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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Leibwächter, der dich nach Albanoy bringt? «
    » Ich brauche niemanden « , erwiderte Brogandas ziemlich schroff. Die Runen in seinem Gesicht formten daraufhin ein gleichmäßiges Muster. » Aber andererseits gebe ich zu, dass ich es schätze, mit jemandem zu reisen, der sich zu verteidigen weiß. Jedenfalls bist du mir ein sympathischerer Leibwächter als diese Wolfskreaturen, die unser Gastgeber angeheuert hat. «
    » Ich bin gerührt, Brogandas « , spottete Whuon.
    » Wie gesagt, mein Angebot gilt. Du würdest mehr über Magie erfahren, als Lirandil oder irgendein anderer Elb dich je wissen lassen wird! «
    » Und trotzdem muss ich dich leider enttäuschen, Dunkelalb. «
    » Deine Entscheidung ist endgültig? «
    » Ja. «
    » Das hatte ich befürchtet. Und was ist der Grund dafür? Du bist doch auf der Suche nach den Kräften, die alles vorantreiben und alles formen. Dem innersten Kern der Wahrheit, von dem du offenbar den Eindruck hast, er bestünde aus Magie. «
    Whuon hob die Augenbrauen. » Tut er das nicht? «
    » Auf diese Frage würde ich dir vielleicht in Albanoy eine Antwort geben « , erwiderte Brogandas mit einem ironischen Lächeln.
    Whuon lehnte sich etwas zurück. Er kaute auf dem letzten Bissen herum und wischte sich schließlich mit dem Ärmel seines Wamses den Mund ab. » Wie ich schon einmal sagte: Ich weiß dein Angebot zu schätzen, Dunkelalb. «
    » Und trotzdem nimmst du es nicht an und folgst weiter Lirandil, der keines seiner Versprechen dir gegenüber gehalten hat und das wahrscheinlich auch in Zukunft nicht tun wird. «
    » Das mag sein. Aber inzwischen haben sich andere Gründe ergeben. «
    » Und was sind das für Gründe, werter Whuon? « Die Runen in Brogandas’ Gesicht veränderten sich leicht. Die Formen wurden spitzer. Rundungen wurden zu asymmetrisch gezackten Linien. » Erzähl mir jetzt nicht, dass du glaubst, für eine gute Sache zu kämpfen. «
    » Inzwischen glaube ich das tatsächlich « , erklärte Whuon. » Ich gebe gerne zu, dass das für mich eine neue Erfahrung ist, und ich will noch nicht einmal ausschließen, dass ich für ein gutes Angebot meiner Wege ziehen würde, um meine Schwertdienste einem anderen zur Verfügung zu stellen. «
    Brogandas musterte Whuon einige Augenblicke. Für einen kurzen Moment schien der Dunkelalb überrascht zu sein. Whuon grinste. Allein dieser Anblick war es schon wert, dir das zu sagen, Dunkelalb, dachte er.
    » Es gibt also noch einen anderen Grund, weswegen du mein Angebot ausschlägst! «
    » Wenn du jetzt meine Gedanken nicht lesen kannst, ist deine Magie wohl nicht viel wert « , lachte Whuon.
    » Der Grund heißt Arvan « , stellte Brogandas fest.
    » Ich habe ihn so oft beschützt, dass ich jetzt nicht einfach damit aufhören möchte– zumal seit feststeht, dass seine Zieheltern Opfer der Orks wurden. Aber ich habe das Gefühl, dass er noch einige Zeit jemanden braucht, der ihm zur Seite steht. «
    » Du redest über ihn wie über einen Sohn « , stellte Brogandas überrascht fest.
    » Ein Sohn im Geiste. «
    » Ich verstehe. «
    » Und vielleicht der einzige meiner Söhne, von dem ich je etwas wissen werde. «
    Es war schon weit nach Mitternacht, als die Gefährten sich in ihrem Quartier einfanden. Man hatte sie allesamt in einem freien Schlafsaal untergebracht. Eigentlich übernachteten hier Harabans Söldner, wenn der Waldkönig Truppen in die Provinz am Waldsee verlegte. Allerdings waren die Krieger des Immerwährenden Herrschers zurzeit in anderen Teilen des Reiches gefordert. Und fahrende Ritter, die sonst regelmäßig Utor besuchten, kämpften jetzt in Pandanor und Rasal gegen Ghools Schergen. Die Wolfskrieger wiederum wollte der Statthalter offenbar nicht innerhalb der Mauern von Utor lagern lassen. Sie kampierten ein paar Meilen vor den Toren Utors, sodass man sie jederzeit mithilfe eines Boten erreichen konnte.
    » Einfach, aber immerhin sauber « , lautete Borros Kommentar zum Quartier. » Ich gebe zu, dass wir schon erhabener logiert haben, aber zumindest riecht es nicht nach Drachenblut. «
    » Dies ist auch kein Königspalast « , gab Zalea zu bedenken.
    Das Quartier lag in einem Nebengebäude. Vom Palas aus lärmte es noch immer zu ihnen hinüber. Manche der Feiernden schienen noch nicht erschöpft zu sein, und vielleicht dachte der eine oder andere auch, dass man angesichts der gegenwärtigen Lage nicht wissen konnte, ob dies nicht für lange Zeit das letzte Bankett dieser Art war.
    » Wir werden gut

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