatte, hielt ihn empor und murmelte eine Formel in der zaubermächtigen uralten Sprache, die man angeblich vor dem Untergang des Zwergenreichs in den Meeresfluten gesprochen hatte. Ein grelles Licht fuhr aus dem Stein. Es schuf eine vollkommen weiße Stichflamme, so gleißend wie das Licht der Sonne selbst.
    Der hohe Anteil an Dunkelmetallerz in Umbros Schleifstein machte sich nun bemerkbar. Licht aus Steinen zu gewinnen, war für Zwerge nichts Ungewöhnliches. Und wenn sie in den tiefsten Schächten nach edlen Metallen und anderen Schätzen der Erde schürften, dann war diese Fähigkeit manchmal überlebenswichtig.
    In diesem Fall war das austretende Licht ein Signal– denn ein Horn hätte bei dem Lärm dieser Schlacht ohnehin niemand mehr gehört. Hunderte von kräftigen Schleuderern machten sich bereit. Sie warfen faustgroße giftgelbe Brocken aus sehr porösem Gestein, das schon zerbröselte, wenn eine Zwergenfaust zu fest zudrückte.
    Sprengsteine, die normalerweise dazu benutzt wurden, Stollen und Tunnel auch dort zu erweitern, wo zwergische Bergleute auf Granit trafen.
    Wo immer die Sprengsteine innerhalb der anstürmenden Orks niedergingen, explodierte eine Feuersbrunst, deren rohe Zerstörungskraft selbst die Körper von Hornechsen zerriss und deren Einzelteile in die Luft schleuderte.
    Die Zwerge besaßen nur wenige Sprengsteine. Schließlich war es an Bord der Schiffe, die das Zwergenheer nach Carabor gebracht hatten, ohnehin ziemlich eng gewesen. Nur das Nötigste hatte man deshalb an Waffen, Ausrüstung und Proviant mitgenommen. Und so war der Vorrat an Sprengsteinen natürlich begrenzt. König Grabaldin hatte zwischenzeitlich sogar bereits erwogen, mit den Sprengsteinen ein Loch in die äußere Stadtmauer von Carabor zu reißen, wenn sein Zwergenheer weiter so ungastlich behandelt wurde und den Orks wie Schlachtvieh präsentiert wurde.
    Aber Botschafter Rhelmi hatte den König gerade noch davon abhalten können, daran auch nur einen weiteren Gedanken zu verschwenden, denn die Mauern der mit Abstand größten Stadt Athranors waren viel dicker, als es von außen den Anschein hatte. Und außerdem war die äußere Mauer nur der erste von mehreren ähnlich starken Verteidigungsringen. Selbst wenn der erste von ihnen überwunden war, konnte ein Angreifer keineswegs so einfach in die inneren Bereiche der Stadt vordringen.
    Überall knallte und krachte es jetzt, wo die Sprengsteine auftrafen. Die unheimliche Kraft, die in ihnen wohnte, sandte Tod und Verderben unter die Orks. Die Hornechsen wurden allein schon von den

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