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Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Titel: Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin Kostenlos Bücher Online Lesen
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entführt worden zu sein, das war die einzige Information, die sie ihm gegeben hatte. Auf den ersten Blick erschien es glaubhaft. Aber wenn es so war, warum hatte sie dann mit den beiden Ganoven gemeinsame Sache gemacht, wie Betsys Überwachungskamera bewies? Warum hatte sie bei dem Uberfall mit einer Pistole herumgefuchtelt? Und warum hatte sie nicht sofort um Hilfe gerufen, sobald sie aus dem Van raus war?
    Das ganze Ding ging irgendwie nicht auf. Es lag ihm schwer im Magen. Es brachte Unordnung in seine wohl geordnete Welt. Es war ein Geheimnis, und er mochte keine Geheimnisse.
    Am besten war es zu versuchen, so bald wie möglich konkrete Antworten zu bekommen. Seine erste Reaktion war es, im Krankenhaus zu bleiben, zum einen, um gleich vor Ort zu sein, wenn die Ärzte ihm für eine Vernehmung grünes Licht gaben, zum anderen aber auch, um sichergehen zu können, dass alles mit ihr in Ordnung war. Dennoch würde man niemand zu ihr lassen, bevor sich nicht ihr Zustand stabilisiert hatte, nicht einmal ihn. Deshalb nutzte er seine Zeit wahrscheinlich besser, wenn er die Suche nach den anderen Verdächtigen koordinierte, die sich immer noch auf freiem Fuß befanden. Sherry hatte berichtet, dass Betsy das Videoband vorbeigebracht hatte. Sobald er eine klare Personenbeschreibung von den beiden Männern hatte, konnte er umgehend die Fahndung einleiten.
    Und wenn er sich das Video anschaute, konnte er sich auch von der Frau ein besseres Bild machen. Aus rein beruflichen Gründen natürlich. Was sonst?
    Wenig später saß Roan wieder in seinem Streifenwagen und fuhr in die Stadt zurück.
    In seinem Büro hielt er es ungefähr zwei Stunden aus. Dann beschloss er, kurz zu Hause vorbeizufahren, um seine blutbefleckte Uniform zu wechseln und sich davon zu überzeugen, dass Jake, der im Kino gewesen war, zu Hause war, und dann ins Krankenhaus zu fahren. Er vertraute seinem Sohn, aber eine Bande von Halbwüchsigen konnte auch ohne eigenes Zutun in Schwierigkeiten geraten.
    Sobald Roan das Krankenhaus betrat, kam ihm Allen Bates, der im Warteraum gewesen war, entgegen. In den Augen des Hilfssheriffs lag eine Frage, obwohl ein Lächeln sein schokoladenbraunes Gesicht erhellte.
    „Dachte, ich schaue mal, wie es so läuft", sagte Roan als Antwort auf diesen fragenden Blick. „Irgendwas Neues?"
    „Nein. Aber die Stationsschwester aus der Chirurgie lässt ausrichten, dass Sie kurz bei ihr reinschauen sollen, wenn Sie vorbeikommen."
    „Alles klar." Die Schwester war wahrscheinlich Johnnie Hopewell, eine unschätzbare Informationsquelle für alles, was sich in Turn-Coupe sozusagen unter der Bettdecke abspielte, da sich die meisten Folgen davon im Krankenhaus zeigten. Sie war vor ihrer Heirat eine Benedict gewesen und war seine Cousine. Die dunkelhaarige, erfreulich mollige und quirlige Frau war bei ihren Patienten beliebt, und Roan mochte sie ebenfalls. Mit dem Kopf auf die Tür des Operationssaals deutend, fuhr er fort: „Ich nehme an, die Verdächtige ist noch im OP?"
    „Es sei denn, jemand hat sie durch die Hintertür rausgekarrt. Vor einer Weile war ein Pfleger hier und hat gesagt, dass es ungefähr noch eine halbe Stunde dauert."
    „Ist es so schlimm?"
    „Besonders gut anscheinend nicht, aber Sie wissen ja, wie es ist. Die Vorbereitungen dauern immer länger als die Operation selbst."
    Roan nickte. „Halten Sie hier die Stellung, bis ich von John- nie zurückkomme, dann löse ich Sie ab, okay?"
    „Ich dachte, Sie fahren nach Hause. Cal kann doch die Friedhofsschicht übernehmen."
    „Er ist immer noch auf Verbrecherjagd. Davon abgesehen interessiert es mich, was sie hier für Fortschritte machen."
    „Ja", sagte Allen gedehnt. „Kann ich mir vorstellen."
    Roan wusste das Verständnis, das in der Stimme des Hilfssheriffs mitschwang, zu schätzen, aber es trug nicht unbedingt zu seiner Beruhigung bei. Er tippte mit dem Finger an seine Hutkrempe und ging den Flur hinunter.
    Johnnie schaute auf, als sie ihn herankommen hörte, dann legte sie ihren Stift hin und kam ihm entgegen. „Wird auch höchste Zeit, dass du dich sehen lässt", beschwerte sie sich. „Wie zum Teufel kommst du dazu, mir noch mehr Arbeit aufzuhalsen?"
    „Tut mir Leid." Er erwiderte ihre freundschaftliche Umarmung, ohne dass er es besonders eilig gehabt hätte, sie zu beenden.
    „Kann ich mir vorstellen." Ihr Lächeln verblasste, als sie sich zurücklehnte, um ihm forschend ins Gesicht zu schauen.
    O je, noch mehr Mitleid, dachte er. Bemüht, es zu

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