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Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Titel: Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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es gar nicht erst versuchen. Das Haus mit seiner Pracht und seiner Erhabenheit faszinierte sie. Kanes Tante war ebenso charmant wie geschwätzig. Regina wusste, sie brauchte keine Angst zu haben, dass Kane sie im Wohnzimmer oder sonst wo überwältigte, solange sich die ältere Frau im Haus aufhielt.
    Sie hatte ihn wirklich falsch eingeschätzt, wie falsch, das ahnte er hoffentlich nicht. Nachdem er jedoch seine Tante hinausgeschickt hatte, musste er ziemlich genau wissen, was in ihr vorging. Warum war er so nett zu ihr? Handelte es sich um die berühmte Gastfreundschaft der Südstaatler, von der alle schwärmten, oder steckte etwas anderes dahinter? Was versuchte er mit seiner Nettigkeit und seinen Fragen zu erreichen? Welches Ziel verfolgte er, wenn er doch keine Ahnung hatte, wer sie in Wirklichkeit war und was sie in Turn-Coupe wollte?
    Zumindest hoffte sie, dass er keine Ahnung hatte.
    Ich sollte gar nicht hier sein, dachte sie, während sie die Treppen zur Haustür hinaufstieg und die lang gestreckte Eingangshalle betrat, die sich durch das gesamte Erdgeschoss bis zu einer Flügeltür am anderen Ende des Hauses zog. Sie hätte in Turn-Coupe sein sollen und sich bei Lewis Crompton einschmeicheln, anstatt mit seinem Enkelsohn durch die Gegend zu fahren. Es war dumm von ihr gewesen, sich ablenken zu lassen. Und noch dümmer war es, dass sie sich eingebildet hatte, sie könnte einem Rechtsanwalt Informationen entlocken.
    Woher wollte sie wissen, dass Kane ihr nichts vorgemacht hatte, als er ihr den Tagesablauf seines Großvaters schilderte? Womöglich fragte sich der alte Herr, wo sie blieb und weshalb sie sich heute früh nicht bei ihm gemeldet hatte. Sie sollte darauf bestehen, dass Kane sie schnurstracks zum Motel zurückbrachte. Und von dort aus sollte sie sofort Crompton anrufen. Ja, genau das würde sie tun. Sobald sich die Gelegenheit dazu bot.
    Nachdem sie diesen Plan gefasst hatte, ging es Regina besser. Sie vermochte sich sogar etwas zu entspannen, als ihre Gastgeberin sie in den hinteren Teil des Hauses in einen hellen Frühstücksraum direkt neben der Küche führte. Der Feigenkuchen war köstlich, der Teller, auf dem er serviert wurde, aus hauchdünnem Porzellan, die Serviette daneben aus gestärktem Damast, die Gabel, die man ihr reichte, aus schwerem Silber. Gegen ihren Willen war Regina beeindruckt.
    „Es ist sehr liebenswürdig von Ihnen, mich zu bewirten", sagte sie, „aber ich dachte, Kane wollte nur schnell etwas holen und dann gleich zurückkommen."
    „Schmeckt Ihnen der Kuchen? Das Rezept dafür habe ich gerade für das ,Southern Living Magazine' entwickelt."
    „Kriegen Sie Geld dafür?" wollte Regina wissen.
    „Oh nein, es ist nur so ein Hobby von mir, um mich zu beschäftigen. Meine Taille wäre vermutlich besser in Form, wenn ich mir ein anderes ausgesucht hätte. Was Kane angeht, so müssen Sie ihm verzeihen, meine Liebe. Er musste einige Leute zurückrufen. Er hat so viel zu tun in letzter Zeit." Vivian Benedict holte auch für sich ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee aus der Küche und setzte sich damit zu Regina an den Tisch.
    Regina beobachtete sie einen Moment. Kanes Tante mochte ein wenig füllig sein, doch sie hatte schöne Augen und feine Gesichtszüge. Man sah ihr an, dass sie kein Problem mit ihrer Figur hatte. Sie trug ein weites Kleid aus graublauem Baumwolljersey, das denselben Farbton hatte wie ihre Augen. Das Lächeln, mit dem sie Reginas Blick erwiderte, war offen und heiter und ein klein wenig belustigt.
    „Es ... es war sehr nett, dass Sie sich meiner erbarmt haben", sagte Regina, auf ihren Teller herabblickend. Sie nahm ihre Gabel, um ein Stück von ihrem Kuchen abzustechen.
    „Eigentlich", erwiderte Vivian Benedict, „hatte ich einen Hintergedanken dabei. Oder vielleicht sollte ich ehrlich sein und zugeben, dass es ganz vulgäre Neugier war. Ich habe nämlich heute früh mit Mr. Lewis gesprochen, und er hat mir von dem gestrigen Vorfall mit dem alten Sarg erzählt."
    „Oh." Reginas Mund war plötzlich zu trocken, um den warmen, saftigen Bissen Kuchen herunterzuschlucken, den sie sich gerade in den Mund geschoben hatte.
    Vivian Benedict lächelte verschmitzt. „Ich habe Kane natürlich nicht verraten, dass ich davon weiß."
    Regina blickte sie fragend an.
    „Warum nicht? Weil ich sehen wollte, ob er es mir von sich aus erzählt. Ich dachte mir, seine Erklärung müsse höchst amüsant sein."
    „Das ist Ansichtssache", bemerkte Regina.
    „Dann finden Sie

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