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Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Titel: Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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„Da wir gerade in der Nähe sind, will ich schnell bei mir zu Hause vorbeifahren, falls es Ihnen nichts ausmacht. Ich habe gestern Abend noch einen Schriftsatz durchgelesen und ihn auf meinem Nachttisch vergessen. Wenn ich ihn jetzt hole, kann ich mir nachher den Trip ersparen."
    Seine Worte klangen nüchtern und sachlich, und das Anliegen war höflich genug vorgebracht. Trotzdem wurde Regina stocksteif vor Abwehr. Für wie naiv hielt dieser Mann sie? Und wie kam er zu der Annahme, sie könnte seinem Vorschlag zustimmen? Es musste daran liegen, dass sie heute früh so bereitwillig mit ihm mitfuhr, dass sie nicht daran gedacht hatte, jemandem zu sagen, wohin sie ging.
    Was sollte sie jetzt tun? Wie sollte sie sich verhalten? Das Risiko auf sich nehmen, Kane mit ihrer Unterstellung zu beleidigen, oder abwarten, ob ihr Verdacht sich bestätigte? Wäre es klüger, ihren Standpunkt klar und deutlich zum Ausdruck zu bringen, oder würde sie ihn damit nur warnen, dass er mit Schwierigkeiten von ihrer Seite zu rechnen hatte?
    Ein flaues Gefühl breitete sich in ihr aus. Es fiel ihr schwer zu glauben, dass Lewis Cromptons Enkel solch schmutziger Tricks fähig war - trotz der Sache mit dem Sarg gestern Nachmittag. Es war so einsam und abgelegen hier draußen, so weit weg von allern, was sie als sicher und zivilisiert erachtete. Keine Passanten, keine Telefone, keine Polizei. Sie hatte keine Möglichkeit, sich zu verteidigen, keine Waffe, außer ihren Zähnen und Fingernägeln. Wie konnte sie Kane von seinem Vorhaben - was immer es sein mochte - abhalten?

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    4. KAPITEL
    Der Geländewagen näherte sich einer Eichenallee, die zu einem Haus im westindischen Stil mit tiefgezogenem Dach und breiten Holzterrassen hinführte. Ein matschbespritzter Jeep kam die schattige Allee hinuntergefahren und stoppte an der Straße, um den Geländewagen vorbeizulassen. Regina bemerkte, wie Kane kurz die Hand hob, um dem Fahrer zuzuwinken. Statt jedoch seinen Gruß zu erwidern, ließ der Mann im Jeep ein Stakkato auf seiner Hupe ertönen. Kane bremste seinen Wagen hart ab, legte den Rückwärtsgang ein und stieß zurück. Schwungvoll steuerte er den Geländewagen von der Straße herunter, direkt vor den Jeep.
    Ein großer dunkelhaariger Mann stieg aus dem Fahrzeug und kam auf sie zu, ging um den Wagen herum und blieb auf der Fahrerseite stehen. „Wie geht’s , Kane?" Er spähte ins Innere, sah Regina und tippte an den Schirm seiner Baseballkappe. „Ma'am."
    „Ich kann nicht klagen", erwiderte Kane. Das kräftige Handgelenk aufs Lenkrad gestützt, saß er entspannt da. „Miss Dalton, darf ich Ihnen meinen Cousin Luke Benedict vorstellen? Regina ist geschäftlich hier, Luke."
    Regina beugte sich herüber, um Luke die Hand zu geben.
    „Wir haben gerade von Ihnen gesprochen", meinte sie, nachdem sie ihn begrüßt hatte.
    „Ach, wirklich?" Ihre Hand fest haltend, lächelte Luke sie mutwillig an. „Was Kane von mir zu erzählen hat, kann doch kaum für die Ohren einer Lady wie Sie bestimmt sein."
    „Es ging um jugendliche Heldentaten." Regina reagierte mit einem Lächeln auf die unverhohlene Bewunderung in Luke Benedicts Blick. Der Mann sprühte geradezu vor Lebenslust. Von der Figur her ähnelten sich die beiden Männer. Beide waren gleich groß, schlank und durchtrainiert und von kräftiger Statur. Aber Luke hatte einen anderen Einschlag. Über seinem Haar lag ein blauschwarzer Schimmer, seine Haut war eine Schattierung dunkler, und seine Augen waren von einem so dunklen Braun, dass Iris und Pupille ineinander überzugehen schienen.
    „Das ist ja noch schlimmer." Scherzhaft schüttelte Luke den Kopf. „Aber mein lieber Cousin kann mich nicht zu schlecht gemacht haben, weil er nämlich kein bisschen besser war als ich. Damals jedenfalls. Da war er noch nicht so langweilig wie jetzt, wo er sich keinen Spaß mehr gönnt."
    „Dafür wirst du auf der Stelle Reginas Hand loslassen", erwiderte Kane, nahm mit der einen Hand Reginas Handgelenk, packte mit der anderen Lukes und zog ihre Hände auseinander. „Warum zum Teufel hast du uns angehalten? Mach es kurz. Wir haben es eilig."
    „Er ist sehr beschäftigt." Luke zwinkerte Regina zu. „Sie wissen hoffentlich, dass er ein zwanghaft getriebener Mensch ist? Dass Sie Zugeständnisse werden machen müssen?"
    Regina wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte, selbst wenn sie besser hingehört hätte. Im Moment konzentrierte sie sich auf ihr Handgelenk, das Kanes Finger noch immer

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