Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin

Titel: Der Benedict Clan 03 - Die Millionenerbin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
noch ein Problem", sagte Johnnie.
    Er schaute auf, alarmiert von dem Unterton in ihrer Stimme. „Was denn?"
    „Sie braucht noch mehr Blut. 0 positiv. Das Krankenhaus hat nur die Hälfte vorrätig, und es kann Stunden dauern, bis wir die restlichen Konserven bekommen."
    Roan hatte die Blutgruppe 0 positiv. Er zögerte keine Sekunde. „Warum zum Teufel sagst du das nicht gleich?" beschwerte er sich, während er schon in Richtung Labor ging. „Packen wir's an."
    „Donna? Donna, wachen Sie auf."
    Die Stimme war tief, ruhig und männlich, mit einem drängenden Unterton. Obwohl es nicht ihr Name war, hatte Tory doch das Gefühl reagieren zu müssen. Sie öffnete die Augen einen winzigen Spalt, aber das Licht war so grell, dass ihr ein stechender Schmerz durch den Kopf schoss, deshalb schloss sie sie gleich wieder.
    „Donna?"
    Das Licht wurde ausgeschaltet. Jemand nahm ihre Hand und hielt sie. Die warme Berührung schien ihr Kraft zu geben. Wieder hob sie langsam die Lider.
    Ihr Blick fiel auf einen Mann, der sich über sie beugte. Sein Gesicht wirkte angestrengt und ernst in dem gedämpften Licht, das durch die halb geöffneten Lamellen der Jalousien fiel. Seine Uniform kam ihr bekannt vor, ebenso der glänzende Stern auf seiner Brust.
    Der Sheriff. Sie versteifte sich und versuchte ihm ihre Hand zu entziehen.
    „Vorsicht. Sie wollen doch bestimmt nicht ihre Schläuche rausziehen."
    Es dauerte eine Sekunde, bis sich die Worte durch den Medikamentennebel in ihrem Kopf einen Weg gebahnt hatten. Dann sah sie den Plastikschlauch, der sich von ihrem Handrücken über ihren Arm und das Laken schlängelte und dann irgendwo über ihr verschwand. Weiße Laken, blassgrüne Wände, auf einer Vorrichtung an der Wand ein Fernseher, ein verwaschenes Baumwollnachthemd, das nach Bleichmittel roch. Sie war in einem Krankenhaus.
    Sie schaute wieder auf den Mann, der neben ihrem Bett stand und mit seinem Körper teilweise das Licht wegnahm, das durch die Jalousien hereinfiel. Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über ihre ausgedörrten Lippen und begann: „Sie. Sie sind ..."
    „Sheriff Roan Benedict." Er neigte kurz, fast höflich den Kopf. Gleichzeitig ließ er ihre Hand los und trat einen Schritt zurück, als ob er befürchtete, er könnte ihr zu nah kommen.
    Tory war froh über den Rückzug, weil seine über ihr aufragende hoch gewachsene Gestalt sie irgendwie beunruhigt hatte. Sie atmete langsam tief durch, vorsichtig, weil sich ihre Atmungsorgane roh und ihre Brust schwer anfühlten, wobei sie ihn im Tageslicht anschaute und das, was sie sah, mit ihren Eindrücken aus der zurückliegenden Nacht verglich.
    Als umwerfend gut aussehend konnte man ihn nicht unbedingt bezeichnen; sein Gesicht war kantig und sonnenverbrannt, sein Mund ein bisschen zu entschlossen, und eine sichelförmige Narbe am Ende seiner rechten Augenbraue verlieh ihm einen permanent spöttischen Ausdruck. Gleichzeitig strahlte sein Gesicht in seiner Gesamtheit Stärke und Anziehungskraft aus. Mit seiner Körpergröße, dem markanten Kinn und den durchdringenden stahlgrauen Augen mit dem Geflecht aus feinen Fältchen in den Augenwinkeln wirkte er wie ein Westerndarsteller, ein Mann, dem man leicht vertraute, dem sich in den Weg zu stellen jedoch gefährlich war.
    Ihr Blick glitt über seine breiten Schultern, streifte kurz den silbernen Stern, der an seiner Hemdtasche befestigt war, und blieb dann an seinem breiten Ledergürtel mit dem Hülster hängen, in dem seine Waffe steckte.
    „Sie sind der, der auf mich geschossen hat", sagte sie unverhohlen anklagend.
    An seinen Mundwinkeln zerrte ein grimmiges Lächeln. „Das kommt mir irgendwie bekannt vor."
    Er hatte Recht; so etwas Ä hnliches hatte sie schon einmal gesagt. Für eine Sekunde blitzte die Erinnerung an die Ereignisse der vergangenen Nacht auf, wie ein Traum, an den man sich kurz nach dem Erwachen erinnert. Der Van. Zits. Der Schuss. Sie war wütend und durcheinander gewesen. Da war Schmerz, gefolgt von einer entschlossenen Stimme, die ihr Trost, und starken Armen, die ihr lebenswichtige Wärme spendeten.
    Nein, bei Letzterem musste es sich um ein Produkt ihrer Fantasie handeln; es konnte nicht passiert sein.
    Hier im hellen Tageslicht konnte sie sich nicht vorstellen, dass sich dieser so steif dastehende Mann mit dem kantigen Kinn und dem blinkenden Zeichen seiner Machtbefugnis auf der Brust je weit genug zu ihr heruntergebeugt hatte, um sie in seine Arme zu nehmen.
    Sie begegnete seinem Blick mit

Weitere Kostenlose Bücher