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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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stieß einen ohrenbetäubenden, dröhnenden Ruf aus.
    » Euer Auftrag war uns Befehl, Herr « , sagte er dann– überraschenderweise fast flüsternd. » Die Ork-Horde wurde nach Norden getrieben– bis über den Grenzfluss zum Dornland. Sollen sie dort Kakteen auslutschen, wenn sie nicht verdursten wollen. «
    » Ich danke Euch, Chorrh! «
    » Wen sollen wir jetzt für Euch töten? « Chorrh streckte eine seiner Pranken aus, während sein Reithund nicht nur weiter seinen ätzenden Speichel auf den Boden tropfen ließ, sondern den Empfangssaal des Palas auch noch mit einem übel riechenden Haufen verunzierte. » Was ist mit diesen Gestalten dort? Belästigen sie Euch? «
    » Nein, nein, es sind Freunde « , widersprach Mendos. » Aber heute sind einige Bauern in der Stadt angekommen. «
    » Sollen wir sie foltern und hinrichten? Waren sie aufmüpfig? So etwas tun wir gerne « , sagte Chorrh, und sein Reithund stieß einen wohligen, brummenden Laut aus, so als hätte er verstanden, worum sich das Gespräch drehte.
    » Sie kamen von der Grenze nach Albanoy. Ein Fluss entspringt dort und fließt in den Waldsee. «
    » Wir kennen die Gegend « , versicherte Chorrh. » Haben viele Menschen dort getötet. Menschen und auch andere Geschöpfe. «
    » Jetzt sind Orks dort. Macht sie nieder und lasst keinen entkommen, sonst haben wir schon in Kürze erneut Ärger mit ihnen. Und unsere Bauern müssen wieder auf ihre Felder zurückkehren können, sonst haben wir im nächsten Winter Hunger zu leiden. «
    » Gut « , sagte Chorrh.
    » Brecht gleich auf. «
    » Zu Befehl, Herr « , sagte Chorrh. Rückwärts ließ er den Reithund wieder zur zweiflügligen Palas-Tür hinausmarschieren. Das Reittier stieß dabei so hart dagegen, dass beinahe einer der Flügel aus den Scharnieren gebrochen wäre. Die Wolfskrieger folgten ihm– stumm und gehorsam.
    Mendos von Utor rief seine Diener herbei. » Macht den Dreck weg, den unser Verbündeter hinterlassen hat. «
    » Diese Wolfskrieger stehen in Eurem Dienst? « , fragte Lirandil erstaunt.
    Mendos nickte. » So ist es. Das mag Euch eigenartig erscheinen, denn zuvor kämpften diese Scheusale auf der gegnerischen Seite. Allerdings haben Bauern in der Umgebung vor einiger Zeit eine interessante Entdeckung gemacht. «
    » Und was für eine Entdeckung ist das gewesen, werter Statthalter? «
    » Sie beobachteten, wie sich Orks und diese Wolfskrieger aufs Blut bekämpften. Beide Gruppen schienen sich regelrecht zu hassen und kannten keine Gnade. Dann geriet ein verletzter Wolfskrieger in unsere Gefangenschaft. Und über ihn konnten wir die Verbindung zu Chorrh herstellen. Was soll ich sagen, jetzt stehen die Wolfskrieger in meinen Diensten und vertreiben für mich die Orks. Oder auch jeden anderen, der hier in der Gegend nichts zu suchen hat. «
    Lirandil deutete auf den Haufen, den das Reittier des Dämonenkriegers hinterlassen hatte. » Wie die respektvolle Annäherung eines Untergebenen, der seinen Herrn gebührend begrüßt, wirkte dieser Auftritt nicht gerade auf mich « , stellte der Elb klar. » Ich kann Euch nur warnen! «
    » Ach, diese Geschöpfe haben raue Sitten, das mag sein. Aber man sollte da nichts hineinlesen, glaubt mir, werter Lirandil. Diese Wesen scheinen den Drang zu haben, jemandem zu dienen. Ich entlohne diese Bestien natürlich gut, aber darüber hinaus scheinen sie tatsächlich dazu geboren zu sein zu gehorchen. Allerdings muss man darauf achten, dass sie immer genug zu tun haben, sonst kann es mitunter auch mal ein bisschen schwierig mit ihnen werden. «
    Neldo meldete sich nun zu Wort. Das Gesicht des Halblings war jetzt dunkelrot verfärbt. Zorn prägte seine Züge. » Diese Scheusale werden Euch eines Tages die Kehle durchschneiden, Statthalter Mendos! « , rief er. » Nur weil Ghool zeitweilig schwach war, standen sie nicht mehr unter seiner direkten Herrschaft und hatten wieder einen freien Willen, der offensichtlich aber nichts wert ist. Nur deswegen dienen sie Euch! Aber wenn Ghools Ruf sie erreicht, Mendos, dann mögen Euch die Götter gnädig sein. Ihr werdet bereuen, je mit ihnen gesprochen zu haben! «
    » Ich bin etwas irritiert über den unangemessenen Auftritt Eures Gefährten « , stellte Mendos stirnrunzelnd fest. » Beantwortet man so ein Angebot zur Gastfreundschaft? «
    » Unser Freund hat Schlimmes erlebt « , versuchte Arvan Neldo zu entschuldigen.
    » Ich bin nicht verrückt « , widersprach Neldo. » Und Ihr, Mendos, werdet schon bald am eigenen Leib

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