Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)
Thuvasier seit Langem in den Ebenen südlich von Cavesia versammelt haben, sich in Bewegung gesetzt hat. Sie zieht angeblich südwärts. Und es gibt Reisende in Zyr, die Banden von Trollen gesehen haben wollen– obwohl die normalerweise doch so gut wie nie ihre Heimat verlassen, in der sie die Gesellschaft ihrer versteinerten Vorfahren schätzen. «
» Gründen sich diese Informationen auf Augenzeugen– oder sind es tatsächlich nur Gerüchte? « , fragte Lirandil.
Der Statthalter lächelte breit. » Ich wusste, dass Euch dies interessieren wird, werter Lirandil. Aber vielleicht sollten wir über all diese Dinge etwas ausführlicher bei dem Bankett reden, das ich für meine Gäste selbstverständlich ausrichte. Fürs Erste sollen Euch die Diener die Quartiere zuweisen. «
» Ganz wie Ihr wünscht. « Lirandil nickte und deutete sogar eine Verbeugung an. Offenbar ging er davon aus, dass sie die Hilfe dieses Mannes noch brauchen würden.
» Eine Frage gestattet Ihr dem Helden der Schlacht an der Anhöhe der drei Länder vielleicht noch « , meldete sich erneut Arvan zu Wort. Der Statthalter hatte sich bereits abgewandt und den Empfang seiner Gäste offensichtlich als beendet angesehen. Er drehte sich noch einmal um und hob etwas überrascht die Augenbrauen.
» Jemandem wie Euch dürfte alles erlaubt sein, großer Arvan « , behauptete er.
» Im ganzen Süden von Harabans Reich wimmelt es nur so von Orks und anderen Geschöpfen, die Ghool aussandte. Aber wir haben hier in der Umgebung von Utor nicht einen einzigen getroffen. Und auch keine Spuren von Gräueltaten, die sie vor Kurzem begangen haben. «
» Oh, es gab schlimme Gemetzel in der Gegend, und noch immer ist die Stadt voll von Flüchtlingen aus der Umgebung « , erklärte Mendos. » Aber Ihr habt recht, seit einiger Zeit ist es wieder recht friedlich geworden. Zumindest wenn man bedenkt, dass derzeit ganz Athranor von einem großen Krieg heimgesucht wird. Und was diese Ork-Scheusale betrifft, so konnten sie glücklicherweise aus der Gegend vertrieben werden. «
» Dann habt Ihr gewiss eine kampfstarke Stadtwache! «
» Und ob « , lächelte Mendos.
Brogandas verzog das Gesicht. » Hier riecht es etwas eigenartig! «
Lirandil nickte. Noch stärker als das Drachenblut, mit dem Borro sich besudelt hat, dachte der Elb und ließ Arvan daran teilhaben. Die Hand des Elben war am Schwertgriff. Es sind Wolfskrieger im Anmarsch, Arvan!
In diesem Moment öffnete sich die Tür des Empfangssaals. Drei Dutzend Wolfskrieger kamen im Laufschritt herein. Sie trugen Speere, Schwerter, Armbrüste, und ihre dunklen Harnische glänzten matt. Sie postierten sich in einem Halbkreis. Die Pranken berührten die Waffen. Die Zähne waren gebleckt. Sie verharrten mit hechelndem Atem. Hier und da war ein dunkles Knurren zu hören.
Neldo zog bereits sein Breitschwert. Zalea griff zum Schleuderband, obwohl sie so gut wie keine Munition mehr dafür hatte. Whuon berührte gleichzeitig den Griff eines Dolchs und eines Wurfrings. Die mächtigen Muskeln des Söldners waren angespannt.
Nun waren schwere Schritte zu hören– und der knurrende Laut einer Bestie. Ein Dämonenkrieger, wie sie zu Abertausenden in Ghools Heeren gedient hatten, ritt auf einem mehr als pferdgroßen Reithund herein. Der Reithund hatte ganz gewiss ein höheres Stockmaß als selbst die größten Kaltblutpferde und war mit dunklen Metallplatten gepanzert. Die Augen des Dämonenkriegers leuchteten wie glühende Kohlen. Sein Maul war raubtierhaft und im Vergleich zu den Wolfskriegern riesenhaft. Gleich mehrere Reihen von spitzen Zähnen waren zu sehen. Der Körperbau erinnerte an die Stämmigkeit eines Ogers. Die Arme jedoch waren so mächtig und muskulös, dass jeder Oger oder Ork dagegen schmächtig gewirkt hätte. Eine der großen, prankenartigen schlammfarbenen Hände umfasste den Griff eines breiten Schwertes. Über den Rücken gegürtet, trug er eine Doppelklingenaxt, die so gewaltig und monströs war, dass selbst ein kräftiger Ork sie vermutlich nicht einmal hätte heben können.
» Chorrh! « , rief Mendos von Utor überrascht. » Ihr seid schon zurück? «
Der Dämonenkrieger lenkte seinen Reithund ein paar Schritte nach vorn. Das Tier knurrte. Geifer tropfte von seinen Zähnen herab und fiel auf den Steinboden. Zischend fraß sich der Speichel dieser Kreatur dort in die Fugen hinein. Die glühenden Augen des Dämonenkriegers wanderten über die Gäste des Statthalters. Dann riss er sein Maul auf und
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