Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig
ein hübsches kleines Fischrestaurant. Die Garnelen und Austern, die dort serviert werden, sind ..."
„Hör auf." Kane hob die Hand. „Die Besprechung mit Pops wird vermutlich länger dauern. Er erwartet, dass Miss Dalton zum Dinner bleibt. Ich habe vorsorglich bereits mit Dora gesprochen."
„Aber ich habe Regina zuerst gefragt", protestierte Luke.
Ohne Regina auch nur anzusehen, sagte Kane: „Ich glaube nicht, dass Miss Dalton für ein paar Garnelen eine dicke Provision aufs Spiel setzen wird." Er wartete die Antwort seines Cousins gar nicht erst ab, sondern schaltete und fuhr an.
Luke trat hastig vom Wagen zurück. „Ich hoffe, dass wenigstens du zu meiner Party kommst!"
„Ich bin doch noch jedes Mal gekommen, nicht wahr?" rief Kane. Er steckte den Kopf aus dem Wagenfenster, um seinem Cousin noch einmal zuzunicken und fuhr los.
Die Arme vor der Brust verschränkt, blickte Regina starr geradeaus durch die Windschutzscheibe. In eisigem Ton sagte sie zu ihm: „Ich wäre durchaus in der Lage gewesen, Luke meine Antwort selbst zu geben."
„Wollten Sie denn mit ihm in das Fischrestaurant gehen?"
Sie dachte nicht daran, ihm hierauf zu antworten. Die Genugtuung gönnte sie ihm nicht. „Ich kann meine Entscheidungen allein treffen. Ich brauche Sie nicht dazu."
„Dann möchten Sie vielleicht umkehren?" gab er zurück. „Damit Sie Luke selber sagen können, dass Sie zwar nicht vorhätten, mit ihm essen zu gehen, ihm dies jedoch persönlich mitteilen wollten, damit er sieht, dass Sie in der Lage sind, Ihre eigenen Entscheidungen zu treffen."
„Machen Sie sich nicht lächerlich!" fauchte sie.
„Sie sollten wenigstens etwas Anerkennung zeigen, nachdem ich die Dreckarbeit für Sie erledigt habe."
Der Mann war echt unmöglich. „Bilden Sie sich tatsächlich ein, Sie hätten mir geholfen?"
Er wandte den Kopf, um sie einen Moment prüfend zu betrachten. Dann sagte er schroff: „Gilt Ihre Abneigung nur mir oder Männern im Allgemeinen?"
„Weder noch", gab sie spitz zurück.
„Man könnte aber den Eindruck gewinnen."
„Wie meinen Sie das?" Die Worte kamen ihr zwar leicht über die Lippen, doch es gelang ihr nicht, seinem Blick standzuhalten.
„Meine Gesellschaft ist Ihnen unangenehm. Sie wollen nicht berührt werden. Sie schrecken zurück, wenn man Ihnen zu nahe kommt. Da fragt man sich doch, was das zu bedeuten hat."
Das Thema, das er da anschnitt, war ihr unangenehm. Sie musste ihn irgendwie davon ablenken. Außerdem sollte sie das Alleinsein mit ihm dazu nutzen, ihren Job zu erledigen. Jetzt konnte sie noch versuchen, ihn auszuhorchen. Wenn sie sein Haus erst einmal erreicht hatten, war sie womöglich gezwungen, es sich endgültig mit ihm zu verscherzen.
„Wozu versuchen Sie, mein Verhalten zu analysieren?" fragte sie ruhig. „Ich bin doch völlig uninteressant für Sie. Ehrlich gesagt überrascht es mich, dass Sie Ihre Zeit mit mir verschwenden. Aber vielleicht sind Sie ja so zuversichtlich, was Ihren wichtigen Fall angeht, dass Zeit für Sie keine Rolle spielt."
Mit zusammengekniffenen Augen blickte er sie an. „Wie kommen Sie darauf, dass es ein wichtiger Fall ist?"
„Zum einen spricht jeder davon. Und dann war da Ihre sonderbare Reaktion, als Sie dachten, ich hätte etwas damit zu tun. Also, worum handelt es sich? Geht es um langweiligen Rechtskram, oder ist es etwas Aufregenderes?"
„Das dürfte Sie kaum interessieren."
Es ärgerte Regina, dass er sie mit dieser ausweichenden Antwort abzuspeisen versuchte. „Über irgendetwas müssen wir ja reden."
„Ich rede lieber über andere Dinge. Zum Beispiel über Sie. Wie kommt es, dass Sie nicht verheiratet sind?"
Dass die Unterhaltung eine solche Wendung nahm, war nicht der Sinn der Sache gewesen. Aber eine Antwort musste sie ihm schließlich geben. „Wer sagt denn, dass ich nicht verheiratet bin?"
„Sie tragen keinen Ring."
Er hatte sie schon einmal darauf angesprochen, dass sie keine Ringe trug. Sie hatte es ganz vergessen. Hastig sagte sie: „Heutzutage steckt sich nicht mehr jede verheiratete Frau einen Ehering an den Finger. Genauso ziehen manche Frauen es inzwischen vor, ihren Mädchennamen beizubehalten."
„Sprechen Sie von sich?" fragte Kane. „Oder versuchen Sie eine direkte Antwort zu umgehen?"
Regina errötete bis unter die Haarwurzeln. Vage und ausweichend auf Fragen zu reagieren war ihr zur zweiten Natur geworden. Es handelte sich um einen Schutzmechanismus, der ihr eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten
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