Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Titel: Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
es also nicht komisch", sagte Vivian. „Vielleicht habe ich die Situation missverstanden."
    „Es war einfach nur peinlich."
    „Oh. Ja, jetzt kann ich mir eher ein Bild davon machen. Und wie ich Kane kenne, hat er Ihnen die Sache gewiss nicht einfacher gemacht."
    Regina verzichtete darauf, den Sachverhalt klarzustellen. Stattdessen murmelte sie nur etwas Vages.
    Die ältere Frau lachte. Ihre Augen blitzten belustigt. „Ich mag Kane großgezogen haben, aber ich mache mir keine Illusionen über ihn. Er ist ein Halunke, genauso ein Schurke wie sein Vater und sein Onkel John, mein verstorbener Mann. Ich hatte alle Hände voll zu tun mit dem Jungen, nachdem seine Eltern getötet wurden, das kann ich Ihnen sagen."
    „Getötet?"
    „Sie sind ertrunken, beim Tiefseefischen vor Grand Isle. Kane, der damals zehn Jahre alt war, blieb an diesem Wochenende mit mir zu Hause, weil er sich gerade von den Masern erholte. Wir wohnten nämlich alle zusammen in diesem monströsen Haus hier, seine Eltern und John und ich. Nach dem Unfall übernahmen wir es, für Kane zu sorgen, und für mich war der Junge ein Geschenk des Himmels, denn mein John und ich hatten keine Kinder."
    „Er kann sich glücklich schätzen, dass er Sie hatte", sagte Regina und dachte dabei an ihre eigene bittere Erfahrung als Waise.
    „Das mag ja sein, aber jetzt verstehen Sie vielleicht, warum ihm der Rest der Familie, insbesondere sein Großvater, so wichtig ist. Und warum er sie beschützen will."
    „Ja", meinte Regina, „mir gegenüber war er zweifellos sehr misstrauisch."
    Vivian Benedict seufzte. „Ich fürchte, er traut den Frauen nicht, es sei denn, sie sind mit ihm verwandt. Er war vor einigen Jahren mit einem Mädchen aus dem Ort verlobt, einer blonden Schönheitskönigin. Sie hieß Francie und hatte nichts als Flausen im Kopf. Model wollte sie werden oder gar nach Hollywood gehen. Ihre Mutter hatte ihr diesen Floh ins Ohr gesetzt. Jedenfalls ging sie vorzeitig vom College ab und nahm in New Orleans einen Job in einem TV-Studio an. Ein paar Wochen später rief sie Kane an, um ihm zu sagen, dass sie eine mit fürchterlichen
    Schmerzen verbundene ektopische Schwangerschaft habe, die eine sofortige Notoperation erfordere. Sie hätte ihren Job verloren und keine Krankenversicherung, und ihre Mutter würde ihr die fünftausend Dollar für die Operation nicht geben, weil, wie sie meinte, Kane für die Sache verantwortlich sei. Kane hatte sich gerade als Anwalt selbstständig gemacht und brauchte jeden Cent. Trotzdem fuhr er sofort mit dem Geld nach New Orleans. Er wollte dableiben, bis die Operation überstanden war, aber Francie schickte ihn weg. Ihre Mutter würde mit ihr ins Krankenhaus kommen und sei verständlicherweise nicht gut auf ihn zu sprechen. Später rief sie ihn noch einmal an und erklärte, es hätte Komplikationen gegeben und sie brauche noch einmal zehntausend Dollar." Vivian Benedict blickte Regina an. Langsam schüttelte sie den Kopf. „Ich nehme an, Sie können sich denken, worauf die Sache hinausläuft?"
    „Es war alles eine Lüge." Reginas Stimme klang gepresst.
    „Genau. Als Kane darauf bestand, sich mit dem Krankenhaus in Verbindung zu setzen, wollte Francie ihm nicht sagen, in welchem Hospital sie gelegen hatte und wie ihr Arzt hieß. Erst als Kane davon sprach, eine Klage gegen den Scharlatan, der sie behandelte, in die Wege zu leiten, flog der Schwindel auf. Es hatte nie eine Schwangerschaft gegeben. Mit dem Geld wollte sich Francie einen Trip nach Los Angeles finanzieren."
    „Unglaublich."
    „Kane hat kaum darüber gesprochen. Aber die Sache hat ihn hart getroffen. Er liebte Francie, oder er bildete es sich jedenfalls ein. Er hatte ihr einen Ring und ein Eheversprechen gegeben und hatte fest vor, sie zu heiraten, sobald sie dazu bereit war. Familie und Kinder haben ihm schon immer sehr viel bedeutet. Etwas so Persönliches und Intimes wie eine Schwangerschaft dazu zu benutzen, Geld aus ihm herauszuholen ... nun, danach war er nicht mehr derselbe. Seine Haltung Frauen gegenüber hat sich geändert."
    „Ist es nicht unfair, allen Frauen die Schuld an dem zu geben, was eine einzige ihm angetan hat?"
    Vivian zuckte die Schultern. „Die meisten Männer würden so reagieren."
    „Selbst ein .Mann, den die Frauen Zuckerrohr nennen?"
    Während sie das sagte, wurde Regina klar, dass sich ihr eigenes Verhalten gar nicht so sehr von Kanes Haltung unterschied. Misstraute nicht auch sie allen Männern auf Grund der schlechten

Weitere Kostenlose Bücher