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Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Titel: Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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bot. Sie log nur dann, wenn sie gar keinen anderen Ausweg sah. Ansonsten führte sie die Leute dahin, wo sie sie haben wollte, schmückte die Wahrheit hier und da etwas aus, um sich selbst interessanter zu machen oder normaler oder unauffälliger, je nachdem, wie es die Situation erforderte. Nur wenige Leute merkten etwas davon oder kümmerten sich darum. Sie hätte sich denken können, dass dieser Mann zu den wenigen gehörte, denen es auffiel.
    „Nein", sagte sie direkt, „ich bin nicht verheiratet."
    „Aber Sie versuchten den Eindruck zu erwecken."
    „Spielt das eine Rolle?" gab sie schnippisch zurück.
    „Nein." Seine Stimme klang ausdruckslos. „Gerade deshalb macht es ja keinen Sinn. Aber was soll's, vergessen Sie die Frage."
    Das wollte sie gern tun. Und sie vergaß sie tatsächlich in dem Moment, als Kane langsamer fuhr, in eine Einfahrt einbog und sie das Haus an deren Ende sah.
    Es war ein Traum, ein neoklassizistischer Tempel, rechteckig, ganz in Weiß, mit zwei Stockwerken und überdachte Veranden bildenden Säulengängen, die sich ums ganze Haus herumzogen. Der Umfang der Säulen war so gewaltig, dass ein Mann sie nicht hätte umfassen können. Sie erstreckten sich bis unter das mit Moos bewachsene alte Schieferdach. Die Stufen, die zur vorderen Veranda hinaufführten, waren anmutig geschwungen. Von alten Eichen beschattet, strahlte die Villa eine majestätische Ruhe aus. Regina kannte derartige Bilder nur aus Zeitschriften oder Filmen über den alten Süden. Jetzt fragte sie sich, ob diese Aura von Anmut und einladender Gastlichkeit nur in ihrer Einbildung existierte oder ob sie Wirklichkeit war. Wie auch immer, sie fand sie auf jeden Fall beeindruckend.
    „Kommen Sie einen Moment mit herein", forderte Kane sie auf, als er vorm Eingang anhielt und die Wagentür öffnete, um auszusteigen. „Ich bin sicher, ich kann eine Tasse Kaffee für Sie auftreiben."
    Regina lehnte sich tiefer in ihren Sitz zurück. „Nein, vielen Dank", sagte sie steif.
    „Es kann ein paar Minuten dauern, und im Haus wartet es sich angenehmer als hier draußen im Auto."
    „Nein", wiederholte sie fest.
    Ein Lächeln zuckte um seine Mundwinkel. Amüsiert schüttelte er den Kopf. „Ich habe nicht vor, Sie zu verführen, falls Sie das glauben. Es ist schon lange nicht mehr vorgekommen, dass ich eine Frau aufs Parkett geworfen und es mit ihr getrieben habe."
    „Das freut mich zu hören", erwiderte Regina scharf. Weil das belustigte Blitzen in seinen Augen sie irritierte, wandte sie den Kopf ab. „Ich warte trotzdem lieber hier draußen."
    „Wie Sie wollen."
    Regina fuhr zusammen, als er mit lautem Knall die Tür hinter sich zuschlug. Dann zuckte sie die Schultern. Sollte er doch wütend auf sie sein, was kümmerte sie das. Jedenfalls war sie nicht auf seinen Trick hereingefallen. Dass er ins Haus eilte wie jemand, der tatsächlich etwas vergessen hatte, änderte nichts an der Sache. Seufzend legte sie den Kopf an die Kopfstütze ihres Sitzes zurück.
    Das Bild, das sich ihr bei seinen Worten aufdrängte, ließ sie nicht mehr los. Sie sah ihn vor sich, wie er eine Frau auf glänzendes Parkett mit teuren Teppichen hinunterzog und sich über sie beugte, wie er...
    Ein leises Klopfen am Wagenfenster riss sie aus ihrer Träumerei. Ruckartig setzte sie sich auf. Eine ältere Frau mit grau meliertem Haar stand neben dem Auto. Regina ließ das Fenster herunter.
    „Guten Morgen, meine Liebe. Ich bin Vivian Benedict, Kanes Tante. Er sagte mir, dass Sie hier draußen warten. Möchten Sie nicht auf eine Tasse Kaffee oder Tee hineinkommen? Dazu gibt es Feigenkuchen, warm aus dem Ofen."
    „Oh, ich glaube nicht..."
    „Unsinn! Um diese Zeit kann jeder einen kleinen Imbiss vertragen." Die Frau öffnete die Wagentür. Dabei schwatzte sie drauflos wie jemand, der gern redete. „Ich habe gehört, Sie interessieren sich für den alten Schmuck von Kanes Großmutter. Ich kann Ihnen viel erzählen über die einzelnen Stücke - wo sie herkamen, wem sie einmal gehörten - ich weiß mehr darüber als Mr. Lewis. Seine Frau, Miss Mary Sue, war eine gute Freundin meiner Mutter, und Kanes Mutter Donna und ich spielten schon als Kinder zusammen, lange bevor wir Schwägerinnen wurden. Manchmal erlaubte uns Miss Mary Sue, ihre Juwelen anzulegen, natürlich nur, wenn sie dabei war. Kommen Sie jetzt. Und sagen Sie nicht Nein. Das lasse ich nämlich nicht gelten."
    Es war unmöglich, dem liebenswerten, beharrlichen Drängen zu widerstehen. Regina wollte

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