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Der beiden Quitzows letzte Fahrten

Der beiden Quitzows letzte Fahrten

Titel: Der beiden Quitzows letzte Fahrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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eingetretenen beiden Männer schleichen und das letztere verlassen wollte.
    Mit einem Sprunge, der Beide in Erstaunen setzte, war nun aber der Kleine an ihnen vorbeigeeilt und wollte die Thüre in dem Moment zuschlagen, als der Wachtmeister schon in derselben stand.
    Zu gleicher Zeit erfaßte er den Kleinen am Kopfe und zog ihn, ohne ein Wort zu sprechen, in das Gewölbe. Der Führer schien den Vorgang nicht bemerkt zu haben, denn er machte sich im Hintergrunde des Raumes zu schaffen, so lange, daß der Capitän den Span ergriff und zu ihm hinantrat.
    »Dein Glück!« knurrte er grimmig, als er den Kerl mit den Fäßchen beschäftigt sah. »Hep auf!« befahl er weiter. Der Wachtmeister kam der Ausführung dieses Befehls indeß durch eine andere Frage zuvor.
    »Gip mir Stricke,« brüllte dieser den Führer an, »ich muß den Deiwelspraten hier pinden, daß er die Engel pfeifen hört. Der Schuft hatte einen elenden Streich gegen uns vor und er darf hier nicht heraus, so wahr ich der Wachtmeister Caspar Liepenow pin!«
    »Wie heißt Ihr?« fragte jetzt der Capitän, rasch ihm näher tretend.
    »Mordelement, Gott straf mich, wenn ich fluche,« brummte dieser, die riesige Gestalt des Fragestellers finsteren Blickes messend, »wo hapt Ihr denn Eure Ohren gelassen? Soll ich etwa Euch zu Gefallen meinen Namen fortwährend in der Mordgrupe herum prüllen?«
    »Nennt mir nur Euren Namen noch einmal,« drängte der Capitän noch immer freundlich, aber hastig.
    Dies erbitterte jedoch den ohnehin wüthenden Wachtmeister nur noch mehr.
    »Stricke will ich hapen,« schrie er den Führer wie den Capitän an.
    »Mein Name geht Euch nichts an!«
    Der Führer brachte jetzt das Verlangte und der Capitän stieß unwillig »Gropian!« hervor.
    Der Wachtmeister hatte dies trotz seiner Beschäftigung mit dem Kleinen, den er fesselte, verstanden und erwiderte:
    »Wart, ich werde Euch begropianen; wenn ich nur erst die Kröte hier werde unschädlich gemacht hapen, dann will ich Euch meinen Namen auf den Puckel schreipen!«
    Jetzt wurde aber auch der Capitän ergrimmt.
    »Um Euren dummen Namen werde ich dann noch einmal fragen, wenn wir die Tönnchen hinaufgeschafft hapen. Der Teufel soll Euch dann in die Knochen fahren, wenn ich wieder eine solche poshafte Antwort erhalte!«
    Ohne sich weiter um den Wachtmeister, der ihn einen Moment groß anstarrte, zu kümmern, trug er mit Hülfe des Führers mehrere der Tönnchen bis an den Fuß der Leiter. Auf dem Rückwege begegnete ihnen der Wachtmeister, welcher, nachdem er den Kleinen in eine Ecke geworfen, eins der Tönnchen allein aufgenommen hatte.
    Wäre der Capitän nicht schnell auf die Seite gesprungen, dann hätte ihm der Wachtmeister seine Ladung an den Kopf gerannt.
    »Wart, Landratte,« rief der der Gefahr glücklich entronnene Capitän, »Dich werde ich, wenn wir erst aus der Grupe heraus sein werden, graden Cours steuern lehren!«
    Der Wachtmeister beherrschte sich so weit, daß er mit der Antwort zögerte, bis die Tönnchen sämmtlich hervorgeholt waren; länger ertrug er die ihm angethane Schmach aber nicht.
    »Was pin ich? eine Ratte?« brüllte er den des Angriffs längst gewärtigen Capitän an, »Du heilloser Seeräuper sollst an die Ratte denken!«
    Mit einem gewaltigen Schlage suchte er den Gegner niederzuwerfen, dieser war jedoch gewandter, unterlief ihn und bald lag der Wachtmeister am Boden. Beide bearbeiteten sich gegenseitig das Gesicht mit Faustschlägen; sie hörten in ihrer Wuth nicht, daß die am Rande der Grube stehenden Ritter, auf den Lärm der beiden Kämpfenden aufmerksam geworden, Ruhe und Eile geboten, und als sie wahrnahmen, daß ihre Befehle unbeachtet blieben, noch einige der Mannen und Matrosen die Leiter herabschickten.
    Eben langte der erste der Matrosen unten an, als der Wachtmeister, dem ebenso wie dem Capitän das Blut über das Gesicht herablief, brüllte:
    »Packe Dich, oder ich erwürge Dich, so wahr ich der Wachtmeister Caspar Liepenow bin!«
    In diesem Momente hielt der Capitän inne zu schlagen.
    »Caspar Liepenow heißt Du? Pist Du vielleicht aus Plaue und beim Ritter Dietrich von Quitzow?«
    »Mordelement, Gott straf mich, wenn ich fluche. Wo kennt mich denn der Seeräuper her? Freilich war ich bei dem tapfern Ritter Dietrich, ich heiße aber nicht Caspar Liepenow, sondern Caspar Liepenow, mit dem sanften p!«
    »Ganz recht, Liepenow!« rief der Kapitän aufspringend und sich das Blut abwischend, »altes Püffelleder, kennst Du denn Deinen Pruder

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